🕖Guten Morgen!
Aktuell wird in Deutschland über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert.
🗣️🇸🇪 Anstoß
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will laut Medienberichten ein Wehrpflichtmodell für Deutschland erarbeiten. Gründe seien der Personalmangel und die gestiegene Gefahr durch Krieg in Europa.
Als Vorbild gilt Skandinavien: In Schweden werden z.B. alle Männer und Frauen in einem mehrstufigen Verfahren gemustert und dann ca. 10 % von ihnen für den Wehrdienst ausgewählt.
2023 hatte sich die Wehrbeauftragte der Bundesregierung Eva Högl (SPD) für eine Dienstpflicht ausgesprochen, die neben der Bundeswehr z.B. auch die Bereiche Soziales, Kultur und Umwelt umfassen kann.
🔍§ Hintergrund
Seit 2011 ruht die Wehrpflicht in Dtl.. Es gibt einen Freiwilligen Wehrdienst ab 17 Jahren, der zwischen 7 bis 23 Monaten dauert. Aktuell leisten ihn 10.352 Freiwillige.
Laut Wehrpflichtgesetz (WPflG) § 2 gilt die Wehrpflicht in D. nur im Spannungs- oder Verteidigungsfall. Der Verteidigungsfall läge z.B. vor, wenn D. mit Waffengewalt angegriffen würde. Der Spannungsfall beschreibt eine außenpolitische Extremlage.
Im Grundgesetz (Art. 4 Abs. 3) ist festgehalten, dass der Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert werden darf.
💬📊 Reaktionen
Die Regierungskoalition sieht das Thema Wehrpflicht kritisch. Grüne und FDP wollen am freiwilligen Modell festhalten.
Wichtiger sei es, die Bundeswehr zu modernisieren und sie so wieder attraktiver zu machen, z.B. durch bessere Bezahlung und Ausstattung.
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins „Stern“ sprechen sich 59 % der über 60-Jährigen für einen verpflichtenden Wehrdienst in Dtl. aus. Von den 18- bis 29-Jährigen sind 59 % dagegen.
➡️ Wie ist das Verhältnis von Militär und Gesellschaft?
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2420
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