Film ist in unserer von Medien dominierten Welt ständig präsent. Gerade für Jugendliche ist ein bewusster Umgang mit Film unverzichtbar. Die Vermittlung von Filmkompetenz an Schulen war bereits Thema des Kongresses "Kino macht Schule", den die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Kooperation mit der Filmförderungsanstalt (FFA) im März 2003 ausrichtete. Zum Abschluss des Kongresses wurde die
Mit dem Kanon von 35 Filmen sollen die verantwortlichen Bildungspolitikerinnen und -politiker sowie die interessierten Pädagoginnen und Pädagogen zu einer konstruktiven Diskussion um ein filmschulisches Kerncurriculum eingeladen werden. Dieser Filmkanon soll als repräsentative Basis für die Auseinandersetzung mit dem Medium Film in den Schulen dienen.
Der Präsident der bpb, Thomas Krüger, stellte mit Unterstützung des Journalisten und Berlinale-Kurators Alfred Holighaus ("Perspektive Deutsches Kino") eine 19-köpfige
Vorab reichten die Kommissionsmitglieder schriftlich ihre Vorschläge ein und einigten sich dann auf dem Symposium "Filmkanon" in Berlin auf einen Katalog von 35 Filmen aus den über hundert Jahren Filmgeschichte. In die Diskussion brachten die Kommissionsmitglieder die unterschiedlichsten Kriterien für die Auswahl des Filmkanons ein. Die ausgesuchten Filme sind nach Meinung der Kommission besonders geeignet, Schülerinnen und Schülern Ästhetik und Inhalt des Mediums zu vermitteln.
"Obwohl das bewegte Bild das Leitmedium des 20. Jahrhunderts ist", erklärte Thomas Krüger die Hintergründe der Initiative Filmkanon, "findet es in den Schulen noch immer nicht die ihm angemessene Bedeutung im Gegensatz zur Literatur". Die Initiative Filmkanon ist eine der zahlreichen Aktivitäten der bpb, die darauf abzielen, Filmkompetenz an Schulen zu fördern. Der Filmkanon versteht sich als ein ergebnisoffenes und konstruktives Diskussionsangebot an die pädagogische Praxis.
Um Film in deutschen Lehrplänen zu implementieren muss sich die Kultusministerkonferenz auf die curriculare Verankerung des Themas Film – seine Geschichte, seine Sprache, seine Wirkung - in den Schulen, den Universitäten und den Fortbildungsstätten einigen. Deshalb wird ausdrücklich begrüßt, dass sich die Kultusministerkonferenz des Themas annehmen will, wie der in der Sache engagierte brandenburgische Bildungsminister Steffen Reiche ankündigte. Im Nachgang des Symposiums sind folgende Maßnahmen geplant:
Alle Interessierten sind eingeladen, den "Filmkanon" als Basis für die Auseinandersetzung mit dem Medium Film in den Schulen zu diskutieren. Hierzu hat die bpb auf ihrer Website ein Diskussionsforum eingerichtet. Die Beiträge werden gesammelt und in der Anhörung berücksichtigt. Der Filmkanon soll der Kultusministerkonferenz vorgelegt werden.
Ab Frühjahr 2004 wird die bpb Unterrichtsmaterial in Form von
In Zusammenarbeit mit den Filmarchiven sowie den Verleiher- und AV-Verbänden soll gewährleistet werden, dass die Filme des Kanons in verschiedenen Formaten zur Verfügung stehen. Wichtig ist dabei besonders die Verfügbarkeit als 35mm-Film, um den "Lernort Kino" nutzen zu können. Hierfür ist auch die Kooperation mit den Kinoverbänden wichtig. Politische Unterstützung für diesen praktischen Teil der Initiative wurde bereits von der Schirmherrin des Filmkanons, Dr. Christina Weiss, signalisiert.
Kino im Schulunterricht, Schulunterricht im Kino: Mit Hilfe des Filmkanons soll und kann ein Medium, mit dem gerade die Schülergeneration vorrangig Spaß, Ablenkung, Freizeit verbindet, zu einem pädagogischen und gesellschaftlichen Gewinn werden. Thomas Krüger abschließend: "Nur ein geschultes, kritisches und medienkompetentes Auge wird die Gestaltungskraft des Kinofilms wirklich durchschauen und damit qualitativere Filme herausfordern, die als Teil eines jeweiligen Kulturgutes wahrgenommen werden können."