Inhaltsbeschreibung
Die sechziger und die erste Hälfte der siebziger Jahre sind als Zeiten des Wandels in die deutsche Nachkriegsgeschichte eingegangen. Während die fünfziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland von Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Festigung des Staatswesens geprägt waren, brachten die folgenden Jahrzehnte erste Wirtschaftskrisen, Elitenwechsel - führende Repräsentanten, die noch in der Weimarer Republik ihre Karriere begonnen hatten, traten ab - , Jugendprotest, Politisierung der Bevölkerung, gesellschaftliche Reformen und Ansätze zu einer neuen Außen- und Deutschlandpolitik. Der DDR gelang die ökonomische und auch politische Konsolidierung erst nach dem Bau der Mauer 1961. Die folgenden Jahre verliefen dort ruhiger als in der Bundesrepublik. Immerhin kam es zu Wirtschaftsexperimenten, zu Bildungsreformen und vor allem zum Wechsel in der Partei von Walter Ulbricht zu Erich Honecker 1971. Beiden Staaten gemeinsam war in dieser Zeit ein "meist negativer Wechselbezug" ihrer Politik (Christoph Kleßmann), technologischer Optimismus und der Glaube an die Steuerbarkeit gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse.