Inhaltsbeschreibung
Durch glückliche Umstände konnte Blanka Alperowitz, Lehrerin für jüdische Religion, im November 1942, lange nach dem Ausreiseverbot für Juden, doch noch Berlin verlassen und nach Palästina gelangen. Sie verfasste dort – in Unkenntnis des Schicksals der zahllosen von den Nationalsozialisten Deportierten – bis März 1943 einen Bericht ihrer eigenen Erfahrungen und Beobachtungen als Verfemte und Verfolgte des NS-Regimes.
So entstand ein zutiefst beklemmendes zeitgeschichtliches Dokument, das in seiner nüchternen Sprache wie wenige andere die Erniedrigungen und Schikanen spiegelt, die Juden im Alltag der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ zu gewärtigen hatten: Stigmatisierung und erste Übergriffe, Ausgrenzung und Diffamierung, brutale Verfolgung, Verhaftung und Verschleppung, den Verlust naher Angehöriger und Freunde durch Mord, Freitod oder „Evakuierungen“. Eine Kommentierung von Klaus Hillenbrand erschließt den Text.