Paris ist der Fluss der Seine, doch die Seine trägt auch das Wasser der Marne. Nicht weit von Paris mündet sie bei Charenton-le-Pont in die Seine, die ihrerseits zwischen Le Havre und Honfleur in den Ärmelkanal mündet. Paris ist aber auch anderweitig mit der Marne verbunden. Am 6. September 1914 erhielten die Fahrer der Pariser Taxis den Befehl, 4.000 Infanteristen der 7. Division an die Marne zu transportieren, schreibt Karen Denni in ihrem Beitrag „Mit dem Taxi an die Marne“. Mit der ersten Marneschlacht gelang es Frankreich, den deutschen Vorstoß auf Paris zu stoppen, analysiert Frédéric Guelton in seinem Beitrag „Die Marneschlachten 1914 und 1918“. In der französischen Hauptstadt feierte man bald das „Wunder an der Marne“, berichtet Emmanuel Saint Fuscien in “Die Franzosen und die Marne“.
Keine vierzig Kilometer östlich von Paris liegt mit Meaux und seinen 50.000 Einwohnern die erste große Stadt an der Marne. Auf einem der Hügel nahe der Stadt, auf dem die erste Marneschlacht im September 1914 tobte, ist 2011 das „Musée de la Grande Guerre“ eröffnet worden, das Museum des „Großen Kriegs“, wie der Erste Weltkrieg in Frankreich genannt wird. Das Museum, das die Geschichte des Krieges in 13 Etappen und zehn thematischen Schwerpunkten erzählt, hebt vor allem den Alltag der Soldaten hervor, schreibt Uwe Rada in seinem Beitrag „Die Kraft des Ortes“. Im Museum steht auch ein Modell der Renault-Taxis, mit denen die Soldaten der 7. Division an die Front nach Nanteuil-le-Haudouin gebracht wurden. Darüber schreibt Karen Denni in „Mit dem Taxi an die Marne“.
Eigentlich liegt Nanteuil-le-Haudouin gar nicht an der Marne, aber es ist dennoch wegen der ersten Marneschlacht berühmt geworden. Hierher wurden am 6. September 1914 die 4.000 Mann der 7. Divion aus Paris gebracht, schreibt Karen Denni in „Mit dem Taxi an die Marne“.
In der kleinen Ortschaft mit nicht mehr als 1.000 Einwohnern mündet die Ourcq in die Marne. Eigentlich, schreibt Jean-Paul Kauffmann in seinem Beitrag „Eine Reise entlang der Marne“, fand die erste Marneschlacht gar nicht an der Marne statt, sondern an der Ourq sowie am Grand und Petit Morin. Dass dennoch die Marne der Schlacht den Namen gegeben hat, war eine politische Entscheidung, wissen Frédéric Guelton in seinem Beitrag „Die Marneschlachten 1914 und 1918“ und Emmanuel Saint Fuscien in “Die Franzosen und die Marne“.
Am 2. September 1914 besetzte Deutschland Luxemburg und richtete sofort den Generalstab dort ein. Aus Luxemburg gab Generalstabschef Helmuth von Moltke noch am selben Tag die Anordnung, die französischen Truppen in südöstlicher Richtung "von Paris abzudrängen", berichtet Gerd Krumeich in seinem Beitrag „Die Deutschen und die Marne“.
Für den Essayisten und Marne-Reisenden Jean-Paul Kauffmann ist Vitry-le-François mit seinen 13.000 Einwohnern eine imaginäre Grenze. Wer sich von der Quelle der Marne dem Ort nähere, stoße erst hier auf das richtige Frankreich, berichtet Kaufmann in „Eine Reise entlang der Marne“. Östlich der Stadt befinde sich eine strukturschwache Region, die von Abwanderung und Perspektivlosigkeit geprägt ist.
Wie die Marne ist auch Verdun ein Erinnerungsort des Ersten Weltkriegs. Dass er es wurde, hat auch mit der ersten Marneschlacht zu tun, mit der aus einem Bewegungskrieg ein Stellungskrieg wurde, schreibt Gerd Krumeich in seinem Beitrag „Die Deutschen und die Marne“. Nach dem deutschen Rückzug und dem so genannten „Wettlauf ans Meer“ verfestigte sich die Front auf einer Linie an der auch Verdun lag.