Inhaltsbeschreibung
Die blutigen Auseinandersetzungen um die politische und gesellschaftliche Vorherrschaft auf dem Staatsgebiet der Ukraine haben tief reichende historische Wurzeln: Ethnische, religiöse oder kulturelle Prägungen wirken fort. Das Russland Putins und separatistisch gesinnte Ukrainer legen das historische Erbe postsowjetisch, im Sinne einer tradierten Zugehörigkeit der Ukraine zum russischen Staatsgebiet aus, dessen logische Folge in der Ausschaltung jedweder ukrainischen Selbstständigkeit liege.
Hingegen setzen die die um Unabhängigkeit von Moskau ringenden Kräfte in der Ukraine dieselben Argumente als Beleg ihrer Eigenständigkeit ein, was Überzeichnungen und Ethnonationalisierung nicht ausschließt. Der lange, zögerliche und von Rückschlägen gezeichnete Prozess der Ukraine auf dem Weg zu einer Staatsbürgernation bildet eine schwere Hypothek für die Gegenwart. Christiane Schubert und Wolfgang Templin verbinden in ihrer Darstellung wissenschaftliche Expertise mit langjährigen persönlichen Erfahrungen.