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Die Entstehung eines Wahl-O-Mat | Wahl-O-Mat | bpb.de

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Die Entstehung eines Wahl-O-Mat

/ 3 Minuten zu lesen

In mehreren Workshops entstehen die Thesen des Wahl-O-Mat. Maßgeblich beteiligt am Redaktionsprozess ist eine Redaktion aus Jung- und Erstwählern: Für die Mitgliedschaft kann sich jeder bewerben. Wissenschaftler beraten das Redaktionsteam. Die Antworten auf die Thesen stammen direkt von den Parteien.

Wie entsteht der Wahl-O-Mat?

Infofilm

Wie entsteht der Wahl-O-Mat?

Wie entsteht der Wahl-O-Mat? Und wer ist an seiner Entwicklung beteiligt? Dieser Infofilm gibt einen kurzen Überblick über alle Arbeitsprozesse, die nötig sind, damit das Wahltool pünktlich zur Bundestags- oder Landtagswahl zur Verfügung steht.

Grundlage für die Thesen im Wahl-O-Mat sind die Partei- und Wahlprogramme der Parteien sowie deren programmatische Aussagen zur Wahl. Die Thesen in jedem Wahl-O-Mat werden von einem großen Team erarbeitet. Das komplette Team besteht aus:

  • Der Redaktion aus 20 bis 25 Jung- und Erstwählerinnen und -wählern zwischen 16/18 und 26 Jahren aus dem jeweiligen Land bzw. dem ganzen Bundesgebiet. Jeder und jede Wahlberechtigte im entsprechenden Alter kann sich zuvor in einem Online-Formular um die Teilnahme bewerben.

  • Mehreren Politikwissenschaftlern, Statistikern und Pädagogen, die mit den Wirkungen und Funktionsweisen des Wahl-O-Mat vertraut sind

  • Mehreren Wissenschaftlern und anderen Experten aus dem jeweiligen Bundesland oder bestimmten Themengebieten

  • Den jeweils Verantwortlichen aus den institutionellen Trägern des Wahl-O-Mat: der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und in der Regel den jeweiligen Landeszentralen für politische Bildung

Der erste Workshop

Die Redaktion des Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl vor der Pressekonferenz (© bpb)

Etwa drei Monate vor der Wahl trifft sich das komplette Team zu einem dreitägigen Workshop. Während dieses Workshops erarbeiten die Redakteure der Jung- und Erstwählerinnen und -wähler etwa 80 bis 100 Thesen. Die Experten und Verantwortlichen stehen ihnen beratend zur Seite.

Basis des Workshops sind Partei- und Wahlprogramme der Parteien sowie deren programmatische Aussagen. Die Redakteure suchen aus diesen Unterlagen die wichtigen und zwischen den Parteien umstrittenen Punkte heraus und formulieren die Thesen. Dazu arbeitet die Redaktion immer wieder in thematisch unterteilten Arbeitsgruppen zu Themen wie:

  • Arbeit, Soziales, Integration, Flucht und Asyl

  • Energie, Umwelt, Infrastruktur, Verkehr, Gesundheit und Verbraucherschutz

  • Familie, Bildung, Kultur und Religion

  • Finanzen, Steuern, Währung und Wirtschaft

  • Inneres, Äußeres, Demokratie, Föderalismus und EU

Diese Aufteilung der Themen dient nur der besseren Strukturierung der Arbeit. Im Wahl-O-Mat erscheint sie nicht mehr.

Am Ende des ersten Workshops steht eine Liste von 80 bis 100 Thesen.

Die Beantwortung der Thesen

Nach dem ersten Workshop werden die 80 bis 100 erarbeiteten Thesen über ein abgesichertes Online-Eingabesystem den Parteien zur Verfügung gestellt. Die Parteien haben nun zwei bis drei Wochen Zeit, alle Thesen zu beantworten. Außerdem können die Parteien zu jeder These eine Begründung abgeben, mit der sie ihre jeweilige Positionierung ausführen und ihren genauen Standpunkt zum Themengebiet konkretisieren können.

Das Controlling

Um Fehleingaben zu vermeiden, Verständnisprobleme der Parteien zu erkennen und die Qualität der Parteiantworten zu sichern, werden die Antworten und Begründungen der Parteien von einem Team aus Politikwissenschaftlern gesichtet. Gibt es erkennbare Differenzen zwischen der Positionierung einer Partei und ihrer zugehörigen Begründung, scheint eine Partei die These missverstanden zu haben oder tauchen andere Probleme mit den Antworten und Begründungen auf, dann erhält die Partei die Möglichkeit, ihre Antwort oder Begründung zu überarbeiten. Die Parteien haben immer die letzte Entscheidung über ihre Positionierung. Ihre Antworten werden im Wahl-O-Mat nicht interpretiert sondern direkt wiedergegeben.

Während des zweiten Workshops werden 38 Thesen ausgewählt. (© bpb)

Der zweite Workshop

Im zweiten Workshop - etwa eine Woche vor Veröffentlichung des Wahl-O-Mat - werden aus den 80 bis 100 Thesen die 38 Thesen des Wahl-O-Mat ausgewählt. Innerhalb des eintägigen Workshops werden die Thesen ausgewählt, die

  • die wichtigsten Themen der Wahl aufgreifen,

  • von den Parteien kontrovers beantwortet werden,

  • die Unterscheidbarkeit der einzelnen Parteien gewährleisten und

  • ein breites thematisches Spektrum abdecken.

Der Online-Start

Nach dem zweiten Workshop startet die finale Programmierung des Wahl-O-Mat, er wird zahlreichen Tests unterzogen und auf die Server ausgespielt. Etwa zwei bis vier Wochen vor der Wahl wird der Wahl-O-Mat online gestellt.

Fussnoten