Inhaltsbeschreibung
Das Rezept war ebenso einfach wie perfide: Nach Jahren der Krise und des Mangels versprach das NS-Regime Arbeit und Aufstieg, höhere Löhne, bessere Wohnungen, mehr Konsumgüter und soziale Annehmlichkeiten. Ausgeschlossen von den Wohltaten waren alle, die das Regime zu Gegnern oder Feinden erklärte: Juden, Andersdenkende, Missliebige.
Während so die Mehrheitsbevölkerung materiell und zugleich ideologisch umgarnt wurde, planten die Nationalsozialisten hinter der Maske des Fortschritts den Krieg: Stete Appelle an Leistung und Opferbereitschaft der Menschen sollten kaschieren, wie umfassend die Ressourcen von der militärischen Aufrüstung in Anspruch genommen wurden und welchen Vorrang die "Kriegsfähigkeit" vor allen anderen Zielen hatte. Jedes Mittel war Hitlers Strategen recht, um die Wirtschaft auf einen nationalsozialistischen Kurs zu bringen. Faktenreich und anschaulich zeigt Tim Schanetzky, welche Rolle Wirtschaft und Konsum im Nationalsozialismus spielten und wie von Anfang an der Krieg teils offen, teils im Geheimen nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch vorbereitet wurde.