Wie sehen politische Akteure, Zeitzeugen, Oppositionelle und SED-Reformer 15 Jahre nach dem Mauerfall die Ereignisse im Herbst 1989? Diese Frage steht im Zentrum des dreitägigen Expertensymposiums der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Dem Fall der Mauer im Herbst 1989 ist eine Reihe von Ereignissen vorausgegangen, ohne die diese letzte Konsequenz nicht möglich gewesen wäre. Dazu gehörten unter anderem die Montagsdemonstrationen, die am 9. Oktober in Leipzig ihren Höhepunkt erreichten. Nach dem Untergang des DDR-Regimes folgte eine Zeit der Neuorientierung, sowohl politisch als auch gesellschaftlich. Mit der Freude über den Neuanfang vermischten sich die Trauer um die untergehende DDR und die Angst vor einer unsicheren Zukunft.
In seinem Vortrag "Vom Leipziger Oktober zum Berliner November. Götterdämmerung der Macht und Zusammenbruch des Systems" beleuchtet der Historiker Stefan Wolle die Zeit nach dem Umsturz des DDR-Regimes. Wolle, der in Ostberlin aufgewachsen ist, war in den Jahren nach 1989 unter anderem Mitbegründer des unabhängigen Historikerverbandes und wissenschaftlicher Berater des Bürgerkomitees. Was passierte eigentlich hinter den Kulissen des SED-Politbüros als die Mauer fiel? Das beleuchten Experten in einer Podiumsdiskussion. Es nehmen teil: Der Politikwissenschaftler und Autor Dr. Hans Hermann Hertle, Ex-Politbüro Mitglied Günther Schabowksi, sowie Reinhart Schult vom Neuen Forum. Der Historiker Dr. Martin Jander analysiert zudem den Berliner Umgang mit dem Erbe der Mauer.
Die Zeitzeugen Reiner Land (SED Parteireformer), Udo Scheer (Vertreter der Jenaer Geraer Opposition), Jochen Goertz (Pfarrer und Vertreter der "Solidarischen Kirche") und Oliver Kloß (Initiative Frieden und Menschenrechte) erinnern sich in einem weiteren Forum an die Stimmungslage der Menschen in den Tagen nach dem Mauerfall.
Außerdem auf dem Programm: Das Novembergeschehen 1989 aus literarischer Perspektive, vorgestellt von den drei Autoren Marko Martin, Lutz Rathenow und Ines Geipel in einer Lesung am Samstagabend.
Über den Einigungsprozess und die damit verbundenen Hoffnungen sprechen Ernst Dörffler von der Grünen Liga, der SPD-Politiker Stefan Hilsberg, Joachim Zeller von der CDU und der Pfarrer Hans Jochen Tschiche (Bündnis 90/Grüne) in der Matinee am Sonntagvormittag. Die Schlussworte kommen vom früheren DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Templin.
Das Expertensymposium "Der Fall der Mauer in Berlin – Voraussetzungen und Folgen" findet vom 5. bis zum 7. November im Alexander Plaza in der Rosenstraße 1 in Berlin statt. Die Konferenz ist offen für alle politisch Interessierten. Da nur ein begrenztes Platzkontingent zur Verfügung steht, wird um Anmeldung gebeten. Die Matinee, die Autorenlesung und die Foren können auch jeweils einzeln besucht werden.
Journalistinnen und Journalisten sind zudem herzlich zur Berichterstattung eingeladen.
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