Inhaltsbeschreibung
Der Erste Weltkrieg gilt als "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts. Bilder von Schlachtfeldern und Schützengräben, Toten und Verwundeten haben sich in das kollektive Gedächtnis der Nationen eingebrannt. Es war ein weltweiter Krieg mit zahlreichen Schauplätzen – geführt zumeist von sehr jungen Männern, oft ohne oder nur mit unzureichender militärischer Ausbildung. Lange Zeit hat eine national fokussierte Geschichtsschreibung den Blick auf das supranational Verbindende dieses Krieges ausgeblendet: die Propaganda und Kriegswilligkeit, die Ernüchterung, die Erfahrung von Tod und Trauer, Entbehrung, Zerstörung und Sinnlosigkeit.
Dieses Manko möchte der Band mit einem von Internationalität geprägten Ansatz überwinden. In großer räumlicher und zeitlicher Breite zeigt er die Geschichte des Ersten Weltkriegs detailreich und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Wenn in manchen Beiträgen dennoch eine eher "französisch" geprägte Sicht der Dinge durchscheint, so bergen diese Texte vielleicht überraschende Perspektiven, und sie sind mehr als fünfzig Jahre nach Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags Herausforderung und Bereicherung zugleich.