K. bezeichnet eine Interner Link: Wirtschaftsordnung (und Gesellschaftsordnung), in der der Faktor Interner Link: Kapital (Maschinen, Anlagen, Fabriken, Geld) im Vergleich zu anderen Wirtschaftsfaktoren (Interner Link: Arbeit, Grund und Boden) überproportionale Bedeutung hat.
Grundlagen des K. sind eine Eigentumsordnung, die die freie Verfügung über das Privateigentum (z. B. an den Produktionsmitteln) schützt, ferner ein durch staatliche Ordnung gesichertes, gleichwohl von staatlichen Eingriffen weitgehend freies Wirtschaftssystem auf der Basis des Marktmechanismus und der Selbststeuerung durch Angebot und Nachfrage. Diese Rahmenbedingungen und die weitgehend ungeregelte Ausbeutung der anderen beiden Interner Link: Produktionsfaktoren erlaubten eine enorme Kapitalanhäufung und führten im Verlauf der industriellen Revolution (Interner Link: Industrielle Revolution) des 19. Jh. zu politischen und sozialen Gegenbewegungen, deren politische und wirtschaftliche Auswirkungen bis in unsere Zeit reichen. Zu unterscheiden sind a) der ab dem 15. Jh. aufkommende Frühkapitalismus, b) der liberale Hoch- oder Manchesterkapitalismus des 18./19. Jh., c) der Spätkapitalismus nach dem Zweiten Interner Link: Weltkrieg und d) aufgrund spezifischer Interner Link: Arbeitsbeziehungenen eine Vielfalt nationaler Ausprägungen des K. (Varianten des Kapitalismus; engl.: Varieties of Capitalism).
Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
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