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Rekrutierung von weiblichen Eliten | Eliten in Deutschland | bpb.de

Eliten in Deutschland Editorial Elite Deutschlands Eliten zwischen Kontinuität und Wandel Eliten in Deutschland Rekrutierung von weiblichen Eliten Hochbegabtenförderung und Elitenbildung

Rekrutierung von weiblichen Eliten

Hildegard Macha

/ 20 Minuten zu lesen

Frauen haben es schwerer, in die Leistungselite aufzusteigen; eine wesentliche Erhöhung der Anteile von Frauen in Spitzenpositionen hat in den vergangenen 25 Jahren nicht stattgefunden. Es gibt eine Barriere, die Frauen tendenziell am Aufstieg in die Elite hindert.

Einleitung

Es ist eher ungewöhnlich, das Thema Eliten mit dem Fokus auf das weibliche Geschlecht zu behandeln. Wir sind es gewohnt, Eliten als männlich anzusehen - nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Tatsächlich sind Frauen innerhalb der Eliten immer noch unterrepräsentiert: So ist nach 25 Jahren Frauenförderung in Deutschland keine wesentliche Erhöhung der Anteile von Frauen in Spitzenpositionen in Wissenschaft und Wirtschaft zu verzeichnen. Es drängt sich die Frage nach den Gründen dafür auf. Hier interessieren die Strukturen der Rekrutierung von Eliten und der Reproduktion sozialer Macht in modernen westlichen Industrienationen, es interessiert, inwieweit diese fördernd bzw. hemmend wirken. Die "Glass Ceiling" - die so genannte "gläserne Decke" - ist eine Barriere, die Frauen tendenziell am Aufstieg in die Elite hindert. Forscherinnen sprechen in diesem Zusammenhang vom "Verschwinden" der begabten, gut ausgebildeten Frauen.

In diesem Beitrag werden Ergebnisse aus vier Forschungsfeldern mit dem Ziel zusammengeführt, Synergieeffekte zu erreichen: Forschungslücken können so wechselseitig geschlossen werden. Dies ist erstens die Eliteforschung - ein Forschungsbereich vor allem der Sozialwissenschaften, wobei hier insbesondere die Pädagogik mit ihrem Forschungsfeld Bildungselite zu nennen ist. Ein Elitediskurs wird neuerdings auch in der feministischen Forschung geführt. Die Themen der Forschung sind die Rekrutierung von Eliten in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, aber auch im Sport und in anderen Bereichen. Zweitens wird der Forschungsbereich der Hochbegabung vorgestellt, hier mit dem Fokus auf Mädchen und Frauen. Drittens wird den Gründen für die Unterrepräsentation von Frauen in Eliten nachgegangen, wobei Forschungen zur weiblichen und männlichen Sozialisation herangezogen werden. Hier sind auch Forschungsergebnisse zur Karriere von Wissenschaftlerinnen relevant. Mit dem Ziel, Alternativen zum "Verschwinden" der Frauen - hier am Beispiel der Wissenschaft - aufzuzeigen, werden Ergebnisse einer Studie vorgestellt. Viertens wird das Konzept "Gender Mainstreaming - Gleichstellungspolitik und Instrument der Steuerung an Hochschulen" an der Universität Augsburg umrissen.

Eliteforschung

Als Elite bezeichnen Wilhelm Bürklin und Hilke Rebenstorf in der "Potsdamer Elitestudie" Führungsgruppen oder eine Führungsschicht in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Kultur, Kirchen, Gewerkschaft, Militär, Verbänden und Massenmedien. Etymologisch bedeutet Elite, vom lateinischen Wort "eligere" abgeleitet, auserlesen oder auserwählt. Eliten unterscheiden sich also von der Masse der Bevölkerung und werden von dieser abgegrenzt. Auswahl und Auswählen ziehen die Frage der Kriterien nach sich, die für die Definition von Eliten herangezogen werden. Hier gibt es unterschiedliche Theorieansätze. Die Funktionseliten, auch Positionseliten genannt, sind die Einflussgruppe, die im gesellschaftlichen System eine bestimmte Verantwortung übernimmt und sich dadurch heraushebt. Funktions- oder Positionseliten sind durch soziale Offenheit oder Durchlässigkeit charakterisiert. Bei Leistungseliten steht die Qualifikation im Vordergrund, womit sie eher "unterdefiniert" sind. Positions- und Leistungseliten sind nicht identisch. Universitäten und Wissenschaften bilden Leistungseliten aus, haben eigene Kriterien für Exzellenz und besitzen insofern Definitionsmacht über Leistungseliten.

Themen der Eliteforschung sind Rekrutierung, Werte der Eliten und Elitenkohäsion bzw. Konsens in der Demokratie u.a. Mit dem Begriff Elite ist zugleich ein Ungleichheitsverhältnis verbunden. Diskurse über Eliten konzentrieren sich stets auf Hierarchien bzw. Herrschaftsverhältnisse und Hierarchiestufen. Die Forderung nach einem Abbau von Ungleichheit im Diskurs der feministischen Frauenforschung steht deshalb in einem gewissen Kontrast zur Förderung weiblicher Eliten, weil damit die Differenzen zwischen Frauen betont werden. Insofern befindet sich die feministische Forschung mit der Elitediskussion in einem Dilemma: Das Ziel der Gleichheit konterkariert zumindest teilweise das Ziel der weiblichen Elitebildung. Heike Kahlert macht darauf aufmerksam, dass der Diskurs über Frauen in Führungspositionen eine verdeckte feministische Elitediskussion darstellt. Bildung und Qualifizierung von Frauen für Führungspositionen gehören zu den Zielen der Frauenbewegung und der feministischen Forschung - ebenso die Vision einer weiblichen Positions- bzw. Machtelite.

Auch der Begriff der Macht nimmt im feministischen Diskurs eine wichtige Stellung ein. Macht kann im Sinne der frauenpolitischen und/oder demokratischen Forderungen als Verantwortung für diejenigen Gruppen definiert werden, die von den Machtinhabern vertreten werden. Die Art und Weise der Machtausübung sollte durch eine kritische weibliche Elite sinnvoll weiterentwickelt werden. Die feministische Elitediskussion enthält deshalb kritische Aspekte der oft androzentrisch geführten Debatte und zielt auf eine gleichberechtigte Teilhabe und Repräsentanz von Frauen an den Funktions- und Bildungseliten. Dazu gehören immer auch Aspekte der Eliteförderung oder Elitebildung derjenigen Frauen, die Interesse an der Übernahme von Verantwortung haben und Macht ausüben wollen. Bildung, Wissen und Macht sind eng miteinander verbunden. Daraus bezog schon die erste Frauenbewegung ihre Ziele, und daran hat sich nichts geändert. Universitäten widmen sich heute dem Thema der Rekrutierung weiblicher Eliten mit dem Ziel der Exzellenz.

Hoch begabte Mädchen und Frauen

Die Forschung zur Hochbegabung richtet sich auf die Personengruppe, die möglicherweise in die Elite - in der Regel die Leistungselite - aufsteigen kann. Elitenzugehörigkeit hängt mit den Faktoren Begabung und Ausbildung zusammen. Das heißt, eine Begabung muss erkannt und gefördert werden, wenn die Betreffenden später der Leistungselite angehören sollen. Lernen ist der entscheidende Mechanismus bei der Transformation hoher Begabung in exzellente Leistung. Man unterscheidet zwischen Begabung als natürlichen Fähigkeiten, Talenten als entwickelten Fertigkeiten und Leistung. Die Untersuchungen über Hochbegabung von Mädchen können Aufschluss darüber geben, ob Mädchen ebenso hohe Begabungen aufweisen und warum sie - wenn dies der Fall ist - nicht angemessen in den Leistungseliten der Universitäten und der Wirtschaft vertreten sind.

Die Forschungsergebnisse liefern ein differenziertes Bild geschlechtstypischer Verhaltensweisen sowohl hoch begabter Mädchen und Jungen als auch von deren Eltern und Lehrer/innen. Hoch begabte Mädchen sind in Bezug auf das Erkennen, Fördern und die Nachhaltigkeit der Begabung im Nachteil gegenüber hoch begabten Jungen - so die Argumentationslinie der Forschung. Dies wird mit Ergebnissen aus Untersuchungen in Schulen, zum Beispiel dem Überspringen von Klassen, ebenso belegt wie durch Aussagen von erwachsenen Frauen über ihre Kindheit.

Unter "Hochbegabung" wird eine intellektuelle, kreative, psychomotorische oder soziale Begabung verstanden. Hoch begabte Kinder sind "auf Grund hervorragender Fähigkeiten in der Lage ..., hohe Leistungen zu zeigen". Zu den Hochbegabten werden in der Regel diejenigen gezählt, die in einem anerkannten Intelligenztest eine Punktzahl erreichen, die im Durchschnitt zwei Standardabweichungen und mehr über der Norm liegt. Das entspricht einem Intelligenzquotienten von 130 bzw. einem Prozentrang von 98, demnach sind zwei Prozent eines Jahrgangs hoch begabt. Ein hoch begabtes Kind ist "in bestimmten Bereichen seiner geistigen, künstlerischen, motorischen oder sozialen Entwicklung den Gleichaltrigen deutlich überlegen".

Hoch begabte Mädchen unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von hoch begabten Jungen. Das sind

1. die Schulleistungen: Mädchen erbringen im Durchschnitt heute in allen Altersstufen und Schulformen die besseren Leistungen und verfügen über höhere Schulabschlüsse als Jungen, seit 1990 absolvieren zum Beispiel regelmäßig mehr Mädchen als Jungen das Abitur.

2. die Spitzenwerte: In der Grundschule fällt die Begabung von Mädchen weder so deutlich noch in so frühem Alter auf wie bei Jungen, und: "Werden Hochbegabte durch Test ermittelt, so tauchen Mädchen am extremen oberen Ende der Leistungsskala seltener auf als Jungen."

3. die Definition von Hochbegabung: Hoch begabte Mädchen zeigen nicht wie Jungen unangepasste Verhaltensweisen und extreme Leistungsunterschiede. Sie verhalten sich eher angepasst. Ihre Probleme werden andererseits auch weniger wahrgenommen. Die Definition der Hochbegabung orientiert sich am "unangepassten" Verhalten der Jungen und lässt hoch begabte Mädchen eher unentdeckt.

4. das "Verschwinden" der Hochbegabung: Mädchen erzielen in Testverfahren in stärkerem Maße als Jungen im Laufe der Schulzeit geringere Punktzahlen. Die Kriterien und Maßstäbe für die Definition und Selektion der Hochbegabten müssen daraufhin überprüft werden.

5. die Akzeleration: Beim Überspringen von Klassen überwiegen zahlenmäßig in der Grundschule die Mädchen, in den weiterführenden Schulen dann die Jungen.

6. die Breite der Begabungen: Anders als bei durchschnittlich Begabten verwischen sich bei Hochbegabten die Geschlechtsunterschiede; allerdings scheinen hoch begabte Mädchen über ein breiteres Interessenspektrum zu verfügen als hoch begabte Jungen.

7. die Arbeitsstile: Auch im Arbeitsstil finden sich Unterschiede. Mädchen besitzen einen besseren Ordnungssinn, eine größere Übersichtlichkeit und Vielseitigkeit.

Über die Gründe für diese Unterschiede herrscht in der Forschung keine Einigkeit; entsprechend unterschiedlich sind die Ergebnisse. Eine Argumentationslinie stützt sich auf geschlechterdifferente Attribuierungsmuster, die durch Ergebnisse der Motivationspsychologie bestätigt werden. Mädchen führen generell Erfolg eher auf externale Faktoren zurück wie Glück, Fleiß oder äußere Umstände, Misserfolg hingegen eher auf internale Faktoren wie mangelnde Begabung. Dies hat auf das Selbstbewusstsein und das Selbstkonzept der Mädchen ungünstige Auswirkungen insofern, als sie sich weniger selbst bestärken als Jungen. Diese führen ihre Erfolge eher auf internale Faktoren wie Begabung zurück und Misserfolg auf äußere Faktoren.

Selbstkonzepte und Erwartungshaltungen von hoch begabten Mädchen werden vor allem durch Eltern beeinflusst und stark durch tradierte Erziehungsziele bestimmt. Wenngleich sich die gesellschaftlichen Erziehungsnormen für beide Geschlechter generell immer mehr angleichen und sich kaum mehr Verhaltensunterschiede zwischen den Geschlechtern finden, sind die Identitäten von Jungen und Mädchen nach wie vor durch geschlechtsdifferente Interessen und Orientierungen gekennzeichnet. Das kulturelle Milieu gibt Geschlechterrollen, verbunden mit in der Gesellschaft vorherrschenden Vorstellungen hinsichtlich geschlechtstypischer Wahl von Schulfächern und Berufswegen, vor, die gegenüber Änderungen relativ resistent sind. Es besteht ein Widerspruch zwischen äußerem Wandel und unbewusster Tradierung von Geschlechterrollen, der sich bis in die Fächerwahl der Mädchen in Schule und Universität und die Berufswahl hinein auswirkt. Ein Beispiel dafür ist die mangelnde Bereitschaft von Mädchen, sich in der Schule für Fächer aus Naturwissenschaft und Technik zu entscheiden.

Für die Herausbildung geschlechtstypischer Identitäten von Mädchen und Jungen ist also nach wie vor die Erziehung der Eltern ausschlaggebend. Deren implizite Wertungen, ihre Ziele und Vorstellungen über die (geschlechtstypische) Berufswahl der Kinder basieren auf traditionellen Rollen. Die Konstruktion der Selbstbilder und Ziele der Mädchen bestimmt auch die jeweiligen Erfolgserwartungen gegenüber einem Schulfach und ihre Erfolgszuversicht in Bezug auf Schul- und Studienfächer. Beides sind Determinanten für Entscheidungen, die den personalen Handlungsraum abstecken. Gedanklich vorweggenommene Kosten-Nutzen-Bilanzen bestimmen das Handeln mit.

Als Beispiel für die Wirksamkeit der Determinanten wird das Fach Mathematik herangezogen. Hieran lässt sich die Verschränkung von Vorgaben und individuellen Konstruktionen der Mädchen sehr gut erklären. Die durchschnittlichen Leistungen von 12- bis 13-jährigen Mädchen in Mathematik weisen, gemessen an einem einmaligen Test in der gesamten Jahrgangsstufe, keinen Unterschied gegenüber denen der Jungen auf. Die Leistungen der Mädchen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern insgesamt sind indessen im Durchschnitt schlechter als die der Jungen. Dieser Widerspruch erklärt sich daraus, dass Mädchen bei einem einmaligen Test den Jungen vergleichbare Leistungen zeigen, langfristig die Leistungen im Unterricht jedoch abnehmen. Warum ist das so?

Gemäß der Kontrollüberzeugung der Mädchen ist ein Erfolg in Mathematik nur durch Anstrengung zu erreichen, Misserfolg wird mit mangelnder Fähigkeit, also intrinsisch, erklärt. Dem Fach wird ein geringer Nutzen zugesprochen, weil es als männliche Domäne klassifiziert wird. Eine niedrige Erfolgserwartung korrespondiert mit einer geringen Erwartung der Erfüllung eigener Bedürfnisse und der Furcht vor Misserfolg. Eltern und Lehrer "unterfüttern" diese Erwartungen und Einstellungen: Eltern, indem sie den Nutzen von Mathematik für Mädchen ebenfalls als gering einschätzen, und Lehrer dadurch, dass sie bei Mädchen eine geringe Erfolgserwartung im Fach Mathematik hegen. Nur bei den Mädchen, die sich mit ihrer Begabung durchsetzen, wirkt sich dies nicht entmutigend aus. Aiga Stapf hat Recht, wenn sie feststellt: "Eine deutliche Tendenz, die eigene Leistung zu unterschätzen, ist bei Mädchen und Frauen ersichtlich, bei Jungen und Männern ist eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten ... zu beobachten."

Albert Ziegler verweist auf Studien zum geringeren Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Mädchen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Diese haben ein schwach ausgeprägtes Bewusstsein von ihren Fähigkeiten und die Aspirationen sind deutlich niedriger. Das führt zu geringerem Interesse am Fach und wird noch durch die Zuschreibung einer geringeren Begabung für Mathematik durch Lehrer und Eltern verschärft.

Eine andere generalisierende Argumentationslinie besteht in der "Unsichtbarkeit" und dem Underachievement begabter Mädchen. Sie zeichnen sich in Bezug auf ihre Begabung eher durch "Zurücknehmen", "Verschwinden" und "Erfolg vermeiden" aus. Mädchen sind, wie oben schon erwähnt, eher vielseitig, Jungen eher einseitig begabt. Sie möchten jedoch mit ihrer Begabung möglichst nicht auffallen, nicht zu den Besten gehören und nicht als Streberin gelten, sondern passen sich einem niedrigen Lernniveau an. Ein Grund dafür dürfte sein, dass hoch begabte Schülerinnen dem Mobbing durch Schüler und Lehrer ausgesetzt sind, wie Studien zeigen. Wenn Jungen hoch begabt sind, wird dies sowohl von Eltern als auch von Lehrern in der Regel erkannt. Es sind also zugleich externale Erwartungen der Gesellschaft und internale Faktoren der Selbstbilder der Mädchen, die hier - ungünstig - zusammenwirken und dazu führen, dass eine Hochbegabung bei Mädchen weniger gut und schnell erkannt wird und diese insgesamt weniger gefördert werden.

So zeigt das Verhältnis von 6 : 1 zwischen hoch begabten Jungen und Mädchen wahrscheinlich nicht die wirkliche Verteilung der geschlechterbezogenen Begabungen. Die Definition und die Kriterien für die Erkennung von Hochbegabung führen zu einer Verschiebung zuungunsten der Mädchen.

Man kann die Forschungsergebnisse in vier Phänomenen zusammenfassen. Hoch begabte Mädchen und Frauen

- "verschwinden", bevor sie in die Elite aufsteigen können;

- werden mit zunehmendem Alter unsichtbarer;

- vermeiden Erfolg und

- werden vergessen.

Es muss also nach alternativen Möglichkeiten und Wegen gesucht werden, (hoch) begabte Mädchen aufzuspüren und ihnen bessere Strategien und Taktiken für die Herausbildung von Kompetenzen zu vermitteln. An die Stelle der Entmutigung muss eine Kultur der Ermutigung treten.

Risiken und Potenziale - Ergebnisse von Geschlechterstudien

Bisher wurde das Fehlen weiblicher Eliten und die mangelnde Förderung hoch begabter Mädchen konstatiert. Es soll nun - auf Basis von Forschungsergebnissen aus Geschlechterstudien - versucht werden, die beschriebenen Ergebnisse zur Eliteforschung und Hochbegabtenforschung mit dem Ziel zu erweitern und zu interpretieren, die Ursachen für die mangelnde Eliterekrutierung von Mädchen und Frauen zu verdeutlichen. Die Forschungen zu den Themen "weibliche Eliten" und "Hochbegabung von Mädchen" sind auf die Beschreibung des Zustandes beschränkt; es wird nicht definiert, wodurch die beschriebenen Folgen verursacht werden, auch werden Forschungsergebnisse aus anderen Bereichen nur unzureichend aufgegriffen. Um eine bessere Eliterekrutierung von Frauen zu gewährleisten, gilt es, die Ursachen für den bestehenden Mangel zu erkennen und - darauf aufbauend - gezielte Maßnahmen zu ergreifen.

Ich vertrete die These, dass die Forschungsergebnisse aus Geschlechterstudien einen Symptomkomplex von Wirkungen in Bildungsprozessen und in der weiblichen bzw. männlichen Sozialisation als Mädchen bzw. Junge beschreiben. Beide Geschlechter leiden heute unter der einseitigen, auf das jeweilige Geschlecht zugeschnittenen Sozialisation; ihr individuelles Potenzial kann sich nicht voll entwickeln. Andererseits ergeben sich sowohl spezifische Risiken als auch Potenziale für die Geschlechter. Die Fähigkeit zu pragmatischem, flexiblem Handeln, die Frauen durch ihre Doppelrolle in Beruf und Familie erwerben, erweist sich im Arbeitsleben ebenso als Chance wie etwa die Durchsetzungsfähigkeit der Männer. Die Studien zeichnen - wenn man die verschiedenen Ergebnisse zusammenfügt - ein differenziertes Bild der tendenziellen Folgen von Erziehung und Bildung in Kindheit und Jugend.

Weibliche und männliche Identität und Subjektivität entstehen durch die Übernahme tradierter gesellschaftlicher Rollen, Normen und Handlungen, die von den Individuen selektiv angeeignet werden und zu eigenen Identitätskonstruktionen führen. Die Aneignung erfolgt nicht im Sinne einer direkten Übernahme, vielmehr wird zwischen unterschiedlichen Geschlechtsrollen und Berufen gewählt.

Im Erwachsenenalter werden die verschiedenen Einflüsse individuell zu Strategien der biografischen Lebensplanung weiterentwickelt. Auch wenn sich die Erziehungsstile der Eltern gegenüber beiden Geschlechtern einander heute immer stärker annähern, so befördert das unbewusste Handeln von Vätern und Müttern, Lehrerinnen und Lehrern doch die Übernahme stereotyper Leistungs- und Verhaltensmuster ebenso wie stereotype Berufswahl.

Eine Einschränkung der Möglichkeiten der individuellen Lebensplanung sowohl der Mädchen als auch der Jungen ist die Folge. Auf diese Weise kommen aber auch geschlechtstypische Potenziale und Kompetenzen zur Geltung. Die polarisierenden und typisierenden Wirkungen des Erziehungs-, Sozialisations- und Bildungsprozesses, den Jungen und Mädchen durchlaufen, gehen heute nicht mehr auf ein konsistentes zweigeschlechtliches Rollenmodell in der Gesellschaft zurück. Sie sind mehrheitlich auf unbewusste und nicht öffentlich thematisierte Normen zurückzuführen. Auch biologische Unterschiede, die sich in verschiedenen Verhaltensweisen der Geschlechter äußern, hat die Forschung nur in wenigen und marginalen Bereichen wie dem räumlichen Sehvermögen u. Ä. gefunden, so dass dieser Aspekt heute zu vernachlässigen ist. Dagegen zeigen sich schon in der Kindheit Unterschiede im Verhalten der Geschlechter, die nicht mehr auf biologische Ursachen zurückführbar sind, so zum Beispiel die größere Gewaltbereitschaft der Jungen. Einzelne Ergebnisse der Forschung werden nun zu Themenkomplexen gebündelt.

Balance zwischen zwei Welten bei Mädchen versus Berufsorientierung der Jungen

Die Identitätskonstruktionen der Mädchen sind - wie Geschlechterstudien belegen - nach wie vor an Familie und Beruf orientiert. Regina Becker-Schmidt nennt dies die "doppelte Sozialisation" oder die "doppelte Vergesellschaftung". Ihre Lebensziele richten sich gleichmäßig auf die Gestaltung eines Familienlebens und die Planung des Berufslebens. Beziehungen und Familie als Modell spielen in der Sozialisation der Mädchen eine große Rolle. Sie werden zu Empathie, Fürsorge und Sensibilität erzogen. Die Herstellung der Balance zwischen den Welten Familie und Beruf wird heute noch fast ausschließlich als Aufgabe der Frauen definiert. Männer beteiligen sich bislang zu wenig an Haushaltsführung und Kinderbetreuung. Allerdings gibt es einen relativ starken Rollenwandel in bildungsnahen Schichten. Väter haben danach intensiv den Wunsch, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen.

Angehörige von Eliten investieren in aller Regel mehr Zeit in ihre Qualifikation als in Familienarbeit. Die immer noch weitgehend einseitige Lastenverteilung erweist sich für die Rekrutierung weiblicher Eliten als Handicap.

Auch wenn die schulische Bildung der Mädchen heute mit jener der Jungen vergleichbar, ja ihr sogar leicht überlegen ist, hat das nicht zur Folge, dass die Mädchen sich ähnlich hohe berufliche Ziele wie die Jungen setzten. Auch werden keine dem Ausbildungsstand entsprechenden hohen Statuspositionen erreicht. Ein Risiko der weiblichen Sozialisation besteht - wie oben geschildert - in der Entmutigung: Mädchen werden von Erwachsenen in Familie und Schule insgesamt zu wenig ermuntert, ihre Begabungen und die individuellen Potenziale wertzuschätzen. Sie werden zu wenig dazu angehalten, in ihre berufliche Zukunft zu investieren, sei es in Bezug auf hohe Ziele, sei es in Bezug auf Anstrengung und Erfolgsmotivation.

Auf der individuellen Ebene haben - wie oben ausgeführt - die erworbenen geschlechtstypischen Attribuierungsmuster bei den Mädchen die Folge, dass Leistung zu wenig internal als Erfolg gewertet werden kann und deshalb auch zu wenig sich selbst und der eigenen Begabung zugerechnet wird. Dadurch fällt es schwerer, eine sich selbst verstärkende Erfolgszuversicht aufzubauen. Das Fehlen von hohen Karrierezielen und weitreichendem Ehrgeiz wird in der Forschung unter anderem mit dem "Verlust der eigenen Stimme" in der Kindheit und Jugend in Verbindung gebracht. Darunter verstehen Lyn Mikel Brown und Carol Gilligan, dass Mädchen im Verlauf der Schulzeit verlernen, ihre Ziele und Wünsche zu formulieren und zu erreichen. Unter dem Einfluss der Schule, der Mitschüler und der Gesellschaft werden die eigenen inneren Stimmen schwächer und unklarer. Der Druck, sich einem diffusen Bild vom "richtigen" Mädchen anzupassen, wird immer größer. Schließlich verlieren Mädchen ihre eigenen Bedürfnisse und Ziele immer mehr aus dem Blick und "vergessen" ihre Träume.

Die Normen der Gesellschaft, so kann man die Ergebnisse der Untersuchungen, die bislang vorliegen, interpretieren, veranlassen Mädchen dazu, sich anzupassen, anstatt sich auf ihre Interessen und deren individuelle Förderung zu konzentrieren. Das Erkennen der individuellen Begabungen und Potenziale von Mädchen ist allerdings auch schwieriger und gelingt seltener, weil diese - wie oben ausgeführt - nicht dem bekannten Bild des männlichen Hochbegabten entsprechen. Auch normal begabte Mädchen werden eher weniger gefördert und gefordert.

Jungen hingegen, so zeigen neuere Forschungsergebnisse, werden im Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsprozess darauf "gedrillt", sich ausschließlich am Beruf zu orientieren und Familie sowie zwischenmenschliche Beziehungen zu vernachlässigen. Zum anderen entwickeln sie ein riskanteres Gesundheitsverhalten, weil sie sich - wie ihre Väter - zu wenig um ihre Gesundheit kümmern und schon im Jugendalter gesundheitlich unterversorgt sind. Im Durchschnitt haben Männer eine um sieben Jahre kürzere Lebenserwartung als Frauen. Ihr Potenzial liegt in den beruflichen Strategien und in - allgemein eher akzeptierten - aggressiven Durchsetzungsmustern.

Work-Life-Balance

Die Herstellung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Work-Life-Balance - liegt weitgehend in der Verantwortung der Frauen. Die Balance von Familie und Beruf, die weitgehend von den (dafür als zuständig geltenden) Frauen hergestellt wird, erfährt angesichts des wachsenden Anteils weiblicher Berufstätiger eine erhöhte Aufmerksamkeit. Hier erwerben Frauen aber auch Potenziale, die sich für das Arbeitsleben als effektiv erweisen. Die Zuständigkeit für die Kinderbetreuung, für die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen und die Vereinbarkeit von Berufs- und Arbeitsleben erweist sich jedoch nicht selten als Hindernis für den Karriereaufstieg.

Frauen und Führung: Potenziale bzw. Kompetenzen

Wie oben ausgeführt, ist die Diskussion um Führungsqualitäten von Frauen eine verdeckte Elitediskussion. Die durch ihre Sozialisation erworbenen Fähigkeiten erweisen sich heute als innovative Qualifikationen für Führungspositionen, bei denen es darum geht, Macht und Verantwortung in der Balance zu halten. Weitere Stichwort sind in diesem Zusammenhang Teamfähigkeit, Netzwerkbildung, effektive Konfliktlösungsstrategien und dichte Kommunikationsnetze. Studien zu Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen und Managerinnen zeigen ebenso wie die Untersuchungsergebnisse zu hoch begabten Mädchen, dass nur bei einer kleinen Gruppe von ihnen in der Kindheit die Begabung angemessen erkannt und gefördert wurde. Diese bezeichnen ihre Kindheit als glücklich, weil sie gleichrangig gewürdigt wurden und Anregungen erhielten.

In der "Augsburger Studie" gaben Wissenschaftlerinnen an, dass sie in der Kindheit nicht nur nicht gefördert wurden, sondern dass sie in Schule und Elternhaus darüber hinaus wegen ihres Ehrgeizes eher diskriminiert wurden. Andererseits hat man ihnen jedoch auch schon in früher Jugend viel Verantwortung aufgebürdet. Gegen alle Widerstände haben sie sich durchgesetzt und behauptet, und sie formulieren retrospektiv die Erfahrung, sich selbst entworfen und durchgesetzt zu haben.

Relationale Aggression

Ein Risiko der Sozialisation von Mädchen und Frauen liegt auch in mangelnden Ausdrucksmöglichkeiten für Wut und Aggression. Im Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsprozess werden diese bei Mädchen negativ sanktioniert. Diese entwickeln deshalb Strategien, ihre Aggressionen auf andere Art auszuleben, etwa auf diskriminierende Weise unter den Mädchen. Relationale Aggression ist ein Begriff von Rachel Simmons, der die verdeckten Aggressionen der Mädchen untereinander in Schulen bezeichnet. Durch das Fehlen von produktiven Strategien, die nicht zum normierten Bild des Mädchens passen, werden Wut, Zorn, Neid und Konkurrenz zwar nach außen hin verleugnet, aber als zerstörerische Energie in die Interaktionen eingebracht. So werden etwa Allianzen zwischen Freundinnen geschmiedet, um beliebte, attraktive oder beneidete Mädchen zu diskriminieren und den sozialen Kontakt zu diesen zu unterbinden oder zu erschweren. Auf diese Weise werden Mädchen ausgegrenzt und verletzt, ohne dass Lehrer oder Eltern die Hintergründe erkennen können. Da Freundschaften unter Mädchen sehr wichtig sind, können erzwungenes Alleinsein und Isolation zu schweren Traumata führen.

Die verborgene Aggressionskultur mit ihren Intrigen als Gewalt zu qualifizieren und aufzudecken, so Simmons, setzt ihre Verbalisierung sowie die Intervention der Eltern und Lehrer voraus. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, dass Mädchen Aggressionen haben und wie sie sie handhaben.

Gesundheitsverhalten

Stereotype Einstellungen im Bewusstsein von Eltern und Pädagogen bleiben unbewusst erhalten mit der Folge sich fortschreibender Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Bei Jungen und Männern führt dies u.a. zu einem höheren Risiko, Gesundheitsvorsorge zu vernachlässigen und Gewaltbereitschaft zu entwickeln bzw. auch Opfer von Gewalthandlungen zu werden. Bei Mädchen und Frauen besteht das Risiko, weniger Körperkraft und Selbstbewusstsein auszubilden und verstärkt die Angst von Erwachsenen zu übernehmen, die sie in Bezug auf hohe Ziele bremsen. Sie bleiben dann nicht selten hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Rekrutierung weiblicher Eliten durch Gender Mainstreaming

Maßnahmen zur Rekrutierung weiblicher Eliten durch Gender Mainstreaming werden heute in allen Organisationen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung durchgeführt. Damit wird an die Stelle der Entmutigung von Frauen eine Kultur der Ermutigung gestellt. Gender Mainstreaming ist ein Konzept der Gleichstellungspolitik und ein Steuerungsinstrument für Organisationen, um Qualität durch Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern. Gender Mainstreaming verbindet eine Bottom-up-Strategie der Frauenförderung, wie sie bisher von der Frauenbeauftragten an Hochschulen schon geleistet wurde, mit einer Top-down-Strategie, bei der die Hochschulleitung in die Verantwortung mit einbezogen wird.

Wie kann die Rekrutierung weiblicher Eliten durch Gender Mainstreaming gefördert werden? Im Gender-Mainstreaming-Prozess an der Universität Augsburg werden unter anderem folgende Maßnahmen durchgeführt:

1. Begabte Studierende und junge Wissenschaftlerinnen sollen auf dem Wege der Spurensuche identifiziert, informiert und durch Beratungsmaßnahmen unterstützt werden.

2. Es werden Workshops und Mentoring-Programme zur Vermittlung von Karrierestrategien und zum Aufbau von Netzwerken mit dem Ziel angeboten, die Erfolge und das Selbstbewusstsein junger Frauen zu stärken und gegenseitig Erfahrungen auszutauschen.

3. Weibliche Potenziale und Leistungen in der Universität werden durch Reflexion der wissenschaftlichen Leistungen dargestellt und kenntlich gemacht.

4. Auf Web-Sites und innerhalb der Universität werden die Maßnahmen des Gender Mainstreaming nach außen kommuniziert, um die Familienfreundlichkeit und die besondere Akzeptanz der weiblichen Studierenden und Wissenschaftlerinnen zu betonen. Allerdings wird keine Diskriminierung der männlichen Wissenschaftler gewünscht.

5. Durch das Schaffen von Kinderbetreuungseinrichtungen wird die Voraussetzung geschaffen, dass Mütter und Väter als Wissenschaftler beruhigt arbeiten können.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Sebastian Braun, Elitenrekrutierung in Frankreich und Deutschland, Köln 1999, S. 58.

  2. Vgl. Katrin Hansen/Gisela Goos, Frauenorientiertes Personalmarketing: Chancen - Wege - Perspektiven, Berlin 1997, S. 16.

  3. Vgl. Hildegard Macha und Forschungsgruppe, Erfolgreiche Frauen - wie sie wurden, was sie sind, Frankfurt/M.-New York 2000.

  4. Vgl. Wilhelm Bürklin/Hilke Rebenstorf u.a. (Hrsg.), Eliten in Deutschland, Opladen 1997; Jörg Machatzke, Die Potsdamer Elitestudie - Positionsauswahl und Ausschöpfung, in: W.Bürklin/H.Rebenstorf u. a., ebd., S.11.

  5. Vgl. Heike Kahlert, Die Debatte um Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen: eine verdeckte feministische Elitediskussion, in: Sigrid Metz-Göckel u.a. (Hrsg.), Hochschulreform und Geschlecht, Opladen 2000, S. 155.

  6. Vgl. S. Braun (Anm. 1), S. 17 - 22.

  7. Vgl. H. Kahlert (Anm. 5), S. 156.

  8. Vgl. Sigrid Metz-Göckel, Bildungseliten und Elitebildung von Frauen, in: dies. u.a. (Anm. 5), S. 128.

  9. Vgl. H. Kahlert (Anm. 5), S. 157.

  10. Vgl. Christian Fischer, Hochbegabung als schulische Herausforderung: Definition, Identifikation und Förderung von besonderen Begabungen, in: Claudia Solzbacher/Annette Heinbokel, Hochbegabte in der Schule - Identifikation und Förderung, Münster 2002, S. 26 - 39, hier S. 29; Barbara Feger, Probleme hoch begabter Mädchen, in: Harald Wagner (Hrsg.), Hoch begabte Mädchen und Frauen, Bonn 2002, S. 32.

  11. Annette Heinbokel, Hochbegabte. Erkennen, Probleme, Lösungswege, Baden-Baden 1988, S. 31.

  12. Vgl. dies., Die Zeiten haben sich geändert - aber noch nicht genug. Zur Situation hoch begabter Mädchen, in: Helga Breitenbach u.a., Geschlechterforschung als Kritik, Bielefeld 2002, S. 203.

  13. Bundesminister für Bildung und Forschung (Hrsg.), Begabte Kinder finden und fördern, Bonn 2001, S. 13.

  14. Vgl. A. Heinbokel (Anm. 12), S. 203ff.

  15. Vgl. ebd., S. 212f.

  16. Vgl. Aiga Stapf, Geschlechterunterschiede. Begabungsentwicklung bei Mädchen und Jungen am Beispiel intellektueller Hochbegabung, in: Harald Wagner (Hrsg.), Hoch begabte Mädchen und Frauen. Begabungsentwicklung und Geschlechterunterschiede, Bad Honnef 2002, S. 20.

  17. Vgl. Kurt A. Heller, Geschlechtsspezifische Ergebnisse zweier Langzeitstudien zur Hochbegabung, in: Wilhelm Wieczerkowski/Tania M. Prado (Hrsg.), Hoch begabte Mädchen, Bad Honnef 1990, S. 114 - 126. Vgl. auch A. Stapf (Anm. 16), S. 21.

  18. Vgl. Wilhelm Wieczerkowski, Zwischen Selbstkonzept und Erwartungshaltung. Orientierungen und Präferenzen mathematisch befähigter Mädchen im Vergleich, in: H. Wagner (Anm. 16), S. 51.

  19. Vgl. A. Stapf (Anm. 16), S. 19.

  20. Vgl. Albert Ziegler, Reattribuierungstrainings: Auf der Suche nach den Quellen der Geschlechtsunterschiede im MNT-Bereich, in: H. Wagner (Anm. 16), S. 85 - 97, hier S. 85.

  21. Vgl. W. Wieczerkowski (Anm. 18), S. 54ff.

  22. Vgl. A. Stapf (Anm. 16), S. 21.

  23. Vgl. A. Ziegler (Anm. 20), S. 85

  24. Barbara Feger, Deutsche Publikationen zur Begabungsforschung und Begabtenförderung - Die Entwicklung in den 80er Jahren, in: H. Wagner (Anm. 16), S. 30; BMBF (Anm. 13), S. 61f.; H. Macha u.a. (Anm. 3).

  25. Vgl. B. Feger (Anm. 24), S. 34.

  26. Vgl. Regina Becker-Schmidt, Von Jungen, die keine Mädchen, und von Mädchen, die gerne Jungen sein wollen. Geschlechtsspezifische Umwege auf der Suche nach Identität, in: dies./Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.) Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften, Frankfurt/M. 1995, S. 222f.

  27. Vgl. Wassilios Fthenakis, Engagierte Vaterschaft, Opladen 1999.

  28. Vgl. K. A. Heller (Anm. 17).

  29. Vgl. Lyn Mikel Brown/Carol Gilligan, Die verlorene Stimme. Wendepunkte in der Entwicklung von Mädchen und Frauen, Frankfurt/M. 1994; L. M. Brown, Raising Their Voices: The Politics of Girls' Anger, Cambridge 1998; Mary Belenky u.a., Das andere Denken. Persönlichkeit, Moral und Intellekt der Frau, Frankfurt/M. 1991.

  30. Vgl. Klaus Hurrelmann/Petra Kolip, Geschlecht, Gesundheit und Krankheit. Männer und Frauen im Vergleich, Bern-Göttingen-Toronto 2002, S. 16.

  31. Vgl. Arlie Russell Hochschild, Keine Zeit. Wenn die Firma zum Zuhause wird und zu Hause nur Arbeit wartet, Opladen 2002, S. 51.

  32. Siehe hierzu auch Aus Politik und Zeitgeschichte, B 22 - 23/98.

  33. Vgl. H. Macha und Forschungsgruppe (Anm. 3), S. 142f.

  34. Vgl. ebd., S. 120ff., 315ff.

  35. Vgl. Rachel Simmons, Meine beste Feindin. Wie Mädchen sich das Leben zur Hölle machen und warum Frauen einander nicht vertrauen, Köln 2003, S. 28, 50, 90f.

Dr. phil., geb. 1946; Professorin an der Universität Augsburg, Lehrstuhl für Pädagogik und Erwachsenenbildung.
Anschrift: Universität Augsburg, 86159 Augsburg.
E-Mail: E-Mail Link: Hildegard.Macha@Phil.Uni-Augsburg.de

Veröffentlichungen u.a.: (zus. mit Forschergruppe) Erfolgreiche Frauen. Wie sie wurden, was sie sind, Frankfurt/M.-New York 2000; (zus. mit Claudia Fahrenwald) Körperbilder zwischen Natur und Kultur, Opladen 2003; (Hrsg. zus. mit Claudia Solzbacher) Welches Wissen brauchen Lehrer?, Bad Heilbrunn 2003.