In Deutschland hatten die privaten Haushalte sowie die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck im Jahr 2018 ein Bruttovermögen von fast 16 Billionen Euro. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf Sachvermögen – insbesondere auf Immobilien und bebautes Land. 39 Prozent entfielen auf Geldvermögen und 7 Prozent auf Gebrauchsvermögen (z.B. Möbel, Pkw, technische Geräte und Schmuck). Werden vom Bruttovermögen Kredite und sonstige Verbindlichkeiten abgezogen, ergibt sich das Reinvermögen. Allein zwischen 1999 und 2018 hat sich das Reinvermögen von 7,3 auf 14,1 Billionen Euro nahezu verdoppelt. In den Jahren 1991 bis 2018 war es in keinem Jahr rückläufig.
Fakten
In Deutschland hatten die privaten Haushalte sowie die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (zum Beispiel politische Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereine) im Jahr 2018 ein Bruttovermögen von insgesamt 15,9 Billionen Euro. Davon entfielen 8,7 Billionen Euro auf Sachvermögen (insbesondere Immobilien und bebautes Land) und 6,2 Billionen Euro auf Geldvermögen. Weiter verfügten sie über ein Gebrauchsvermögen in Höhe von 1,1 Billionen Euro – darunter beispielsweise Möbel, hochwertige Haushaltsgeräte, Personenfahrzeuge und Wohnmobile, Fernsehgeräte, Computer, Digitalkameras sowie Uhren und Schmuck sofern sie Gebrauchsgüter sind und nicht als Wertanlage dienen. Den Vermögenswerten standen im Jahr 2018 Kredite und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 1,8 Billionen Euro gegenüber. Insgesamt verfügten die privaten Haushalte sowie die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck demnach über ein sogenanntes Reinvermögen in Höhe von 14,1 Billionen Euro. Allein zwischen 1999 und 2018 hat sich das Reinvermögen von 7,3 auf 14,1 Billionen Euro nahezu verdoppelt – die Steigerungsrate lag in diesem Zeitraum bei knapp 3,6 Prozent pro Jahr.
Der Anteil des Sachvermögens am Bruttovermögen war im Zeitraum 1991 bis 2018 relativ stabil und lag durchschnittlich bei 51,9 Prozent (2018: 54,4 Prozent). Der Anteil des Geldvermögens lag 1991 bei 35,7 Prozent und 2018 bei 38,9 Prozent (2005: 41,3 Prozent). Hingegen sank der Anteil des Gebrauchsvermögens am Bruttovermögen zwischen 1991 und 2018 stetig von 11,3 auf 6,7 Prozent (gleichzeitig war 2018 mit 1,06 Billionen Euro ein neuer Höchstwert beim Gebrauchsvermögen zu verzeichnen).
Im Jahr 1991 entsprachen die Kredite und sonstige Verbindlichkeiten 15,4 Prozent des Bruttovermögens. Bis 1998 steigerte sich dieser Wert auf 17,3 Prozent, sank dann aber in den Folgejahren kontinuierlich und lag im Jahr 2018 bei 11,4 Prozent. In absoluten Zahlen erhöhten sich die Kredite und sonstige Verbindlichkeiten zwischen 1991 und 2018 von 829 Milliarden Euro auf 1,8 Billionen Euro (plus 118 Prozent).
Neben kurzfristigen Verschiebungen bei den Anlageentscheidungen, haben sich grundlegende Änderungen in der Zusammensetzung des Geldvermögens vollzogen. So sank der Anteil der Bankeinlagen am Geldvermögen in Westdeutschland von 60,7 Prozent im Jahr 1970 auf 48,5 Prozent im Jahr 1990. Dieser Trend setzte sich im wiedervereinigten Deutschland bis zum Jahr 2001 fort: Der Anteil von Bargeld und Einlagen am gesamten Geldvermögen schrumpfte von 48,1 Prozent im Jahr 1991 auf 35,1 Prozent 2001. Die Steigerung des Anteils auf 37,4 Prozent 2002 bzw. auf 39,4 Prozent 2008 (2018: 40,6 Prozent) hat insbesondere mit den Unsicherheiten bei den Wertpapieren zu tun. Zwar wuchs der Anteil der Wertpapiere am Geldvermögen zwischen 1991 und 2000 von 24,3 auf 34,8 Prozent, in Folge der sogenannten Dotcom-Blase (massiver Wertverlust von Aktien von Technologieunternehmen in den Jahren 2000 bis 2002) bzw. der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 reduzierte sich der Anteil der Wertpapiere am Geldvermögen jedoch auf 29,7 Prozent im Jahr 2002 bzw. auf 24,8 Prozent im Jahr 2008 (2018: 22,3 Prozent).
Entsprechend dieser Entwicklungen stieg der Anteil der Ansprüche gegenüber Versicherungen und aus Pensionsrückstellungen sowie aus sonstigen Forderungen am gesamten Geldvermögen kontinuierlich. Bereits in Westdeutschland nahm der Anteil zwischen 1970 und 1990 von 19,8 auf 29,0 Prozent zu und im wiedervereinigten Deutschland erhöhte sich der Anteil zwischen 1991 und 2018 von 27,7 auf 37,1 Prozent.
In den Jahren 1991 bis 2018 kam es in nur zwei Jahren zu einem absoluten Rückgang des Geldvermögens – einmal ausgelöst durch die Kursverluste an der Börse im Jahr 2002 und das zweite Mal im Jahr 2008, dem ersten Jahr der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Das Reinvermögen war in den Jahren 1991 bis 2018 in keinem Jahr rückläufig.