Seit 1981 sind weltweit mehr als 35 Millionen Menschen an AIDS gestorben – allein 2015 waren es mehr als eine Million. Allerdings steigt die Zahl der behandelten Personen kontinuierlich – 2015 erhielten von den knapp 37 Millionen HIV-positiven Menschen 46 Prozent eine antiretrovirale Therapie. Die mit Abstand am stärksten von der AIDS-Epidemie betroffenen Regionen sind Ost- und Südafrika, wo 2015 mehr als die Hälfte aller HIV-Positiven lebte (51,8 Prozent) bzw. 7,1 Prozent der Erwachsenen mit dem HI-Virus infiziert waren. Auch West- und Zentralafrika sind überdurchschnittlich stark betroffen: Hier lebten 2015 17,7 Prozent aller HIV-Positiven. Insgesamt waren hier 2,2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert.
Fakten
Die Immunschwächekrankheit AIDS hat seit ihrem Bekanntwerden im Jahr 1981 weit mehr als 35 Millionen Opfer gefordert. Sie ist damit eine der zerstörerischsten Epidemien in der Geschichte der Menschheit. Im Jahr 2015 starben 1,1 Millionen Menschen an Krankheiten, die auf AIDS zurückzuführen sind – 2005 waren es noch 2 Millionen.
Nach Angaben von UNAIDS lag im Jahr 2015 die Gesamtzahl der HIV-positiven Menschen bei 36,7 Millionen. Das waren 7,7 Millionen Infizierte mehr als noch 2001. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen reduzierte sich jedoch zwischen 2001 und 2015 von 3,2 auf 2,1 Millionen pro Jahr – für 2015 entspricht das aber immer noch 4 Neuinfektionen pro Minute. Von den Neuinfizierten des Jahres 2015 waren etwa 150.000 Kinder unter 15 Jahren. Die meisten von ihnen infizierten sich bereits im Bauch der Mutter, während der Geburt oder als Säugling beim Stillen.
Die Zahl der Menschen, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, lag im Jahr 2000 noch bei unter drei Prozent. Im Jahr 2015 erhielten 46 Prozent der HIV-Positiven eine Behandlung – mehr als 17 Millionen Menschen. Bei infizierten Kindern (unter 15 Jahren) lag die Behandlungsquote weltweit bei 49 Prozent, bei infizierten Schwangeren bei 77 Prozent.
Die Regionen Ost- und Südafrika sind mit Abstand am stärksten von der AIDS-Epidemie betroffen – im Jahr 2015 lebte hier mehr als die Hälfte aller HIV-Positiven (19 Mio. bzw. 51,8 Prozent). Darauf folgten West- und Zentralafrika (6,5 Mio. / 17,7 Prozent) sowie die Region Asien-Pazifik (5,1 Mio. / 13,9 Prozent). Auch bei den HIV-Neuinfektionen war der Anteil der Regionen Ost- und Südafrika am höchsten (45,7 Prozent bzw. 960 Tsd.). In West- und Zentralafrika lag die Zahl der Neuinfektionen im Jahr 2015 bei 410.000 (19,5 Prozent), in der Region Asien-Pazifik waren es 300.000 (14,3 Prozent).
Neben den absoluten Zahlen verdeutlicht die HIV-Prävalenz, wie stark die einzelnen Regionen betroffen sind. Die HIV-Prävalenz bei Erwachsenen besagt, wie hoch der Anteil der mit dem HI-Virus infizierten Personen in der Gruppe der 15- bis 49-Jährigen ist. Während die weltweite HIV-Prävalenz im Jahr 2015 bei 0,8 Prozent lag, betrug sie in den Regionen Ost- und Südafrika überdurchschnittliche 7,1 Prozent. Mit großem Abstand folgten West- und Zentralafrika (2,2 Prozent) sowie Osteuropa und Zentralasien (0,9 Prozent). Unter dem weltweiten Durchschnitt lagen der Mittlere Osten und Nordafrika (0,1 Prozent), Asien-Pazifik (0,2 Prozent), West- und Zentraleuropa zusammen mit Nordamerika (0,3 Prozent) sowie Lateinamerika und die Karibik (0,5 Prozent).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
HIV – Human Immunodeficiency Virus (Menschliches Immunschwäche-Virus) ist die Bezeichnung für ein Virus, das nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationsphase zu AIDS führt – eine unheilbare Immunschwächekrankheit. Eine vollständige Entfernung des HI-Virus aus dem menschlichen Körper ist nicht möglich. Bei einer Minderheit (< 5 Prozent) – den sogenannten Long Term Non-Progressors – bricht die Krankheit aus bisher noch nicht geklärten Gründen erst nach Jahrzehnten oder möglicherweise nie aus.
AIDS – Acquired Immune Deficiency Syndrome (erworbenes Immun-Defekt-Syndrom) ist eine Immunschwächekrankheit und die Folge einer Infektion mit dem HI-Virus.
HIV-positiv bedeutet, dass das HI-Virus im Blut und anderen Körperflüssigkeiten enthalten ist. Erst wenn das Immunsystem so stark geschädigt ist, dass es sich gegen Krankheiten verschiedenster Art nicht mehr zur Wehr setzen kann, wird von aidskrank gesprochen.
Die Prävalenz ist eine epidemiologische Kennzahl, die besagt, wie viele Individuen einer bestimmten Population an einer bestimmten Krankheit erkrankt sind. Die Prävalenzrate wird dagegen durch die Zahl der Erkrankten im Verhältnis zur Zahl der Untersuchten bestimmt.
Die hier gemachten Angaben beruhen auf den aktuellsten Informationen, die UNAIDS zum Zeitpunkt der Veröffentlichungen zur Verfügung standen. Die Angaben können von früheren Veröffentlichungen abweichen.