Inhaltsbeschreibung
Ist der arabische Frühling gescheitert? Überall dort, wo sich in Staaten der arabischen Welt nach dem Vorbild Tunesiens die Menschen gegen Diktatoren, verkrustete Regime und Unterdrückung erhoben, ist heute Ernüchterung eingekehrt. Insbesondere in Ägypten haben alte Kräfte in neuem Gewand die Macht zurückgewonnen, indem sie nach dem Prinzip des Teilens und Herrschens die Interessengegensätze innerhalb der Protestbewegungen schürten und die fortbestehenden sozialen Verwerfungen geschickt für ihre Zwecke nutzen.
Julia Gerlach zeichnet facettenreich den Verlauf der Revolution nach. Sie beleuchtet die wieder erstarkten Machtstrukturen, in denen die Islamisten und das Militär zentrale, zugleich wechselseitig destabilisierende Rollen spielen. Sie spiegelt, gestützt auf Gespräche und Beobachtungen, die Erwartungen, Hoffnungen und Ängste von Menschen aller Schichten. Ein eigener Blick gilt den unterschiedlichen Entwicklungen im Jemen, in Syrien, Libyen und Tunesien.