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Korrekturhinweis (03.11.2022): Nach Hinweis eines Nutzers haben wir eine unbeabsichtigt veröffentlichte Textergänzung im letzten Satz entfernt und die Linkliste angepasst.
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Der Krieg zwischen Nord- und Südkorea forderte innerhalb von drei Jahren mehrere Millionen Todesopfer, die meisten von ihnen Zivilisten. Er zementierte die Spaltung Koreas. Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten.
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Nachdem
Was als vorübergehende Lösung gedacht war, wurde zum Dauerzustand. Denn im Zuge des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion verschärfte sich auch der Gegensatz zwischen den koreanischen Landesteilen zunehmend. Die beiden Seiten konnten sich nicht auf eine Formel für ein vereintes Korea einigen und beschuldigten sich gegenseitig, der Wiedervereinigung im Weg zu stehen.
USA wie Sowjetunion beeinflussten die politischen Geschehnisse im jeweiligen Landesteil: Die Sowjetunion unter Josef Stalin unterstützte den Norden wirtschaftlich, bildete politische Kader aus und förderte den ehemaligen Partisanenkämpfer Kim Il-sung als Vorsitzenden der Kommunistischen Partei (KP) Koreas. Die USA stützten ihrerseits Rhee Syng-man, den ehemaligen Präsidenten der Exilregierung Koreas, der aus dem rechtsnationalen Spektrum stammte. Außerdem halfen sie der südkoreanischen Regierung beim Aufbau ihrer – kaum ausgebildeten – Truppen.
Das US-Militär behielt die Kontrolle über Koreas Süden noch bis 1948. Danach zogen die Truppen ab, allein amerikanische Militärberater blieben vor Ort. Die
Bestärkt vom Sieg der Kommunisten in China unter
Die USA forderten daraufhin im
Die USA übernahmen den Oberbefehl über die UN-Truppen. Etwa 90 Prozent der in den folgenden Monaten entsendeten Truppen waren US-Amerikaner. Aber auch so unterschiedliche Länder wie Großbritannien, Frankreich, Belgien, Kuba, Südafrika, Äthiopien, Thailand, Australien, Bolivien, Türkei und Kanada stellten Truppen und Material zur Verfügung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten drangen die südkoreanischen und UN-Truppen unter General Douglas MacArthur bis Ende September nach Suwon vor; dort erklärten der amerikanische General und Rhee Syng-man Südkorea für befreit. Die nordkoreanische Volksarmee, die schwere Verluste verzeichnet hatte, begann den Rückzug.
Im Oktober überschritten die UN-Truppen die Demarkationslinie in den Norden – mit dem Ziel, ihrerseits Nordkorea zu besetzen. Sie drängten ihre Gegner bis an die Grenzen Chinas zurück – und der Krieg wendete sich abermals: US-Kommandeur MacArthur ging davon aus, dass die Chinesen nicht eingreifen würden. Doch Chinas Führung unter Mao entsandte etwa 400.000 sogenannter Freiwilliger, die die US-Amerikaner zurückdrängen konnten. Dabei half ihnen auch die Unterstützung aus der Luft durch sowjetische Kampfpiloten, die sich als Chinesen oder Koreaner ausgaben. Anfang Dezember eroberten die chinesischen und nordkoreanischen Truppen Pjöngjang zurück.
Präsident Truman verkündete angesichts des sich erneut gewendeten Kriegsverlaufs am 16. Dezember 1950 in den USA den
Die UN-Truppen unter Führung der USA konnten die nordkoreanischen und chinesischen Truppen in der Folge abermals zurückdrängen. Parallel zu den Kämpfen wurden ab Juli 1951 Waffenstillstandsverhandlungen geführt. Die Gespräche scheiterten zunächst an der Forderung der UN, dass Kriegsgefangene nicht gegen ihren Willen an ihr Heimatland ausgeliefert werden sollten. Zu diesem Zeitpunkt war der Krieg zum Stellungskrieg entlang der ursprünglichen Demarkationslinie ohne nennenswerte Gebietsgewinne erstarrt. Durch Flächenbombardements der USA wurden nahezu alle Städte Nordkoreas und zahlreiche Dörfer zumindest teilweise zerstört.
Bis heute gibt es keine exakten Opferzahlen; schätzungsweise starben insgesamt 3,5 bis 4,5 Millionen Menschen, davon bis zu einer Million Südkoreaner und 2,5 Millionen Nordkoreaner (jeweils Soldaten und Zivilisten), etwa eine Million Chinesen sowie rund 40.500 Soldaten der UN-Nationen, die meisten von ihnen US-Amerikaner. Massaker wurden durch beide Konfliktparteien verübt. Auf ihrem Rückzug nach Norden nahmen etwa die Nordkoreaner Geiseln und Zwangsarbeiter und töteten Tausende. Auch die Gegenseite schreckte nicht davor zurück, Zivilisten zu töten. Viele wurden ermordet, weil sie in der Vergangenheit Mitglieder von linken Gruppierungen oder Parteien waren und unter dem Verdacht standen, Kommunisten zu sein. Hunderttausende von ihnen wurden ermordet. Wie viele Menschen durch die US-Luftangriffe starben, ist unklar – Schätzungen gehen aber von hunderttausenden zivilen Opfern durch den Luftkrieg auf beiden Seiten aus.
Am 27. Juli 1953 endete nach 37 Monaten der Koreakrieg mit einem von den USA und der Sowjetunion initiierten Waffenstillstand, der die Teilung des Landes besiegelte. Eine etwa 250 Kilometer lange und vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone wurde eingerichtet, die beide Landesteile bis heute trennt und in etwa dem Verlauf der ursprünglichen Demarkationslinie folgt.
Mit dem Ausbruch des Koreakriegs hatte sich weltweit die Angst vor der Eskalation des Kalten Krieges und dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs ausgebreitet. Vor allem in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) waren die Befürchtungen groß, weil die Ausgangssituation in Korea derjenigen im
Die Folgen des Koreakriegs reichen bis in die Gegenwart: Der Krieg zwischen dem kommunistischen Nordkorea und der Republik Südkorea ist bis zum heutigen Tage nicht offiziell beendet; ein Friedensvertrag ist auch fast 62 Jahre nach Ende der Kampfhandlungen nicht geschlossen. Im Zuge der Sechs-Parteien-Gespräche zwischen Nord- und Südkorea sowie China, Russland, Japan und den USA über das nordkoreanische Kernwaffenprogramm wurde auch die Möglichkeit eines Friedensvertrags angesprochen. Die Gespräche scheiterten jedoch 2009 mit dem Austritt Nordkoreas.
2013 kündigte Nordkorea sogar sämtliche Nichtangriffsabkommen. Das kommunistische Regime reagierte damit auf die Verhängung von Sanktionen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Auslöser für die Strafmaßnahmen der UN war ein Atombombentest Nordkoreas im Februar 2013. Seit Jahrzehnten arbeitet Nordkorea an einem
* Korrekturhinweis (03.11.2022): Nach Hinweis eines Nutzers haben wir eine unbeabsichtigt veröffentlichte Textergänzung im letzten Satz entfernt und die Linkliste angepasst.
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