Etwa zwei Drittel des deutschen Außenhandels werden innerhalb Europas abgewickelt.
Die wichtigsten Exportmärkte im Jahr 2023 waren die USA (9,9%), Frankreich (7,6%), die Niederlande (7,3%), China (6,1%) und Polen (5,8%).
Importiert wurden die meisten Waren 2023 aus China (11,5%), den Niederlanden (7,7%), den USA (6,9%), Polen (6,0%) und Italien (5,3%).
Handelsbilanzüberschuss 2023 gegenüber USA: +63,3 Mrd. €
Handelsbilanzdefizit 2023 gegenüber China: -59,8 Mrd. €
Die Handelsbeziehungen Deutschlands sind insgesamt von einer hohen Stabilität gekennzeichnet.
Fakten
Die wichtigsten Handelspartner für Deutschland sind die anderen 26 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. 53,4 Prozent des deutschen Außenhandelsumsatzes (Warenausfuhren und -einfuhren) wurden im Jahr 2023 mit den Ländern der EU erzielt. Die europäischen Staaten, die nicht zur EU gehören, hatten im selben Jahr einen Anteil von 12,9 Prozent. Zusammen wurden im Jahr 2023 also zwei Drittel des deutschen Außenhandels innerhalb Europas abgewickelt (66,3 Prozent).
Der Anteil Asiens am deutschen Außenhandelsumsatz ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen und lag 2023 bei 18,8 Prozent. Darauf folgten Nord- und Südamerika mit einem Anteil von 11,9 Prozent. Afrika (2,1 Prozent) sowie Australien/Ozeanien (0,7 Prozent) hatten für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 eine deutlich geringere Bedeutung als Außenhandelspartner.
Bezogen auf die einzelnen Staaten war China im Jahr 2023 erneut der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Der Außenhandelsumsatz lag bei 254 Milliarden Euro und hatte damit einen Anteil von 8,6 Prozent am gesamten Außenhandelsumsatz. Knapp dahinter lagen die USA mit 8,5 Prozent (253 Mrd. €), gefolgt von den Niederlanden mit 7,5 Prozent (220 Mrd. €). An vierter Stelle stand im Jahr 2023 Frankreich mit einem Anteil von 6,4 Prozent am Außenhandelsumsatz (190 Mrd. €). In den Jahren 1975 bis 2014 – also vier Jahrzehnte lang – war Frankreich durchgehend der wichtigste Handels¬partner Deutsch¬lands.
Beim Export standen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 die USA an erster Stelle – 9,9 Prozent der von Deutschland insgesamt exportierten Waren entfielen auf die USA (158 Mrd. €). Darauf folgten Frankreich (7,6 Prozent), die Niederlande (7,3 Prozent), China (6,1 Prozent), Polen (5,8 Prozent) und Italien (5,5 Prozent). Beim Import steht mit großem Abstand China an der Spitze – 2023 stammten 11,5 Prozent aller Warenimporte Deutschlands aus China (157 Mrd. €). Die Niederlande und die USA standen mit 7,7 bzw. 6,9 Prozent an zweiter und dritter Stelle (105 bzw. 95 Mrd. €), gefolgt von Polen und Italien mit Anteilen am Gesamtimport von 6,0 bzw. 5,3 Prozent (82 bzw. 72 Mrd. €).
Den höchsten Handelsbilanzüberschuss erzielte Deutschland im Jahr 2023 erneut gegenüber den USA (plus 63,3 Mrd. €). Auch gegenüber Frankreich (50,3 Mrd. €), dem Vereinigten Königreich (41,8 Mrd. €), Österreich (27,3 Mrd. €), Spanien (15,4 Mrd. €), Italien (15,1 Mrd. €), der Schweiz (14,8 Mrd. €), Schweden (11,3 Mrd. €), den Niederlanden (10,4 Mrd. €) sowie beim Handel mit Polen (10,3 Mrd. €) war die Handelsbilanz positiv.
Das mit Abstand größte Handelsbilanzdefizit hatte Deutschland im Jahr 2023 gegenüber China (minus 59,8 Mrd. €). Ebenfalls negativ war die Bilanz beim Handel mit Norwegen (-21,4 Mrd. €), Irland (-15,6 Mrd. €), Vietnam (-10,1 Mrd. €), Tschechien (-7,0 Mrd. €), Bangladesch (-6,9 Mrd. €), Taiwan (-6,0 Mrd. €), Japan (-5,4 Mrd. €), Malaysia (-5,2 Mrd. €) und Ungarn (-4,6 Mrd. €).
Da die Handels- und Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Partnern in den meisten Fällen langfristig angelegt sind, ergeben sich von Jahr zu Jahr betrachtet in der Rangfolge der Partnerländer zumindest auf den oberen Plätzen nur geringfügige Veränderungen. So sind von den 20 Staaten, die im Jahr 2023 die höchsten Anteile am Außenhandelsumsatz von Deutschland hatten, 17 Staaten auch im Jahr 1995 unter den Top 20 gewesen (2010: 18 Staaten). Allerdings hat sich zwischen 1995 und 2023 die Reihenfolge der Staaten verändert: Während China (+12 Ränge), Polen (+9 Ränge) und Tschechien (+5 Ränge) ihren jeweiligen Rang durch die eigene wirtschaftliche Öffnung verbessern konnten, haben sich die Positionen von Dänemark (-8 Ränge), Japan (-7 Ränge) und des Vereinigten Königreichs (-6 Ränge) innerhalb der Top 20 verschlechtert. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Außenhandelsumsatz mit Dänemark, Japan und dem Vereinigten Königreich in absoluten Zahlen zwischen 1995 und 2023 ebenfalls gestiegen ist.
Die drei Staaten, die zwar im Jahr 2023 aber nicht im Jahr 1995 zu den 20 wichtigsten Handelspartnern von Deutschland gehörten, sind die osteuropäischen Staaten Ungarn, Rumänien und die Slowakei – sie verbesserten ihre jeweilige Position um 9, 23 bzw. 18 Ränge. Werden längere Zeiträume betrachtet, sind noch größere Veränderungen festzustellen: Beispielsweise stand China im Jahr 1980 weit entfernt vom 1. Rang auf Platz 33 – hinter Libyen, Iran und Argentinien, die im Jahr 2023 den 55., 77. und 63. Rang belegten.
Wie beschrieben, sind die Handelsbeziehungen Deutschlands von einer hohen Stabilität gekennzeichnet und Veränderungen erfolgen meistens über einen längeren Zeitraum. Es gibt aber auch Ausnahmen. So hat sich die Position Russlands beim Handel mit Deutschland aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in nur zwei Jahren massiv verändert. Während Russland in Bezug auf den Außenhandelsumsatz von Deutschland im Jahr 2021 noch auf dem 13. Rang stand, rutschte es im Jahr 2023 auf den 38. Rang. Insbesondere aufgrund von Sanktionen ging der Warenexport nach bzw. Warenimport aus Russland zwischen 2021 und 2023 um 66,6 bzw. 88,9 Prozent zurück.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und -einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. -defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden.
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Deutschland: Die wichtigsten Handelspartner
Warenexport, Warenimport und Außenhandelsumsatz in absoluten Zahlen, Anteile in Prozent, Außenhandelssaldo in absoluten Zahlen, 2023
Warenexport, in Mrd. Euro | Anteile, in Prozent | |
---|---|---|
USA | 158,0 | 9,9 |
Frankreich | 120,2 | 7,6 |
Niederlande | 115,4 | 7,3 |
China | 97,3 | 6,1 |
Polen | 91,9 | 5,8 |
Italien | 87,3 | 5,5 |
Österreich | 81,9 | 5,1 |
Vereinigtes Königreich | 78,5 | 4,9 |
Schweiz | 66,6 | 4,2 |
Belgien | 62,4 | 3,9 |
Spanien | 54,5 | 3,4 |
Tschechien | 54,0 | 3,4 |
Ungarn | 32,7 | 2,1 |
Türkei | 30,7 | 1,9 |
Schweden | 30,2 | 1,9 |
Dänemark | 22,7 | 1,4 |
Rumänien | 22,2 | 1,4 |
Südkorea | 20,4 | 1,3 |
Japan | 20,2 | 1,3 |
Mexiko | 19,0 | 1,2 |
insgesamt | 1.590,1 | 100,0 |
Warenimport, in Mrd. Euro | Anteile, in Prozent | |
---|---|---|
China | 157,1 | 11,5 |
Niederlande | 105,0 | 7,7 |
USA | 94,6 | 6,9 |
Polen | 81,6 | 6,0 |
Italien | 72,2 | 5,3 |
Frankreich | 69,8 | 5,1 |
Tschechien | 61,0 | 4,5 |
Österreich | 54,6 | 4,0 |
Belgien | 53,2 | 3,9 |
Schweiz | 51,8 | 3,8 |
Spanien | 39,2 | 2,9 |
Ungarn | 37,3 | 2,7 |
Vereinigtes Königreich | 36,7 | 2,7 |
Norwegen | 30,5 | 2,2 |
Japan | 25,6 | 1,9 |
Irland | 25,6 | 1,9 |
Türkei | 24,3 | 1,8 |
Slowakei | 20,8 | 1,5 |
Rumänien | 19,5 | 1,4 |
Schweden | 18,9 | 1,4 |
insgesamt | 1.365,8 | 100,0 |
Außenhandelsumsatz (Warenex- und import), in Mrd. Euro | Anteile, in Prozent | |
---|---|---|
China | 254,4 | 8,6 |
USA | 252,6 | 8,5 |
Niederlande | 220,4 | 7,5 |
Frankreich | 190,0 | 6,4 |
Polen | 173,6 | 5,9 |
Italien | 159,5 | 5,4 |
Österreich | 136,5 | 4,6 |
Schweiz | 118,4 | 4,0 |
Belgien | 115,6 | 3,9 |
Vereinigtes Königreich | 115,1 | 3,9 |
Tschechien | 115,0 | 3,9 |
Spanien | 93,7 | 3,2 |
Ungarn | 70,0 | 2,4 |
Türkei | 55,1 | 1,9 |
Schweden | 49,2 | 1,7 |
Japan | 45,9 | 1,6 |
Rumänien | 41,7 | 1,4 |
Norwegen | 39,7 | 1,3 |
Slowakei | 39,0 | 1,3 |
Dänemark | 37,6 | 1,3 |
insgesamt | 2.955,9 | 100,0 |
Außenhandelssaldo, in Mrd. Euro | ||
---|---|---|
USA | 63,3 | |
Frankreich | 50,3 | |
Vereinigtes Königreich | 41,8 | |
Österreich | 27,3 | |
Spanien | 15,4 | |
Italien | 15,1 | |
Schweiz | 14,8 | |
Schweden | 11,3 | |
Niederlande | 10,4 | |
Polen | 10,3 | |
Belgien | 9,2 | |
Mexiko | 8,8 | |
Dänemark | 7,8 | |
Südkorea | 6,9 | |
Australien | 6,6 | |
Türkei | 6,4 | |
Saudi-Arabien | 5,8 | |
Kanada | 5,8 | |
Russland | 5,2 | |
Griechenland | 5,2 |
Außenhandelssaldo, in Mrd. Euro | ||
---|---|---|
China | -59,8 | |
Norwegen | -21,4 | |
Irland | -15,6 | |
Vietnam | -10,1 | |
Tschechien | -7,0 | |
Bangladesch | -6,9 | |
Taiwan | -6,0 | |
Japan | -5,4 | |
Malaysia | -5,2 | |
Ungarn | -4,6 | |
Libyen | -4,3 | |
Thailand | -3,4 | |
Philippinen | -3,0 | |
Slowakei | -2,6 | |
Nordmazedonien | -2,4 | |
Kasachstan | -2,3 | |
Südafrika | -2,2 | |
Kambodscha | -1,7 | |
Pakistan | -1,4 | |
Guyana | -1,2 |
Quelle: Statistisches Bundesamt: Rangfolge der Handelspartner im Außenhandel