2023 reisten rund 1,3 Mrd. Touristen in ein anderes Land. 1970 waren es nur 166 Millionen.
Vier von fünf internationalen Touristen reisen innerhalb der eigenen Region.
Die beliebtesten Reiseziele sind Frankreich, Spanien, USA, Türkei und Italien.
Die internationalen Tourismuseinnahmen lagen 2023 bei 1,4 Billionen US-Dollar.
Im Jahr 2022 gaben die Personen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten 2.754 US-Dollar pro Kopf für den grenzüberschreitenden Tourismus aus. Bei den Deutschen waren es 1.080 US-Dollar und bei den Franzosen 612 US-Dollar pro Kopf.
Fakten
Weder der Massentourismus selbst noch die Zunahme des Tourismusverkehrs seit 1950 haben ein Vorbild in der Geschichte. Belief sich die Zahl der weltweit einreisenden Touristen im Jahr 1950 auf lediglich 25 Millionen, waren es 1970 bereits 166 Millionen und 1990 435 Millionen. Im Jahr 2019 wurde mit 1,46 Milliarden sogenannten Personen-Ankünften der bisherige Rekord erreicht. Durch die Corona-Pandemie war die Zahl der Personen-Ankünfte auf gut 400 Millionen im Jahr 2020 gefallen – ein Rückgang um 72,2 Prozent gegenüber 2019. Zwischen 2021 und 2023 nahmen die Personen-Ankünfte jedoch wieder deutlich zu – um insgesamt 181 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden.
Etwa vier Fünftel des grenzüberschreitenden Tourismusverkehrs entfallen auf den Tourismus innerhalb einer Region (intraregional). Entsprechend entfällt ein Fünftel auf den Tourismusverkehr zwischen den Regionen (interregional). Von den knapp 1,3 Milliarden Personen-Ankünften des Jahres 2023 entfielen rund 55 Prozent auf die ökonomisch entwickelten Staaten und 45 Prozent auf die ökonomisch sich entwickelnden Staaten. 1990 lagen die entsprechenden Werte noch bei 68 bzw. 32 Prozent. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich die absolute Zahl der Personen-Ankünfte auch in den ökonomisch entwickelten Staaten erhöht hat: Trotz des rückläufigen Anteils lag die Zahl 2023 fast zweieinhalbmal höher als 1990 (708 gegenüber 296 Millionen).
Zwischen 1960 und 2019 – also in den Jahren vor der Corona-Pandemie – hat sich der Anteil Europas an den Personen-Ankünften stetig von 72,7 auf 50,8 Prozent reduziert. Der Anteil Nord-, Mittel- und Südamerikas fiel im selben Zeitraum von 24,1 auf 15,0 Prozent. Hingegen stieg der Anteil der Region Asien-Pazifik an den Personen-Ankünften von lediglich 1,3 Prozent im Jahr 1960 auf knapp ein Viertel 2019 (24,6 Prozent). Auch die Anteile der Staaten des Mittleren Ostens (0,9 bzw. 4,9 Prozent) und Afrikas (1,2 bzw. 4,7 Prozent) haben sich zwischen 1960 und 2019 erhöht. Im Jahr 2023 entfiel gut die Hälfte aller Ankünfte auf Europa (700 Mio. bzw. 54,5 Prozent). Der Anteil der Region Asien und Pazifik lag bei 18,1 Prozent, gefolgt von Nord-, Mittel- und Südamerika (15,4 Prozent), dem Mittleren Osten (6,8 Prozent) sowie Afrika (5,2 Prozent).
Bezogen auf die Personen, die im Jahr 2019 als Touristen in ein anderes Land reisten, stammten die meisten aus Europa (48,2 Prozent). Darauf folgten die Regionen Asien und Pazifik (26,2 Prozent), Nord-, Mittel- und Südamerika (16,7 Prozent), Afrika sowie der Mittlere Osten (3,3 bzw. 3,1 Prozent). Während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 lag insbesondere der Anteil der Europäer höher – bei rund 60 Prozent. Hingegen reduzierte sich der Anteil der Touristen aus der Region Asien und Pazifik in diesen beiden Jahren auf 14,5 bzw. 8,3 Prozent.
Im Jahr 2022 entfielen 47,3 Prozent der weltweiten Personen-Ankünfte auf nur zehn Staaten (454 von insgesamt 960 Mio.). Allein der Anteil der Top 5 – Frankreich (79 Mio.), Spanien (72 Mio.), USA (51 Mio.), Türkei und Italien (50 Mio.) – lag bei 31,5 Prozent der weltweiten Personen-Ankünfte. Deutschland belegte mit 28 Millionen Personen-Ankünften den achten Rang. Im Jahr 2019 – also vor der Corona-Pandemie – waren China (4.Rang) und Thailand (8. Rang) noch in den Top 10, 2022 waren es nur europäische und amerikanische Staaten.
Entsprechend der Zunahme der Personen-Ankünfte sind auch die internationalen Tourismuseinnahmen gestiegen: Von lediglich 2 Milliarden US-Dollar im Jahr 1950 auf 106,5 Milliarden 1980 auf 980 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010. Wie bei den Personen-Ankünften wurde auch bei den Einnahmen im Jahr 2019 der Höchststand erreicht – knapp 1,5 Billionen US-Dollar. Im Zuge der Corona-Pandemie sanken die Einnahmen im Jahr 2020 auf 554 Milliarden US-Dollar. Von 2021 bis 2023 sind sie allerdings wieder gestiegen – von 632 Milliarden auf rund 1,4 Billionen US-Dollar.
Vor Beginn der Corona-Pandemie – im Jahr 2019 – lag der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten an den internationalen Tourismuseinnahmen bei 63,0 Prozent und der Anteil der ökonomisch sich entwickelnden Staaten entsprechend bei 37,0 Prozent. Bezogen auf die Regionen entfiel mit 584 Milliarden US-Dollar der größte Teil der Einnahmen wiederum auf Europa (39,3 Prozent). An zweiter Stelle stand die Region Asien und Pazifik (29,7 Prozent), gefolgt von Nord-, Mittel- und Südamerika (22,2 Prozent). Entsprechend der Anteile an den Personen-Ankünften hatten der Mittlere Osten und Afrika auch die kleinsten Anteile an den internationalen Tourismuseinnahmen (6,2 bzw. 2,6 Prozent).
Im Jahr 2022 entfiel die Hälfte der internationalen Tourismuseinnahmen auf nur zehn Staaten (557 von insgesamt 1.109 Mrd. US-Dollar). Gut ein Drittel der Einnahmen (34,7 Prozent) verteilte sich auf die Top 5: USA (135 Mrd. US-Dollar), Spanien (73 Mrd. US-Dollar), Vereinigtes Königreich (68 Mrd. US-Dollar), Frankreich (60 Mrd. US-Dollar) und Vereinigte Arabische Emirate (49 Mrd. US-Dollar). Wie bei den Personen-Ankünften lag Deutschland auch bei den Einnahmen auf dem achten Rang (32 Mrd. US-Dollar).
Mit jeweils 115 Milliarden US-Dollar gaben die Touristen aus den USA und aus China im Jahr 2022 mehr Geld für den grenzüberschreitenden Tourismus aus als die Touristen aus anderen Ländern – 2019 waren es bei den chinesischen Touristen sogar noch 255 Milliarden US-Dollar und bei den Touristen aus den USA 132 Milliarden US-Dollar. An dritter und vierter Stelle standen im Jahr 2022 die Ausgaben der Touristen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich – 90 bzw. 82 Milliarden US-Dollar. Allein auf die Touristen aus den diesen vier Staaten entfielen 36,2 Prozent der gesamten Ausgaben für den grenzüberschreitenden Tourismus 2022. Zu den Top 10 gehörten außerdem Frankreich, Italien, Indien, Vereinigte Arabische Emirate, Kanada und Spanien.
Von den zehn Ländern, die 2022 am meisten für den grenzüberschreitenden Tourismus ausgaben, waren die Ausgaben pro Kopf bei den Personen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Abstand am höchsten (2.754 US-Dollar). Ihnen folgten Briten (1.210 US-Dollar), Deutsche (1.080 US-Dollar), Kanadier (650 US-Dollar) und Franzosen (612 US-Dollar).
Internationaler Tourismusverkehr
Einreisende Personen und Einnahmen in absoluten Zahlen, Zuwächse pro Jahr in Prozent, 1950 bis 2023
einreisende Personen, in Millionen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | |
Welt | 25,3 | 69,3 | 165,8 | 278,2 | 435 | 674 |
2010 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 1 | |
Welt | 956 | 1.462 | 407 | 458 | 960 | 1.286 |
ökonomisch entwickelte Staaten 2 | 515 | 776 | 221 | 240 | 532 | 708 |
ökonomisch sich entwickelnde Staaten 2 | 441 | 687 | 186 | 217 | 429 | 577 |
Europa | 491,2 | 742,4 | 239,7 | 301,3 | 596,8 | 700,4 |
Asien und Pazifik | 208,2 | 360,1 | 59,1 | 24,6 | 91,5 | 233,4 |
Nord-, Mittel- und Südamerika | 150,3 | 219,3 | 69,6 | 81,8 | 156,6 | 198,3 |
Afrika | 50,4 | 69,1 | 18,7 | 19,7 | 47,5 | 66,4 |
Mittlerer Osten | 56,1 | 71,3 | 19,4 | 30,2 | 67,8 | 87,1 |
einreisende Personen, jährliche Zuwachsrate in Prozent | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
1950- 1960 | 1970- 1980 | 1990- 2000 | 2000- 2019 | 2019- 2020 | 2021- 2023 | |
Welt | 10,6 | 5,3 | 4,5 | 8,1 | -72,2 | 67,6 |
ökonomisch entwickelte Staaten 2 | – | – | 3,6 | 6,3 | -71,5 | 71,8 |
ökonomisch sich entwickelnde Staaten 2 | – | – | 6,2 | 10,5 | -72,9 | 63,1 |
Europa | 11,6 | 4,6 | 4,0 | 6,7 | -67,7 | 52,5 |
Asien und Pazifik | 14,1 | 14,2 | 7,1 | 12,6 | -83,6 | 208,0 |
Nord-, Mittel- und Südamerika | 8,4 | 4,0 | 3,3 | 5,5 | -68,3 | 55,7 |
Afrika | 3,7 | 11,7 | 5,9 | 10,2 | -72,9 | 83,6 |
Mittlerer Osten | 12,3 | 14,9 | 8,8 | 12,3 | -72,8 | 69,8 |
Einnahmen aus dem internat. Tourismusverkehr, in Mrd. US-Dollar | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | |
Welt | 2,1 | 6,9 | 17,9 | 106,5 | 273,2 | 479,2 |
2010 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
Welt | 980 | 1.486 | 554 | 632 | 1.109 | ca. 1.400 |
ökonomisch entwickelte Staaten 2 | 644 | 936 | 366 | 400 | 682 | – |
ökonomisch sich entwickelnde Staaten 2 | 336 | 550 | 188 | 232 | 427 | – |
Europa | 427,5 | 584,1 | 249,5 | 327,5 | 553,2 | – |
Asien und Pazifik | 254,3 | 441,2 | 126,3 | 90,6 | 157,3 | – |
Nord-, Mittel- und Südamerika | 215,2 | 330,6 | 125,2 | 140,4 | 255,0 | – |
Afrika | 30,4 | 38,8 | 14,8 | 17,7 | 32,9 | – |
Mittlerer Osten | 52,2 | 91,5 | 38,6 | 55,6 | 111,1 | – |
Fußnote: 1 Vorläufig.
Fußnote: 2 Zuordnung der Staaten nach International Monetary Fund (IMF).
Quelle: World Tourism Organization (UNWTO): International Tourism Highlights, Tourism Highlights, World Tourism Barometer, verschiedene Jahrgänge © UNWTO