Mitte 2017 lebten weltweit 257,7 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden. Dabei stammten 6,4 Prozent aller Migranten aus Indien – 16,6 Millionen. Mexiko (13,0 Mio.), Russland (10,6 Mio.), China (10,0 Mio.) sowie Bangladesch (7,5 Mio.) sind ebenfalls wichtige Herkunftsländer. Der weltweit größte "Migrationskorridor" ist der zwischen Mexiko und den USA: Mitte 2017 lebten 12,7 Millionen Menschen in den USA, die in Mexiko geboren wurden, aber in die USA ausgewandert sind. Der zweitgrößte Migrationskorridor ist mit mehr als drei Millionen Menschen der zwischen Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. An dritter und vierter Stelle standen Mitte 2017 die Migrationskorridore, die aus den Migrationsbewegungen von Russland in die Ukraine und von der Ukraine nach Russland resultieren (jeweils 3,3 Mio.). Im Jahr 2017 gab es weltweit 43 binationale Migrationskorridore mit mehr als eine Million Menschen. Anders formuliert wanderten bis Mitte 2017 in 43 Staaten mehr als eine Million Menschen ein (und lebten dort auch noch), die jeweils in einem anderen (einzelnen) Staat geboren wurden. Dabei waren die USA zehnmal das Zielland und Indien war sechsmal das Herkunftsland.
Fakten
Nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) lebten Mitte 2017 weltweit 257,7 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden. Mehr als die Hälfte aller Migranten lebte dabei in nur zehn Staaten (51,1 Prozent). Allein in den USA lebte fast ein Fünftel aller Migranten (19,3 Prozent) und in Saudi-Arabien und Deutschland jeweils knapp ein Zwanzigstel (4,7 Prozent). Darauf folgten Russland, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Arabischen Emirate, Frankreich, Kanada, Australien und Spanien (zusammen 22,3 Prozent). Mitte 2017 lebten weltweit in 68 Staaten mehr als eine halbe Million Migranten.
Von den 257,7 Millionen Menschen, die 2017 in Staaten lebten, in denen sie nicht geboren wurden, stammten 6,4 Prozent bzw. 16,6 Millionen aus Indien. Darauf folgten Mexiko (5,0 Prozent / 13,0 Mio.), Russland (4,1 Prozent/ 10,6 Mio.), China (3,9 Prozent / 10,0 Mio.) sowie Bangladesch (2,9 Prozent/ 7,5 Mio.). Syrien (2,7 Prozent/ 6,9 Mio.), Pakistan (2,3 Prozent/ 6,0 Mio.), die Ukraine (2,3 Prozent/ 5,9 Mio.) und die Philippinen (2,2 Prozent/ 5,7 Mio.) sind ebenfalls wichtige Herkunftsländer.
Der mit Abstand größte Migrationskorridor ist der zwischen Mexiko und den USA: Mitte 2017 lebten 12,7 Millionen Menschen in den USA, die in Mexiko geboren wurden und die bis Mitte 2017 in die USA ausgewandert sind. An zweiter Stelle stand mit gut 3,3 Millionen Menschen der Migrationskorridor zwischen Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Besonderheit des dritt- und viertgrößten Migrationskorridors besteht darin, dass jeweils Russland und die Ukraine die beteiligten Staaten sind: 2017 lebten in beiden Staaten rund 3,3 Millionen Menschen, die jeweils in dem anderen Staat geboren wurden. Schließlich umfassen die Migrationskorridore zwischen Syrien und der Türkei (3,3 Mio.) sowie zwischen Bangladesch und Indien (3,1 Mio.) ebenfalls mehr als drei Millionen Menschen.
Im Jahr 2017 gab es weltweit 43 binationale Migrationskorridore mit mehr als einer Million Menschen. Das heißt, dass bis Mitte 2017 in 43 Staaten mehr als eine Million Menschen einwanderten (und dort auch noch lebten), die jeweils in einem anderen (einzelnen) Staat geboren wurden. Die USA waren bei diesen 43 größten Migrationskorridoren zehnmal das Zielland (Herkunftsländer: Mexiko, China, Indien, Philippinen, Puerto Rico, Vietnam, El Salvador, Kuba, Südkorea, Dominikanische Republik). Darauf folgten Saudi-Arabien und Deutschland, die beide viermal das Zielland waren. In Saudi-Arabien lebten Mitte 2017 jeweils mehr als eine Million Menschen, die in Indien, Indonesien, Pakistan bzw. Bangladesch geboren waren. Bei Deutschland waren die vier wichtigsten Herkunftsländer Polen, die Türkei, Russland und Kasachstan.
Bei 6 der 43 größten binationalen Migrationskorridore stammten die Auswanderer aus Indien (Zielländer: Vereinigte Arabische Emirate, USA, Saudi-Arabien, Pakistan, Oman, Kuwait). Bei jeweils drei Migrationskorridoren stammten die Auswanderer aus Russland (Zielländer: Ukraine, Kasachstan, Deutschland) bzw. Bangladesch (Indien, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate).
Bei manchen Staaten konzentrieren sich die Migrationsbewegungen auf einzelne Migrationskorridore: Im Jahr 2017 lebten 97,8 Prozent der insgesamt 13,0 Millionen aus Mexiko ausgewanderten Personen in den USA. Die Migration aus Puerto Rico, El Salvador und Kuba konzentrierte sich ebenfalls auf das Zielland USA (98,7, 89,3 bzw. 80,3 Prozent). Weiter lebten Mitte 2017 neun von zehn der aus Burkina Faso stammenden Migranten in Côte d'Ivoire (88,8 Prozent) und vier von fünf Migranten aus Algerien in Frankreich (81,0 Prozent).
2017 lebten in Deutschland laut UN/DESA 12,2 Millionen Migranten. Davon stammten die meisten aus Polen (15,9 Prozent), der Türkei (13,7 Prozent), Russland (8,9 Prozent) und Kasachstan (8,4 Prozent). Darauf folgten Rumänien (4,9 Prozent), Tschechien (4,5 Prozent), Italien (3,4 Prozent), die Ukraine (2,2 Prozent), Österreich (2,1 Prozent) und Griechenland (1,8 Prozent). Aus diesen zehn Herkunftsländern stammten zusammen knapp zwei Drittel aller Migranten, die im Mitte 2017 in Deutschland lebten (65,7 Prozent). Bei den 20 bzw. 30 wichtigsten Herkunftsländern steigt der entsprechende Wert auf 77,9 bzw. 85,9 Prozent.
Mehr als die Hälfte aller ausgewanderten Personen aus Tschechien lebte Mitte 2017 in Deutschland (56,7 Prozent). Auch aus der Türkei (48,6 Prozent), Österreich (44,1 Prozent), Polen (41,2 Prozent), Luxemburg (33,9 Prozent), Slowenien (27,8 Prozent), Ungarn (27,2 Prozent), Kasachstan (25,0 Prozent), Griechenland (23,1 Prozent) und Kroatien (22,9 Prozent) lebten überdurchschnittlich viele Auswanderer in Deutschland.
Die meisten der 4,2 Millionen ausgewanderten Personen, die in Deutschland geboren wurden, lebten Mitte 2017 in den USA – 645.000 bzw. 15,3 Prozent. Darauf folgten die Schweiz (8,9 Prozent), die Türkei (7,7 Prozent), das Vereinigte Königreich (7,2 Prozent), Österreich (5,9 Prozent), Frankreich (5,6 Prozent), Italien und Kasachstan (jeweils 5,3 Prozent). 2017 entfielen auf die 10 wichtigsten Zielländer 70,3 Prozent aller Auswanderer. Bei den 20 bzw. 30 wichtigsten Zielländern erhöht sich der entsprechende Wert auf 91,0 bzw. 95,9 Prozent. In den Zielländern haben die Zugewanderten, die in Deutschland geboren wurden, eher einen kleinen Anteil an allen Migranten des jeweiligen Landes. Am höchsten war der Anteil Mitte 2017 in der Schweiz (15,0 Prozent), in Österreich (14,8 Prozent), Polen (12,5 Prozent), Griechenland (9,2 Prozent) sowie in Namibia (8,8 Prozent). Bei den USA, wohin die meisten auswanderten, betrug der Anteil an allen Migranten lediglich 1,3 Prozent.
Nach den Vorausberechnungen des UN/DESA wird die Nettowanderung zwischen den ökonomisch entwickelten und den ökonomisch sich entwickelnden Staaten in den Jahren 2015 bis 2050 bei insgesamt 81,9 Millionen bzw. bei 2,3 Millionen Migranten pro Jahr liegen. Dabei werden in sechs Staaten jedes Jahr im Durchschnitt mehr als 100.000 Migranten einwandern: USA (979 Tsd.), Deutschland (224 Tsd.), Kanada (220 Tsd.), Vereinigtes Königreich (171 Tsd.), Australien (153 Tsd.) sowie Russland (109 Tsd.). Auf der anderen Seite werden aus fünf Staaten bis 2050 jedes Jahr mehr als 100.000 Migranten auswandern: Indien (-413 Tsd.), Bangladesch (-324 Tsd.), China (-321 Tsd.), Pakistan (-170 Tsd.) und Indonesien (-144 Tsd.).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die hier gemachten Angaben beziehen sich auf die mittlere Variante der Vorausberechnungen des UN/DESA. Zudem ist zu beachten, dass bei den Angaben des UN/DESA bei weniger als einem Drittel der Staaten die vom UNHCR berichteten Flüchtlingszahlen berücksichtigt wurden. Zur Wanderung über die Grenzen Deutschlands siehe zusätzlich auch: Interner Link: http://www.bpb.de/153474
UN/DESA – United Nations Department of Economic and Social Affairs
UNHCR – United Nations High Commissioner for Refugees
Detaillierte Informationen zur Datengrundlage des UN/DESA erhalten Sie hier: Externer Link: http://www.un.org/en/development/desa/population/migration/data/estimates2/docs/MigrationStockDocumentation_2017.pdf