Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis erzielte die SPD Zugewinne von 4,3 Prozent und wurde mit 36,9 Prozent stärkste Kraft. Die CDU verlor rund 2,4 Prozent und fiel auf 33,6 Prozent. Die Grünen verloren rund fünf Prozent, bleiben aber mit 8,7 Prozent der Zweitstimmen drittstärkste Fraktion im Landtag, die FDP verlor 2,4 Prozent und erreichte etwa 7,5 Prozent. Die AfD zieht mit 6,2 Prozent der Stimmen in das Landesparlament ein, blieb aber unter ihren Erwartungen. Die Linke verpasste trotz leichter Zugewinne den Sprung in den Landtag.
Landtagswahl in Niedersachsen
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Am 15. Oktober 2017 wählten die niedersächsischen Bürgerinnen und Bürger einen neuen Landtag. Die SPD unter Ministerpräsident Stephan Weil erzielte starke Zuwächse.
Am Wahlabend blieb lange unklar, ob die Zahl der Mandate knapp für die Neuauflage einer rot-grünen Regierung reichen würde, am Ende fehlten für ein solches Bündnis zwei Mandate. Rechnerisch möglich sind nun drei Regierungskoalitionen: eine Große Koalition aus SPD und CDU, ein Regierungsbündnis aus SPD, Grünen und FDP oder eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Die Auszählungsergebnisse im Detail finden Sie auf der Externer Link: Website der Landeswahlleiterin Niedersachsens.
Wahltermin um drei Monate vorgezogen
Der ursprünglich festgelegte Termin für die Landtagswahl wäre der 14. Januar 2018 gewesen – zuletzt wurde der
Infobox: Das niedersächsische Wahlrecht
Der Landtag in Niedersachsen besteht aus mindestens 135 Abgeordneten. 87 Abgeordnete werden in den Wahlkreisen als Direktkandidaten über die Erststimme gewählt. Mindestens 48 Abgeordnete ziehen über die Landeslisten der Parteien in das Parlament ein. Ausschlaggebend für die Sitzverteilung im Landtag ist die Zweitstimme für die Landeslisten der Parteien: Sie bestimmt, in welchem Größenverhältnis die Parteien im Landtag vertreten sind. Es gilt die Fünfprozenthürde: Parteien, die weniger als fünf Prozent der gültigen Stimmen erreichen, sind von der Sitzverteilung ausgeschlossen.
Stellt eine Partei mehr direkt gewählte Abgeordnete, als ihr durch die abgegebenen Zweitstimmen zustehen, behält sie diese Sitze (Überhangmandate). In diesem Fall wird die Gesamtzahl der Landtagsmandate um die doppelte Zahl der Überhangmandate erhöht und die Sitzverteilung wird auf der Grundlage der erhöhten Sitzzahl neu berechnet. Damit soll gewährleistet werden, dass das Verhältnis der Parteien im Parlament dem Verhältnis der Zweitstimmen entspricht.
Umfragen sahen Kopf-an-Kopf-Rennen und Sechs-Fraktionen-Parlament
Derzeit besteht der Niedersächsische Landtag aus 137 Abgeordneten. Die Landesregierung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stützt sich auf die Fraktionen von SPD und GRÜNEN. In der Opposition stehen ihnen CDU und FDP gegenüber. Letzten Umfragen von Externer Link: infratest dimap und der Externer Link: Forschungsgruppe Wahlen zufolge wurden im neuen Landtag auch sechs Fraktionen für möglich gehalten: Während DIE LINKE erst in den jüngsten Umfragen bei
Die Umfrageinstitute wiesen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass ihre Erhebungen nicht den Wahlausgang vorhersagen könnten. (Lesen Sie hierzu auch den Beitrag "Wahlumfragen – über Unterschiede und Kritik" von Andrea Wolf) So schrieb infratest dimap zu den Werten der sogenannten Sonntagsfrage: "Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern." Außerdem seien die angegebenen Werte noch mit einer Schwankungsbreite zu versehen. So zeige z.B. ein Wert von 5,0 Prozent an, dass der tatsächliche Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 3,6 und 6,4 Prozent liege.
Spitzenkandidaten und Themen der Wahl
Spitzenkandidat der
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Wer stand zur Wahl?
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Stefan Birkner führte die
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Spitzenkandidatin der
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