Wahlergebnisse
Aus den 28 nationalen Wahlen seit 1949 (20 Bundestags- und 8 Europawahlen) ist die CDU/CSU 24 Mal als stärkste Partei hervorgegangen. Nur dreimal (1972, 1998 und 2021) fiel sie bei einer Bundestagswahl hinter die SPD, 2002 lagen beide Volksparteien gleichauf. Bei den Bundestagswahlen 2009, 2013 und 2017 gelang es der Union, die SPD klar zu distanzieren. Damit knüpfte sie an ihre Vormachtstellung in den 1950er- und 1980er-Jahren an. Auf der Landesebene ist das Bild gemischter: Bedingt durch den Zwischenwahleffekt, nach dem die Parteien, die auf Bundesebene die Regierung stellen, bei Landtagswahlen häufig abgestraft werden, musste die CDU bis zu ihrem Regierungsverlust im Bund hier zum Teil kräftige Stimmenverluste hinnehmen, sodass sie heute in nur noch fünf von 16 Bundesländern den Ministerpräsidenten stellt. Besonders schmerzlich geriet der Verlust ihres Stammlandes Baden-Württemberg im Jahre 2011, das sie zuvor fast sechs Jahrzehnte ununterbrochen regiert hatte. 2017 konnte die Partei von der SPD zwei Bundesländer zurückzuerobern - Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen -, während sie im Gegenzug 2021 das Ministerpräsidentenamt im Saarland nach 22 Jahren verlor. Von den 15 größten deutschen Städten wurden Ende 2020 nur drei (Düsseldorf, Essen und Stuttgart) von einem CDU-Bürgermeister angeführt.
Seit den 2010er-Jahren hat sich die Wettbewerbssituation der CDU im Parteiensystem erschwert. Einerseits wird sie mit der AfD zum ersten Mail dauerhaft von einer neu entstandenen Partei am rechten Rand herausgefordert, andererseits verliert sie in der bürgerlich-liberalen Mitte Wähler an die Grünen. Der Bedeutungsgewinn des Klimaschutzthemas führte dazu, dass diese in den bundesweiten Umfragen 2019 zeitweise gleichauf mit der Union lagen. Erst im Zuge der Covid-19-Pandemie legten CDU und CSU in der Wählergunst wieder deutlich zu, was auch der ungebrochenen Popularität der Kanzlerin zuzuschreiben war. Dass die CDU ohne Merkels Amtsbonus bei der Bundestagswahl 2021 ein schweren Stand haben würde, bewahrheitete sich mit ihren Nachfolgern Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet auf dramatische Weise.