Danzig blickt auf eine wechselvolle Geschichte zwischen Deutschen und Polen zurück, berichtet Thomas Urban in „Die Deutschen an der Weichsel“. Mitunter waren sie auch verbündet, zum Beispiel wenn es gegen die Ordensritter ging, schreiben Beata Halicka und Eva-Maria Stolberg in „Wie ein Fluss zum Mythos wurde“ und „Fluss und Überfluss“. Jerzy Litwin beharrt weiterhin Danzig als einer „Weichselstadt“.
Der Ort im Weichseltdelta ist der Heimathafen des Schiffes „Stasia“. Auf ihm hat Till Hein eine „Reise im Weichseldelta“ unternommen. Immer wieder wurde der Mündungsarm des Flusses weiter nach Osten gelegt. Danzig ist darum heute keine Stadt mehr an der Weichsel, sondern an der Mottlau, berichtet Jerzy Litwin in „Weichselstadt Danzig“.
Im ehemaligen Dirschau wird die unteren Weichsel von einer mächtigen Brücke überquert. Ihr hat, nicht ohne nationale Töne, Ludwig Passarge in „Aus dem Weichseldelta“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Heute versucht sich dort das Weichselmuseum an einer übernationalen Erzählung des Stroms, freut sich Beata Halicka in „Wie ein Fluss zum Mythos wurde“.
Das goldene Zeitalter der Weichsel im 16. Jahrhundert war vor allem das Zeitalter des Adels, berichtet Beata Halicka in „Wie ein Fluss zum Mythos wurde“. In Städten wie Krakau, Warschau, Danzig, aber auch Thorn entstand freilich ein selbstbewusstes Bürgertum, schreibt Eva-Maria Stolberg in „Fluss und Überfluss“.
Polens Hauptstadt hat ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Fluss berichtet Uwe Rada in „Die Weichsel wartet auf Warschau“. Allerdings tut sich etwas in Praga auf der östlichen Weichselseite, beobachtet Gabriele Lesser in „Warten auf die Metro“. Dennoch ist die Weichsel noch eine Wohlstandsgrenze, hat Agniezska Hreczuk in „Wohlstandsgrenze Weichsel“ festgestellt. Thomas Urban berichtet von den „Deutschen an der Weichsel“ – bis hin zur Zersörung Warschaus im Zweiten Weltkrieg.
In Krakau gibt es die Legende der Wanda, die den Deutschen nicht wollte. Um sich nicht unterwerfen zu lassen, sprang sie in den Fluss, berichtet Thomas Urban in seinem Beitrag „Die Deutschen an der Weichsel“. Heute kämpfen an der oberen Weichsel eher Umweltschützer gegen Wasserbauer. Die Auseinandersetzungen um den Hochwasserschutz schildert Michał Olszewski in „Fluss ohne Boden“.
In Polen kennt man die Kleinstadt vor allem als Geburtsort des Skispringers Adam Małysz. Weniger bekannt ist, dass in zehn Kilometer Entfernung die Weichsel entspringt. Lokale Initiativen wollen das ändern. Auch das Dreikaisereck, wo zu Zeiten der polnischen Teilung Österreich, Preußen und Russland aufeinander trafen, wollen sie wieder zum Leben erwecken, berichtet Mateusz Hartwich in „Quellen des Polentums“.