Im Jahr 2015 wurden mehr als zwei Drittel des deutschen Außenhandels (Ausfuhren und Einfuhren) innerhalb Europas abgewickelt (68,0 Prozent). Allein der Anteil der EU-Staaten am Außenhandelsumsatz von Deutschland lag bei 57,7 Prozent. Der Anteil Asiens lag im selben Jahr bei 18,0 Prozent, der Anteil Nordamerikas bei 8,8 Prozent. Bezogen auf die einzelnen Staaten waren die USA im Jahr 2015 der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Gefolgt von Frankreich, den Niederlanden und China. Während die USA 2015 der wichtigste Absatzmarkt waren (9,5 Prozent des Gesamtexports Deutschlands), stammten die meisten Importe aus China (9,7 Prozent).
Fakten
Die wichtigsten Handelspartner für Deutschland sind die anderen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). 57,7 Prozent des deutschen Außenhandelsumsatzes (Warenausfuhren und -einfuhren) wurden im Jahr 2015 mit den Ländern der EU erzielt. Im Jahr 2005 lag der Anteil der EU-Staaten am Außenhandelsumsatz allerdings noch bei 62,3 Prozent und 1995 noch bei 63,8 Prozent. Die europäischen Staaten, die nicht zur EU gehören, hatten im Jahr 2015 einen Anteil von 10,3 Prozent am deutschen Außenhandelsumsatz. Zusammen mit den 57,7 Prozent der EU-Staaten wurden 2015 mehr als zwei Drittel des deutschen Außenhandels innerhalb Europas abgewickelt (68,0 Prozent).
Der Anteil Asiens am deutschen Außenhandelsumsatz ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und lag 2015 bei 18,0 Prozent. Darauf folgte Nordamerika mit einem Anteil von 8,8 Prozent. Südamerika, Mittelamerika und die Karibik (2,6 Prozent), Afrika (2,0 Prozent) sowie Australien/Ozeanien (0,6 Prozent) hatten für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2015 eine deutlich geringere Bedeutung als Außenhandelspartner.
Bezogen auf die einzelnen Staaten waren die USA im Jahr 2015 der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Der Außenhandelsumsatz lag bei 174,0 Milliarden Euro und hatte damit einen Anteil von 8,1 Prozent am gesamten Außenhandelsumsatz. Auf Platz zwei lag Frank¬reich (7,9 Prozent), das in den vergangenen vier Jahrzehnten stets der größte Handels¬partner Deutsch¬lands gewesen war. Auf Frankreich folgten die Niederlande 7,8 Prozent), China (7,6 Prozent), das Vereinigte Königreich (5,9 Prozent), Italien (5,0 Prozent) und Polen (4,5 Prozent).
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes standen 2015 beim Export die USA an erster Stelle (9,5 Prozent des Gesamtexports Deutschlands). Gefolgt von Frankreich (8,6 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (7,5 Prozent). China stand beim Import vor allen anderen Staaten an der Spitze (9,7 Prozent des Gesamtimports). Die Niederlande (9,3 Prozent) und Frankreich (7,0 Prozent) folgten an zweiter und dritter Stelle.
Den höchsten Handelsbilanzüberschuss erzielte Deutschland im Jahr 2015 gegenüber den USA (plus 53,5 Mrd. Euro). Auch gegenüber dem Vereinigten Königreich (50,6 Mrd. Euro), Frankreich (35,9 Mrd. Euro), Österreich (21,0 Mrd. Euro), den Vereinigten Arabischen Emiraten (13,7 Mrd. Euro), Spanien (12,3 Mrd. Euro), Südkorea (10,2 Mrd. Euro), Schweden 9,1 Mrd. Euro), Saudi-Arabien (9,1 Mrd. Euro) und Italien (8,9 Mrd. Euro) war die Handelsbilanz positiv.
Das mit Abstand größte Handelsbilanzdefizit hatte Deutschland im Jahr 2015 gegenüber China (minus 20,6 Mrd. Euro). Ebenfalls negativ war die Bilanz beim Handel mit den Niederlanden (minus 8,7 Mrd. Euro), Russland (minus 8,4 Mrd. Euro), Norwegen (minus 8,1 Mrd. Euro), Vietnam (minus 5,8 Mrd. Euro), Irland (minus 5,0 Mrd. Euro), Bangladesch (minus 4,0 Mrd. Euro), Japan (minus 3,2 Mrd. Euro), der Tschechischen Republik (minus 2,7 Mrd. Euro) sowie Malaysia (minus 2,2 Mrd. Euro).
Da die Handels- und Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Partnern eher langfristig angelegt sind, ergeben sich in der Rangfolge der Partnerländer zumindest auf den vorderen Plätzen, von Jahr zu Jahr betrachtet, nur geringfügige Veränderungen. Erst bei Betrachtung größerer Zeiträume sind deutliche Änderungen in der Länderstruktur erkennbar: Bezogen auf den Außenhandelsumsatz von Deutschland innerhalb der EU sind beispielsweise die Anteile "alter" EU-Partnerländer wie Belgien, Italien, Portugal und Frankreich relativ am stärksten zurückgegangen. Hingegen haben die "neuen" EU-Partnerländer Rumänien, die Slowakei, Polen, Estland, die Tschechische Republik, Ungarn und Litauen ihren jeweiligen Anteil am gesamten Außenhandelsumsatz seit 1995 mehr als verdoppeln können – wobei das Ausgangsniveau bei allen Staaten sehr niedrig war.
Bei den Staaten außerhalb der EU hat sich die Bedeutung Chinas am stärksten verändert: Im Jahr 2015 war China der fünfwichtigste Absatzmarkt von Deutschland, 1990 stand China noch auf dem 27. Platz. Unter den Staaten, aus denen Deutschland am meisten importiert, kletterte China im selben Zeitraum vom vierzehnten auf den ersten Platz. Während die Vereinigten Arabischen Emirate und Südkorea ihre jeweilige Bedeutung als Absatzmarkt zwischen 1990 und 2015 steigerten (von Position 43 auf 20 bzw. von Position 25 auf 17), fiel Japan im selben Zeitraum bei den Exporten von Platz 11 auf Platz 19 und bei den Importen von Platz sieben auf Platz 15.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und -einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. -defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden.
Informationen zum Thema Handelsbilanzen (weltweit) erhalten Sie
Informationen zu den Handelsbeziehungen (Export) zwischen der EU-28, den USA und China erhalten Sie