Im März 1945 wurde
Frankreich übernimmt die Kontrolle
Auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 war Frankreich neben den USA, der Sowjetunion und Großbritannien zur
Die französische Regierung verfolgte das Ziel, das Saarland wirtschaftlich und währungspolitisch an Frankreich anzuschließen. Anfang 1946 stellte Frankreich die Saarbergwerke unter Zwangsverwaltung und trennte Ende des Jahres das Saargebiet durch eine Zollgrenze von der übrigen französischen Besatzungszone.
Das Saarland erhält eine eigene Verfassung …
Am 8. November 1947 verabschiedete eine zuvor vom Volk gewählte Verfassungsgebende Versammlung die erste Landesverfassung für das Saarland. Rund einen Monat später, am 17. Dezember, trat diese in Kraft. In der Präambel der Landesverfassung waren die Unabhängigkeit des Saarlandes von Deutschland, die Wahrnehmung der Landesverteidigung und der auswärtigen Beziehungen durch Frankreich, die Anwendung französischer Zoll- und Währungsgesetze, eine einheitliche Rechtsprechung sowie das Aufsichts- und Verordnungsrecht des französischen Hohen Kommissars verankert. Die Hohen Kommissare waren die jeweils höchsten Vertreter der westlichen Alliierten Kontrollmächte in Deutschland.
Französische Truppen bei einer Parade im Jahre 1946 in Saarbrücken anlässlich des ersten Jahrestags der Besetzung der Stadt durch alliierte Truppen 1945. (© picture-alliance/dpa)
Französische Truppen bei einer Parade im Jahre 1946 in Saarbrücken anlässlich des ersten Jahrestags der Besetzung der Stadt durch alliierte Truppen 1945. (© picture-alliance/dpa)
… und wird teilautonom
Mit der Landesverfassung endete die französische Militärregierung. Das Saarland erhielt eine
Parallel zu den Beratungen über die erste Landesverfassung wurde am 20. November 1947 der Franc als Zahlungsmittel im Saarland eingeführt. Wenige Monate später, am 1. April 1948, war die Währungs- und Zolleinheit des Saarlandes mit Frankreich vollendet. Im selben Jahr bekam das Saarland eine eigene Flagge und seine Bürger erhielten eine eigene Staatsangehörigkeit.
Wirtschaftlicher Aufschwung und eingeschränkte Freiheitsrechte
Die Situation im Saarland war bis 1952 von einer erfolgreichen Sozialpolitik und einem wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet. Die Beseitigung der Kriegsschäden ging zum Teil schneller voran als in Deutschland und mit dem Franc hatte das Saarland eine stabile Währung. Auch das kulturelle Leben erblühte – die Universität des Saarlandes wurde gegründet und das Staatstheater wiedereröffnet.
Zugleich waren die Freiheitsrechte der Saarländer jedoch stark eingeschränkt, es gab weder Parteien- noch Presse- und Meinungsfreiheit. Parteien und Zeitungen, die sich für einen Anschluss des Saarlandes an Deutschland aussprachen, wurden verboten oder nicht zugelassen.
Verabschiedung und Ablehnung des Saarstatuts
Die Frage nach der Zukunft des Saarlandes belastete das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich und behinderte die westeuropäische sowie die atlantische Integration. Mit dem
Die Bevölkerung des Saarlandes erhielt im Anschluss die Möglichkeit, in einer Volksabstimmung am 23. Oktober 1955 über die Annahme des "Saarstatuts" abzustimmen. Bei einer Wahlbeteiligung von 97,5 Prozent votierten Externer Link: 67,7 Prozent der Saarländer gegen das Statut.
Die Pariser Verträge enthielten jedoch für den Fall der Ablehnung des Saarstatuts keine Regelungen. Nach dessen Ablehnung forderten die demokratischen Parteien des Saarlandes eine politische und wirtschaftliche Eingliederung in die Bundesrepublik Deutschland. Diese Forderung wurde seitens Frankreich zwar als politisches Ergebnis der Abstimmung akzeptiert, im Gegenzug dafür verlangte das Land jedoch wirtschaftliche Garantien und Kompensationen. In der Folge nahmen Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland im Frühjahr 1956 erneut Verhandlungen auf, die am 27. Oktober desselben Jahres mit dem Luxemburger Vertrag abgeschlossen wurden. Unter der Zusage wirtschaftlicher Zugeständnisse stimmte Frankreich dem Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik zum 1. Januar 1957 zu.