Wie die Sächsische Schweiz wurde auch das Elbufer im Hamburg im 18. Jahrhundert als malerische Landschaft entdeckt, berichtet Uwe Rada in "Die Erfindung der Elbe". Sabine Rheinhold stellt sich die Frage, ob Hamburg mit seiner Internationalen Bauausstellung der "Hamburgs Sprung über die Elbe" gelingen wird.
Zwischen Dömitz und Lauenburg ist die Elbe am schönsten und gleicht sogar einem "Deutschen Amazonien", freut sich Uwe Rada. Allerdings gibt es dort bislang keine Brücke. Ein neuer Bau sorgt nun für Streit zwischen Ostlern und Westlern, hat Ruth Johanna Benrath in "Brücke oder Fähre?" beobachtet.
Wie ein abgebrochener Finger zeigt der Torso der Dömitzer Eisenbahnbrücke auf die Elbe. Zu Zeiten der Teilung war er ein Symbol der Elbe als innerdeutsche Grenze. Auch die Schriftsteller haben diese Zeit beschrieben – und die Brücke zum literarischen Erinnerungsort gemacht, schreibt Axel Kahrs in "Literaturort Dömitzer Brücke".
Kaum eine Stadt thront so sehr über der Elbe wie Tangermünde. Im 14. Jahrhundert war es sogar eine Kaiserstadt geworden. Karl IV., der Prag zur Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches ausbaute, hatte seine zweite Residenz nach Tangermünde verlegt, berichtet Uwe Rada in "Deutscher Fluss, tschechischer Fluss".
Wie Magdeburg im Dreißigjährigen Krieg von den Truppen Tillys zerstört wurde, berichtet Hubert Glaser in "Geschichtsraum Elbe". Doch die Stadt hat sich immer wieder von den Zerstörungen erholt. Inzwischen wendet sie sich sogar wieder ihrem Fluss zu, freut sich Ludwig Krause in "Happy End an der Elbe".
Als Martin Luther erstmals 1508 in Wittenberg eintraf, kam er über die Elbe in die Stadt. Seitdem ist die Elbe untrennbar mit dem Protestantismus verbunden, schreibt Adolf Stock in "Flüsse als religiöse Symbole". Am Oberlauf dagegen hat sich der Katholizismus durchgesetzt, erinnert Hubert Glaser in "Geschichtsraum Elbe".
Im Jahre 929 ließ der Sachsenkönig Heinrich I. in Meißen die Burg gründen. Das war der Beginn des deutschen Landesausbaus an der Elbe. Damit trat der Fluss in die europäische Geschichte ein, berichtet Hubert Glaser in "Geschichtsraum Elbe".
Bei seinem ersten Besuch am sächsischen Hof lernte Preußens Kronprinz Friedrich die Liebe kennen, berichtet Uwe Rada in "Warum Friedrich II. Dresden zerstörte". Später kam er als Zerstörer. Ein ganz anderes Dresden beschreibt Michael Bartsch in "Elbfahrt vor Erinnerungslandschaft".
Bevor sie im 18. Jahrhundert als malerisch entdeckt wurden, hießen die Felsen und Täler im Elbsandsteingebirge einfach nur Heide über Schandau oder Böhmische Wälder. Dann kamen zwei Schweizer und machten die Sächsische Schweiz daraus, berichtet Uwe Rada in "Die Erfindung der Elbe".
Von Tetschen aus nahm am 9. April 1948 die Flucht des in Ungnade gefallenen Exministers Ladislav Feierabend ihren Anfang. Es ist eine bislang unbekannte Geschichte aus dem Europa des Kalten Krieges. Über die Flucht und den Fluchthelfer Josef Novák berichten Martin Tichý und Holger und Uwe Rada in "Auf dem Wasser in die Freiheit" und "Flucht auf der Elbe".
In Aussig an der Elbe, auf Tschechisch Ústí nad Labem wurde am 31. Juli 1945 ein Massaker an den Deutschen verübt. Auch deshalb ist Ústí heute ein wichtiger Ort, um das Verhältnis von Deutschen und Tschechen aufzuarbeiten, bilanziert Kristina Kaiserová in "Erinnern an die Deutschen".
In Melník fließen Elbe und Moldau zusammen. Für nationalbewusste Böhmen und Tschechen ist der Ort eine „geografische Sünde“, berichtet Uwe Rada in "Deutscher Fluss, tschechischer Fluss". Schließlich trägt nicht die Moldau den Namen bis Hamburg, sondern die Elbe. Und das, obwohl sie bis Melník weniger Kilometer zuückgelegt hat als die Moldau.
Königgrätz war 1866 der Ort, an dem die Armeen Preußens und Österreichs aufeinandertrafen. Mit dem Sieg Preußens waren die Weichen für eine kleindeutsche Lösung ohne Österreich gestellt. Königgrätz ist daher auch ein Symbol für den deutschen Dualismus an der Elbe, stellt Hubert Glaser in seinem Beitrag "Geschichtsraum Elbe" fest.
Von Spindlermühle aus wurde 1684 die Elbquelle geweiht. Der Bischof von Königgrätz zog mit Kamelen hoch ins Riesengebirge, berichtet Adolf Stock in seinem Text über "Flüsse als religiöse Symbole".
In Prag wird heute jede Ansage im Hauptbahnhof mit den ersten drei Tönen aus Smetanas Moldau angesagt. Bis heute gilt die Zuordnung des 19. Jahrhunderts. Die Elbe ist der deutsche Fluss, die Moldau der Nationalfluss der Tschechen. Dabei ist die Elbe auch europäisch, berichtet Uwe Rada in "Deutscher Fluss, tschechischer Fluss".