I. Kriegsberichterstattung als Kontextbedingung von Außenpolitik
Es ist keine militärische Aktion bekannt, die in ähnlich hohem Maße detailliert und zeitnah der Weltöffentlichkeit vermittelt wurde wie der dritte Golfkrieg.
Gleichzeitig haben in Europa - und vor allem in Deutschland - die Selbstreflexion der Medien und die "Berichterstattung über Berichterstattung" ungeahnte Ausmaße erreicht. Als ob in Friedenszeiten vom Fernsehen nur absolute Wahrheiten zu erwarten wären - und in Ermangelung brauchbarer Bilder und Informationen -, wurde ein permanenter Zweifel am eigenen Tun artikuliert. Beinahe 80 Prozent der Äußerungen der Fernseh-Moderatorin Anne Will (ARD) zwischen dem 20. März 2003 und 2. April 2003 in Bezug auf den Irak-Konflikt sind Vermutungen und Spekulationen über Hintergründe gewesen.
Diese Form der Mediennabelschau verdeckt letztlich die Tatsache, dass die Kriegsberichterstattung für sich genommen ein irrelevanter Faktor im Kriegsgeschehen ist. Sie gewinnt Bedeutung erst durch ihre Kontextfunktion für das Handeln der Krieg führenden Parteien.
Das Handeln ist durch drei verschiedene Dimensionen bedingt:
- Zum Ersten durch den Bezug zwischen den Medien und den Regierungen: Wie sehr kann die Medienberichterstattung regierungsseitig im Sinne der eigenen Kriegsziele gesteuert werden? Wie sehr übernehmen die Medien durch "Framing" und "Priming"
- Zum Zweiten durch den Bezug zwischen Medien und Öffentlichkeit: Kann - vor allem im Vorfeld - Zustimmung zum Krieg in der Bevölkerung, der eigenen und jener der Alliierten, erzeugt und dauerhaft aufrechterhalten werden? Welche Bedrohungsvorstellungen in der Bevölkerung sind dominant, aufgrund derer eine Kriegführung gerechtfertigt erscheint?
- Zum Dritten steht in Frage, in welchem Maße Regierungshandeln und öffentliche Meinung verkoppelt sind. Wie sehr müssen Regierungen auf Veränderungen der öffentlichen Meinung reagieren? Diese Empfindlichkeit gegenüber den eigenen Öffentlichkeiten ist in demokratischen Systemen extrem ausgeprägt.
Es scheint heute aufgrund der zunehmenden Beschleunigung und Globalisierung der Kommunikation, die die Grenzen für Beeinflussung durch gegnerische Desinformationskampagnen durchlässiger macht, beinahe unausweichlich, den "Informationskrieg" mit neuer Dringlichkeit zum Thema zu machen, um eigene Ziele und Ressourcen nicht zu gefährden. Vor allem die Tatsache, dass gegnerische Parteien in neuerer Zeit über bessere Instrumente verfügen, schneller eigene Bilder zu liefern und damit einen alternativen Interpretationsrahmen vorzugeben (Al-Dschazira-Effekt), hat bewusst gemacht, dass die westlich-amerikanische Bilderhoheit im Konfliktfall heute stärker zur Disposition steht denn je. Die meisten Staaten (vor allem aber die USA und Großbritannien) sehen deswegen heute in der "Public-Affairs"-PR einen inhärenten Bestandteil von Außenpolitik und militärischer Doktrin.
II. Regierung und Medien
Die Kritik am Medien-Pool-Verfahren insbesondere im Golfkrieg 1991
Aufgrund der bereits bestehenden Disposition der amerikanischen öffentlichen Meinung, einen langen "Krieg gegen den Terror" zu führen, konnte die amerikanische Regierung das "Response Shaping" nutzen, um eine bereits vorhandene Mobilisierung der Amerikaner für einen Konflikt zu kanalisieren: Es wurde daher im Vorfeld wenig Mühe aufgewandt, die Notwendigkeit einer Intervention im Irak überzeugend zu begründen bzw. bei einer Argumentation zu bleiben und diese nachhaltig durch Fakten zu belegen. Im Verlauf der Debatte um den Militäreinsatz wurden nacheinander verschiedene Argumentationsstrategien "getestet": Zunächst sollte es darum gehen, eine Verbindung zwischen Al Qaida und dem Saddam-Regime aufzudecken, die ein einseitiges Vorgehen der amerikanischen Regierung gerechtfertigt hätte. Anschließend wurde das Problem der Proliferation, der Weitergabe von Massenvernichtungswaffen, und die Entwaffnung Saddams ins Zentrum der Debatte gestellt, der "Regimewechsel" trat in den Hintergrund. Dann wieder sprach die Administration vom Nation-Building und der Demokratisierung des arabischen Raums. In einem letzten Schritt präsentierte sich Bush als Retter einer handlungsfähigen UNO, als er das gemeinsame Vorgehen als einen Fall für die Durchsetzung der Friedensinteressen der gesamten Welt darstellte.
Allerdings verfangen die unterschiedlichen Kriegsbegründungen der Regierung weder in den Medien noch in der Öffentlichkeit. In einer Brookings-Analyse, wie in den regelmäßigen Reports der Branchenzeitschrift Editors & Publishers, zeichnet sich ab, dass es in den Medien - vor allem jenen des Murdoch-Konzerns - zwar eine grundsätzliche Tendenz zur Befürwortung eines Eingreifens gab. Die Argumente für einen Übergang von der Diplomatie zum Krieg zum gewählten Zeitpunkt werden jedoch kaum breit nachvollzogen. "Die letzten Monate der Bemühungen der Bush-Administration, ein schnelles militärisches Eingreifen gegen den Irak zu begründen, waren verwirrend und nicht zielgerichtet."
Während des Konfliktes ruhte die Kommunikationsstrategie der Administration auf drei Säulen:
Das Framing des Konfliktes durch die Offiziellen des Weißen Hauses kann als relativer Erfolg gewertet werden. Durch Framing können die Akteure ein Bild von den Handlungen des Gegners entwickeln, das öffentliche Unterstützung erzeugt. Das gilt vor allem für die Disziplin des Sprachgebrauchs, den die Medien - auch in diesem Konflikt - in ihrer Berichterstattung zunächst weitgehend übernommen haben. 1991 war es durch ein "punitives Framing" der US-Administration gelungen, den Irak als einen "Transgressor" zu definieren, die USA aber als "law enforcer", d.h. als Durchsetzer des Völkerrechts.
Im Rahmen des innovativen Ansatzes eines umfassenden Embedding hat das US-Militär den Berichterstattern vorher nie gesehene Zugänge zu Kampfschauplätzen ermöglicht. "Nichteingebettete" Journalisten mussten mit erheblicher Behinderung ihrer Berichterstattung durch das Militär umgehen. Der neue Ansatz kann nur evaluiert werden, wenn gleichzeitig die Quantensprünge der digitalen Übertragungstechniken in das Kalkül einbezogen werden, die erstmals eine Versorgung mit Nachrichten in Echtzeit auf breiter Basis ermöglichen.
Die Zufriedenheit der Administration mit dem Verfahren ließ allerdings mit dem Verlauf des Konfliktes in dem Maße nach, wie die eigenen "Frames" durch die Berichterstattung der eingebetteten Journalisten konterkariert wurden. Sehr schnell stellte sich heraus, dass das Pentagon das neue Tempo des Informationsflusses nicht kompensieren konnte, denn die Medienstrategen hatten die technischen Möglichkeiten der zivilen Übertragung unterschätzt. Sie rechneten anscheinend nicht mit kontinuierlicher Live-Berichterstattung, sondern mit dem einmal täglichen Absenden aufgezeichneter Bilder:
Dieser Mangel an Schnelligkeit wurde zumindest teilweise durch eine weitgehende Homogenisierung der Medienbotschaften der Administration ausgeglichen. Die Kontingenz der Stimmen und das Verbreiten widersprüchlicher Argumentationen, welche die Vorkriegsphase geprägt hatten, konnten im Verlaufe des Konfliktes weitgehend vermieden werden. Schlüssel dieses Erfolges ist die Zentralisierung der Kommunikation: Die Administration hatte im Vorfeld des Konfliktes organisatorische Maßnahmen getroffen, um vor allem die für die Außenwahrnehmung kontraproduktive Konkurrenz zwischen Außenministerium und Pentagon zu unterbinden. Nachdem jene bereits neue Kommunikationsabteilungen geschaffen hatten, hat das Weiße Haus am 21. Januar 2003 ein spezielles Kommunikationsbüro, das Office of Global Communications, gegründet, dem es in enger Kooperation mit dem Pentagon weitgehend gelungen war, ein kongruentes Auftreten der Administration und des Headquarters während des Krieges zu zu gewährleisten. Die militärische Zuständigkeit für globale Informationsoperationen war bereits im Oktober 2002 zum Strategischen Oberkommando verlagert worden, das von einem Joint Information Operations Center in Texas unterstützt wird.
In ihren Bemühungen, die öffentlichen Meinungen in Europa und im Nahen Osten zu steuern, sieht sich die Administration allerdings weitgehend gescheitert. Das teilweise massive Einstehen der europäischen Medien für den Anti-Kriegs-Kurs der eigenen Regierungen nahm häufig moralisierende Formen an, die ebenso kritisch zu sehen sind wie das amerikanische "Framing" des Konfliktes. Das Beispiel der Berichterstattung im Kontext des Auftritts von Colin Powell am 5. Februar, als er im Sicherheitsrat die Beweise für eine Verknüpfung der Al Qaida mit dem Saddam-Regime nachweisen sollte, ist symptomatisch.
Die Verantwortung für das Scheitern der amerikanischen "Public Diplomacy" in Europa und im Nahen Osten schreibt das Pentagon dem Versagen des Außenministeriums zu. Mit der Gründung eines Office of Strategic Influence hatte das Verteidigungsministerium bereits im Jahr 2001 auf diese Herausforderung reagiert: Die Aufgabenbeschreibung dieser Organisation sah unter anderem vor, zur Beeinflussung ausländischer Wahrnehmungen Journalisten - auch befreundeter Staaten - mit (manipulierter) Information zu versorgen. Von diesem Plan musste Rumsfeld jedoch bereits wenige Monate später Abstand nehmen. Die bislang unveröffentlichte Richtlinie "DoDD 3600.1, Information Operations Policy" soll ein überwölbendes Informationskonzept des Pentagon für die nächsten Jahre fundieren. Problematisch erscheint eine grundsätzliche Tendenz der zunehmenden Steuerung der Medienöffentlichkeit durch das Militär: Kritiker werfen der Administration vor, die Grenzen zwischen Gegenpropaganda und Täuschung nach außen und der PR nach innen zunehmend zu verwischen und dem Militär Aufgaben zuzuweisen, die von Diplomaten und anderen zivilen Experten kompetenter übernommen werden können.
III. Medien und öffentliche Meinung
Die Außen- und Sicherheitspolitik ist das Politikfeld, in dem Bürger am wenigsten auf eigene Erfahrungen zurückgreifen können, wenn es um die Bewertung politischer Maßnahmen geht. Das bedeutet, dass Einstellungen hier am intensivsten durch Propaganda bzw. Außenpolitik-PR geformt werden können.
Im europäisch-amerikanischen Vergleich unterscheidet sich das Agenda-Setting durch Medien in Bezug auf den Irak bereits seit Beginn der neunziger Jahre: Eine vergleichende Analyse der Berichterstattung in den nationalen Tageszeitungen Le Monde, FAZ, Washington Post und Times/London über eine tatsächliche Bedrohung durch den Irak zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Medienaufmerksamkeit in Europa und in den USA im Hinblick auf dieses Problem ausgeprägt war (vgl. Abb. 1). Das gilt für den Anfang der neunziger Jahre, also die Phase um den zweiten Golfkrieg, ebenso wie für das Jahr 1998 - Zeitpunkt des Abzugs der UN-Inspekteure - und die Jahre 2001 und 2002. Sichtbar wird zugleich, dass die britische Berichterstattung, die sich im Jahr 1998 beim Abzug der UN-Inspekteure noch eher auf einem europäischen Mittel bewegt, im Jahr 2002 auf das amerikanische Niveau ansteigt.
Das amerikanischen Rating der gewünschten Prioritäten der US-Außenpolitik ist dementsprechend während der neunziger Jahre relativ stabil geblieben: Mit jeweils 60 Prozent im März 1999 und im Januar 2003 hat der Regimewechsel im Irak - nach der Terrorismusbekämpfung - zweithöchste Priorität und weist damit eine erstaunliche Kontinuität auf.
Das zentrale Moment des Auseinanderfallens der Einstellungen liegt in den Bedrohungswahrnehmungen. Hier lässt sich also auch ein in jüngster Zeit viel diskutierter Zusammenhang der Medienberichterstattung mit der Erzeugung von Angst vermuten.
Vor dem Hintergrund dieses Befundes kann die relative Zurückhaltung, welche die amerikanische öffentliche Meinung bis zuletzt gegenüber dem unilateralen militärischen Eingreifen im Irak beibehalten hat, gar nicht hoch genug bewertet werden:
Wahrscheinlich haben aber auch die diplomatischen Verwerfungen zwischen den Mitgliedern des Sicherheitsrates, die in den Medien ein erhebliches Echo, vor allem in den anti-französischen Kampagnen, fanden, dazu beigetragen, dass sich gegen Ende Februar das Fenster für die unilaterale Initiative öffnete:
Ab dem 20. März machte sich das Phänomen der kognitiven Dissonanz in der amerikanischen Bevölkerung bemerkbar: Obwohl auch im Konfliktverlauf kein Nachweis des Besitzes von Massenvernichtungswaffen erbracht wurde und keine Verbindung Saddam-Al Qaida nachgewiesen werden konnte, blieben die Amerikaner bei ihrer Zustimmung zum Krieg. Sie suchten nach Informationen, die diese Einstellung stützten. Nach der "Kriegserklärung" änderte sich im Zuge des Rally-Round-the-Flag-Effekts die Meinung zum Krieg: Am 24. März unterstützten 38 Prozent der Amerikaner den Krieg auch dann, wenn überhaupt keine Massenvernichtungswaffen gefunden werden sollten.
Die Mediennutzung war zu Konfliktbeginn mit 63 Prozent hoch, blieb aber hinter dem Interesse am zweiten Golfkrieg (70 Prozent) und an den Terroranschlägen 2001 (77 Prozent) zurück.
IV. Öffentliche Meinung und Regierungen
In dem Maße wie das internationale Umfeld als Bedingungsfaktor im neuen unipolaren System zurücktritt, nimmt die Bedeutung der öffentlichen Meinung für den außenpolitischen Entscheidungsprozess der USA in den neunziger Jahren zu. Meinungsumfragen fließen heute mehr denn je in außenpolitische Elitenentscheidungen ein.
Eine wichtige Rolle spielte in diesem Zusammenhang im Vorfeld des Konfliktes die Rolle Bushs als Wahlkämpfer bei den Kongresswahlen im November 2002: Das Wahlkampfmanagement konnte als Kampagnen-Erfolg für den Krieg gewertet werden, nachdem es gelang, eine diesbezüglich klare Parteienspaltung in die Öffentlichkeit zu kommunizieren. 81 Prozent der Wähler, die dem Krieg gegen den Terrorismus eine hohe Bedeutung zumaßen, haben hierin ein republikanisches Alleinstellungsmerkmal erkannt, nur 19 Prozent dieser Wähler stimmten demokratisch.
Im Irakkrieg blieb die Zustimmung zur Intervention aufgrund ihrer Kürze und des erfolgreichen Kriegsverlaufs auch während des Konfliktes gleich bleibend stabil, obwohl die Meinungsbildung der Amerikaner im Vorfeld als diffus bezeichnet werden kann (vgl. Abb. 3). Bis zuletzt hielten sie an einer Ablehnung eines unilateralen Vorgehens ohne den Nachweis des Besitzes von Massenvernichtungswaffen im Irak bzw. der Verbindung Saddam - Al Qaida fest und haben damit das Vorgehen der Administration klar konditioniert: Die Auseinandersetzungen innerhalb der Regierung und das letztliche Festhalten an der diplomatischen Initiative Colin Powells, die - entgegen der Mehrheitsmeinung des Nationalen Sicherheitsrates - zu der Verabschiedung der Resolution 1441 führte, können allein auf diese klaren Festlegungen der Öffentlichkeit zurückgeführt werden.
Die neue Ideologisierung der amerikanischen Außenpolitik, die auf der programmatischen Ebene im Zuge einer neokonservativen Umorientierung stattfindet, provoziert also eine entsprechende politische Reaktion, die letztlich den gewünschten Effekt der Sammlung der Nation um den Präsidenten als Oberbefehlshaber der Streitkräfte mindert. Dies kann anhand eines Vergleichs der Rally-Effekte für Bush jr. und Bush sen. nach dem zweiten Golfkrieg nachvollzogen werden: Während George W. Bush bei Kriegsende Zustimmungsraten von 72 Prozent erzielt (10.-16. April 2003, beim Fall von Bagdad 74 Prozent), lagen diese Werte für seinen Vater 1991 bei 89 Prozent. Auch wird der langfristige politische Gewinn bereits kurz nach dem Kriegsende als relativ gering veranschlagt: 48 Prozent der Wähler erklären den republikanischen Präsidenten wieder wählen zu wollen, nur unwesentlich mehr als vor dem Krieg. Auch diese Diskrepanz ist durch eine parteipolitisch tief gespaltene Meinung über den Krieg zu erklären: Allein 52 Prozent der demokratischen Wähler befürworten das Krisenmanagement des Präsidenten Bush jun. gegenüber immerhin 72 Prozent, die im Jahre 1991 die Politik des Präsidenten unterstützten.
Resümierend kann festgestellt werden, dass eine Mediensteuerung der öffentlichen Meinung im Sinne der Regierung nicht in dem Maße stattgefunden hat, wie dies vor dem Krieg befürchtet worden war. Dies ist allerdings auf die letztlich nicht gelungene Kommunikationsstrategie der Kriegsbegründungen im Vorfeld des Konfliktes sowie auf die "Pannen" der Medienorganisation während des Krieges zurückzuführen. Die Gegenöffentlichkeit des UNO-Sicherheitsrates und die klaren Botschaften, die hier ausgesendet wurden, vor allem nach dem Nichtauffinden von Massenvernichtungswaffen im Irak, haben der Administration wenig Spielraum gelassen, eine ganz anders lautende eigene Rahmung des Konfliktes effektiv in die Medienöffentlichkeit einzuspeisen. Möglicherweise hat die Bush-Administration auch noch zu sehr auf die Rally-Effekte des "Krieges gegen den Terror" gebaut. Gemessen an dem großen Vorhaben der Regierung, den "Informationskrieg" zu führen, und angesichts der entsprechenden strategischen Weichenstellungen, die bislang vorgenommen wurden, kann die Informationsoperation "Iraqi Freedom" sogar als relativer Misserfolg gewertet werden.
Problematisch erscheinen indes die zunehmende Steuerbarkeit von Angstvorstellungen und die Erzeugung von wenig greifbarem Schrecken und von Bedrohungswahrnehmungen gegenüber der internationalen Umwelt. Wenn langfristig eine diffuse Bedrohung - wie etwa durch Terrorismus - entlang wechselnder politischer Opportunität flexibel instrumentalisiert wird, kann eine weltweite Interventionspolitik gegen jede politische Bewertung immun gemacht werden.