1884 wurde das deutsche "Schutzgebiet" Deutsch-Südwestafrika, das heutige
Der Aufstand
Am 12. Januar 1904 begannen die Herero sich mit Angriffen auf koloniale Einrichtungen gegen die Unterdrückung zu wehren. Sie belagerten Militärstationen, blockierten Bahnlinien und überfielen Handelsniederlassungen. In den ersten Monaten des Kriegs dominierten die Herero die Auseinandersetzungen mit den deutschen Kolonialtruppen.
Die Vertreter des deutschen Reiches waren von dem Aufstand überrascht. Der Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas, Theodor Leutwein, wurde angewiesen den Aufstand militärisch niederzuschlagen. Im Mai 1904 wurde das Kommando auf Generalleutnant Lothar von Trotha übertragen. Von Trotha führte die Auseinandersetzungen gezielt als einen Vernichtungskrieg. Die 2.000 Mann starken kaiserlichen Schutztruppen wurden durch 14.000 Soldaten verstärkt, die mit brutaler Härte gegen die Aufständischen vorgingen.
Deutscher Imperialismus
Das Deutsche Reich besaß
Einen zeitlichen Überlick bietet die
Schlacht am Waterberg
Im August 1904 hatte die deutsche Armee das Volk der Herero auf dem Plateau des Waterbergs umzingelt. Die in die Enge getriebenen Herero mussten in die Omaheke-Wüste fliehen, die von den Deutschen mit einem 250 Kilometer langen Absperrgürtel abgeriegelt wurde. Nur wenige Herero durchbrachen die Absperrung, die meisten verdursteten und verhungerten in der Wüste. Die deutschen Truppen unter von Trotha nahmen dabei die völlige Vernichtung der Herero gezielt in Kauf. Am 2. Oktober 1904 ließ von Trotha verlauten:
Weitere Maßnahmen gegen die Herero-Bevölkerung
Im November 1905 wurde von Trotha, auch wegen öffentlicher Kritik an der brutalen Niederschlagung des Aufstands, abberufen. Die überlebenden Herero wurden in Konzentrationslagern interniert und zur Zwangsarbeit herangezogen. Von den ursprünglich 60.000 bis 80.000 Herero überlebten nur etwa 16.000, genaue Opferzahlen sind jedoch umstritten. Auch die Hälfte der rund 20.000 Menschen zählenden Bevölkerungsgruppe der Nama, die im Oktober 1904 ebenfalls gegen die deutschen Kolonialherren aufbegehrten, fielen der Vernichtungspolitik zum Opfer.
Die Diskriminierung und Unterdrückung beider Bevölkerungsgruppen ging bis zum Ersten Weltkrieg weiter. Die deutsche Kolonialherrschaft über Südwestafrika endete erst 1915 mit der Kapitulation der kaiserlichen Schutztruppen vor südafrikanischen Truppen des britischen Empire.
Einordnung des Krieges
Historiker stufen den Vernichtungskrieg gegen die Herero heute mehrheitlich als
Quellentext2004: Entschuldigung der damaligen Entwicklungsministerin Heide Wieczorek-Zeul
"[…] Vor hundert Jahren wurden die Unterdrücker – verblendet von kolonialem Wahn – in deutschem Namen zu Sendboten von Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Vernichtung.
Die damaligen Gräueltaten waren das, was heute als Völkermord bezeichnet würde – für den ein General von Trotha heutzutage vor Gericht gebracht und verurteilt würde.
Wir Deutschen bekennen uns zu unserer historisch-politischen, moralisch-ethischen Verantwortung und zu der Schuld, die Deutsche damals auf sich geladen haben. Ich bitte Sie im Sinne des gemeinsamen "Vater unser" um Vergebung unserer Schuld. […]"
Auszug aus der Rede von Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul bei den Gedenkfeierlichkeiten der Herero-Aufstände am 14. August 2004 in Okakarara. Rede-Manuskript auf der Website der Deutschen Botschaft in Windhuk Externer Link: http://www.windhuk.diplo.de/Vertretung/windhuk/de/03/Gedenkjahre__2004__2005/Seite__Rede__BMZ__2004-08-14.html
Deutschland und Namibia heute
In Namibia, Botswana und Angola leben heute wieder bis zu 120.000 Menschen vom Volk der Herero. Deutschland betreibt seit der Unabhängigkeit Namibias eine Externer Link: verstärkte Entwicklungszusammenarbeit. Namibia war 1990 als letztes afrikanisches Land nach einem fast 25