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Welternährung | bpb.de

Jeder Mensch hat ein Interner Link: Recht auf Nahrung – so ist es im Art. 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben. Allerdings ist der Zugang zu Essen und Ressourcen ungleich verteilt. Auch klimatische Gegebenheiten und das globale Handelssystem beeinflussen das Missverhältnis des Nahrungszugangs. Die zu hohe oder zu niedrige Aufnahme von Nahrung und Nährstoffen ist daher weit verbreitet.

Etwa jeder elfte Mensch auf der Welt hungerte laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 2022. Hunger kann verschiedene Formen und Hintergründe haben, etwa durch Krisen und Kriege (akuter Hunger) oder durch dauerhafte Unterernährung (chronischer Hunger). Im Zuge der COVID-19 Pandemie stieg die Zahl der chronisch hungernden Weltbevölkerung an. Der FAO-Bericht 2023 prognostiziert, dass 2030 ca. jeder 14. Mensch chronischen Hunger haben wird. Damit würden die Vereinten Nationen ihr 2015 festgelegtes Ziel Interner Link: „Kein Hunger“ (SDG2) weit verfehlen.

Während in Westasien, der Karibik und allen Subregionen Afrikas die Zahl der Hungernden im Jahr 2022 stieg, verbesserte sich die Lage im südlichen Asien und in Lateinamerika. Ernährungsunsicherheit, d.h. kein dauerhafter Zugang zu gesunden Lebensmitteln in ausreichender Menge und Qualität, betrifft weltweit mehr Frauen als Männer. Bei mehreren Millionen Kindern verzögerte sich 2022 aufgrund von Unterernährung das Wachstum, ca. ein Drittel von ihnen war lebensbedrohlich abgemagert.

Nicht nur die Kalorienzufuhr ist hinsichtlich gesunder Ernährung entscheidend, sondern auch die Aufnahme von Mikronährstoffen. Das zeigt sich in den unterschiedlichen Ausprägungen von Fehlernährung, wie Unter-, Mangel-, und Interner Link: Überernährung. Inzwischen sind mehr erwachsene Menschen auf der Welt über- als untergewichtig – mit Ausnahme von Teilen Afrikas südlich der Sahara und Asien. Der kontinuierliche Kalorienüberschuss bei gleichzeitigem Nährstoffmangel wird als „doppelte Last der Fehlernährung“ bezeichnet. Das Risiko für Adipositas steigt mit erhöhter Aufnahme energiereicher Lebensmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt, bei einer zunehmenden körperlichen Inaktivität. Letzteres steht in Verbindung mit einem Wandel hin zu sitzenden Arbeitsformen, veränderten Transportmitteln und zunehmender Urbanisierung.

Die verschiedenen Formen von Fehlernährung haben nicht nur Auswirkungen auf den einzelnen Menschen und seine Gesundheit, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft, z.B. hat Interner Link: Hunger wirtschaftliche, soziale und politische Auswirkungen. Folgen von Hunger sind u.a. sich reproduzierende Armut, sinkende Wirtschaftskraft, Konflikte um Ressourcen und Flucht.

Krisen wie eine Pandemie, der Klimawandel sowie innen- und außenpolitische Konflikte verschärfen die Situation um Verfügbarkeit, Interner Link: Zugang und Nutzung von Nahrungsmitteln und bedrohen die Ernährungssicherheit. Beispielsweise haben die COVID-19 Pandemie oder der russische Angriffskrieg auf die Ukraine Auswirkungen auf die globalen Interner Link: Nahrungsmittellieferketten. Preise der am häufigsten gehandelten Nahrungsmittel-Rohstoffe waren 2022 laut FAO weltweit höher als je zuvor.

Interner Link: Maßnahmen gegen Hunger und Fehlernährung sind Armutsbekämpfung, Steigerung der Nahrungsmittelproduktion, Nutzung neuer Technologien (z.B. Gentechnik), nachhaltiger Konsum und effizienter Austausch zwischen Defizit- und Überschussregionen der Agrarproduktion. Die heutigen Agrar- und Ernährungssysteme sind nicht nachhaltig. Laut Statistischem Bundesamt wurden z.B. in Deutschland ca. 11 Mio. Tonnen Lebensmittel entsorgt, die zum Teil noch genießbar waren. Abfälle entstehen entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette, einiges an diesem Müll wäre vermeidbar. Um das Agrar- und Ernährungssystem nachhaltiger zu gestalten, bräuchte es sowohl eine Transformation der Produktions- als auch der Konsumseite.

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