Die Digitalisierung von Arbeitswelt und Wirtschaft ist zurzeit ein vieldiskutiertes Thema in Politik und Gesellschaft. Vernetzte Kleinstcomputer sollen in alle Arbeits- und Lebensbereiche vordringen ("Internet der Dinge"), Produktionsprozesse mithilfe digitaler Technologien immer effizienter gestaltet werden, "smarte" Maschinen das Leben zahlreicher Menschen einfacher gestalten. Mit dem Prozessbegriff der Digitalisierung sind in diesem Zusammenhang grundsätzlich die immer weiter voranschreitende Verbreitung datenverarbeitender Prozesse und der mit diesen verbundenen Anwendungen gemeint.
In der Bundesrepublik wird im Rahmen der Debatte um "Industrie 4.0" vielfach auf den bahnbrechenden Charakter der Digitalisierung hingewiesen, doch sind Digitalisierungsprozesse in der Wirtschaft alles andere als neu. Gerade in hochtechnisierten Arbeitsbereichen blickt man auf eine jahrzehntelange Erfahrung mit der Implementation maschineller Prozesse der Datenverarbeitung zurück. Vor allem im industriellen Sektor haben spätestens seit den 1980er Jahren immer neue Digitalisierungswellen Diskussionen um einen jeweils fundamentalen Wandel der Produktionsapparate eingeläutet.
Die Digitalisierungsprozesse der jüngeren Vergangenheit hatten im tertiären Sektor, und dort vor allem in konsumnahen Bereichen, einen entscheidenden Schwerpunkt. Leitunternehmen der Digitalisierung
Darüber hinaus ist mit dem Dienstleistungssektor ein Segment des Arbeitsmarkts aufgerufen, das sich in vielen Teilen historisch eher als technisierungsavers erwiesen hat, weshalb die sich in jüngerer Vergangenheit hier häufenden Technisierungsprozesse auf eine neue Qualität des Technikeinsatzes im Kontext der Digitalisierung schließen lassen. Selbstverständlich haben sich in ausgewählten Bereichen des Dienstleistungssektors, beispielsweise in der Büroarbeit, schon früh massive technische Rationalisierungsprozesse vollzogen.
Erstaunlich an diesen Entwicklungen im Dienstleistungssektor sind vor allem die Qualität und das Ausmaß technischer Restrukturierungsprogramme, die häufig neue Organisationsmodelle und Arbeitsprozesse erzeugen und einen fundamentalen Wandel etablierter Branchen anstoßen können: Im Einzelhandel haben sich beispielsweise im Zuge der Expansion des E-Commerce, also des Warenhandels im Internet, Prozesse der Arbeitsorganisation etabliert, die sich vom stationären Einzelhandel stark unterscheiden. Der damit angesprochene Wandel betrifft sowohl Tätigkeitsprofile als auch Arbeitsorganisation und soziale Sicherung und vor allem auch den Technikeinsatz innerhalb des Arbeitsprozesses, wie wir weiter unten ausführen werden.
Wenn also etwas qualitativ wirklich neu ist an der Digitalisierung der Wirtschaft, so gibt es gute Gründe für die Annahme, dass es sich dabei vor allem um die wachsende Bedeutung von Technik im tertiären Sektor handelt. Was aber ist gemeint, wenn wir von der "Digitalisierung von Dienstleistungen" sprechen?
Technik und Rationalisierung
Um dieser Frage nachzugehen, muss man sich zunächst den grundsätzlichen Zusammenhang von Arbeit und Technik vergegenwärtigen. Mit dem Einsatz von Technik im Arbeitsprozess werden üblicherweise drei Ziele verfolgt: das Einsparen (teurer) menschlicher Arbeitskraft, Effektivitätssteigerungen und die Sicherung der Kontrolle über die Tätigkeiten der Beschäftigten.
In der Industriearbeit hatte die Technisierung der Arbeitsprozesse historisch stets ambivalente Effekte. Sie versprach Produktivitätssteigerungen, barg aber auch immer das Risiko der Abwertung menschlicher Arbeit sowie ihrer Freisetzung durch Automatisierung. Der Taylorismus, der im produzierenden Gewerbe bis in die 1970er Jahre hinein das Leitbild darstellte, basierte auf der radikalen Trennung von Hand- und Kopfarbeit im Prozess der Arbeitsteilung sowie auf der Zerlegung komplexer Arbeitsschritte in einzelne einfache Tätigkeiten – paradigmatisch in der Logik industrieller Massenproduktion am Fließband gebündelt.
In den 1980er Jahren kam es im Rahmen "neuer Produktionskonzepte"
Der Aufstieg der Informations- und Kommunikationstechnologien seit den 1970er Jahren war eine Revolution, die zunächst vor allem direkt mit Datenverarbeitungsprozessen befasste Tätigkeiten betraf. Im Dienstleistungssektor waren insbesondere Verwaltungs- und Administrationstätigkeiten im Rahmen zunächst repetitiver und später auch komplexerer Büroarbeit betroffen. Automatisierungseffekte wurden in diesen Bereichen schon früh sichtbar: Das "Fräulein vom Amt" verschwand in den 1960er Jahren;
Auf der anderen Seite des sozialen Spektrums expandierten allerdings vor allem die einfachen Dienstleistungen, die sowohl eine Großzahl der Neuankömmlinge auf den nationalen Arbeitsmärkten, vor allem Frauen und Migranten, als auch einen erklecklichen Teil der Rationalisierungsopfer des industriellen Sektors aufnahmen.
In diesem Bereich dominieren bis in die Gegenwart "soziale Rationalisierungsstrategien":
Als ein Vorreiter dieses Trends und exemplarischer Fall für die Analyse der Möglichkeiten, digitale Technologie in den Dienst von Herrschaftsinteressen zu stellen, kann die Firma Amazon gelten, die sich in den vergangenen Jahren mit zahlreichen technischen Innovationen hervorgetan hat. Vor allem in den Zentrallagern des Versandhändlers, die besonders beschäftigungsintensive Tätigkeitsbereiche bilden,
Amazons digitaler Taylorismus
Den Schlüssel zur umfassenden Prozessüberwachung im Hause Amazon bilden Handscanner, die vor allem von Beschäftigten, die mit einfachen Aufgaben betraut sind, permanent genutzt werden. Picker, also jene Beschäftigte, die zu Fuß in den riesigen Lagerhallen die einzelnen Produkte einsammeln und zu den Packstationen bringen, nutzen dieses Gerät für beinahe jeden Arbeitsschritt. Smartphones nicht unähnlich verfügen die Handscanner über Kameras und aufnahmefähige Mikrofone und liefern detaillierte Bewegungsdaten der Beschäftigten. Das Unternehmen kann durch das Nutzen dieser Daten individualisierte Leistungsprofile erstellen und die Performanz unterschiedlicher Beschäftigter im Detail vergleichen. Jede außerplanmäßige Verschnaufpause wird so für das Management offensichtlich.
Amazon gibt an, im Einklang mit geltenden Datenschutzregeln in Deutschland keine individualisierten Evaluierungen von Bewegungsdaten zu erstellen. Aus dem gleichen Grund werden auch die vom Hersteller verbauten Kameras und Mikrofone, Unternehmenssprechern zufolge, nicht für Aufzeichnungen verwendet. Beschäftigte beschreiben dagegen regelmäßige Personalgespräche, in denen sie mit detaillierten Kenntnissen und Daten über ihre individuelle Arbeitsleistung konfrontiert werden. Gewerkschafter, die mit der Betreuung von Amazon-Standorten in Deutschland befasst sind, gehen daher vom Einsatz eines automatisierten Bewertungsalgorithmus aus, der vor allem mit jenen Daten arbeite, die über die Handscanner gesammelt würden. Hierdurch wird freilich nicht nur eine detaillierte individuelle Leistungsbeurteilung, sondern auch ein systematischer Vergleich der Performanz aller unter dem Kontrollregime stehenden Arbeitskräfte möglich. Beschäftigte geraten so in einen Wettbewerb miteinander, da der Arbeitgeber sie systematisch an der Leistung anderer Kollegen messen kann.
Der Gebrauch neuerer digitaler Technologien im Hause Amazon geht allerdings weit über die beschriebenen Methoden zur Prozessüberwachung und individualisierten Leistungsbeurteilung hinaus. Die Handscanner stehen zudem für ein in Dienstleistungstätigkeiten bisher kaum erreichtes Ausmaß technischer Prozesskontrolle. Denn die Geräte geben ihren Trägern jeden noch so kleinen Arbeitsschritt unmittelbar vor, weisen ihnen beispielsweise detailgenau den effizientesten Weg zwischen zwei anzusteuernden Stationen in den Großlagern. Zusätzlich zu den genannten Überwachungsfunktionen entsteht daher ein beinahe lückenloses System automatisierter Steuerung, aus dem die Spielräume für die autonome Ausgestaltung der Arbeitsprozesse durch die Beschäftigten fast vollständig getilgt sind.
Die Handscanner sind insofern weit mehr als mobile Aufzeichnungswerkzeuge, die Kontrolle in räumlich dezentralen Arbeitsprozessen ermöglichen. Sie sind eher mit mobilen Fließbändern zu vergleichen, verkoppeln sie doch die verstreut tätigen Beschäftigten mit einem technischen System, das deren Aufgaben bis ins Detail reguliert und so jede Autonomie aus dem Arbeitsprozess tilgt, ähnlich wie es das Fließband in der industriellen Massenproduktion mit stärker zentralisierten Aufgaben tut. Es zeigen sich hier die Konturen eines digitalen Taylorismus, der Merkmale der Arbeitsorganisation und Rationalisierung des industriellen Sektors zunehmend auf bisher relativ technisierungsaverse Tätigkeiten im Dienstleistungssektor überträgt.
Am Beispiel von Amazons digitalem Taylorismus wird deutlich, in welchem Ausmaß auch dezentral operierende Tätigkeiten durch neuere Anwendungen digitaler Rationalisierungstechnologie regulierbar sind. Es ist daher durchaus denkbar, dass beispielsweise distributive Tätigkeiten wie jene der Zusteller in Post- und Paketdiensten oder haushaltsnahe Dienstleistungen im Bereich des Facility Managements oder der Hauslogistik in naher Zukunft mit ähnlichen Kontroll- und Steuerungsprozessen konfrontiert sein könnten.
Peer-to-Peer-Herrschaft
Bei Amazon lässt sich ebenfalls exemplarisch beobachten, dass neuere digitale Kontrolltechnologien keineswegs auf Einfacharbeitsplätze beschränkt sind. Denn auch in den hochqualifizierten Tätigkeitsbereichen des Versandhändlers – etwa bei Entwicklern, Beschäftigten der Vertriebsabteilungen oder Analysten – halten mit Big Data und kontrollrelevanten Softwareanwendungen individualisierte Evaluationssysteme neuer Qualität Einzug. So werden kleinere Verfehlungen innerhalb des mittleren Managements über die systematische Vernetzung aller Betriebseinheiten und intelligente Bewertungsalgorithmen immer leichter auffindbar. Hat beispielsweise ein bestimmter Verkaufsmanager nicht ausreichend Ware geordert oder lädt eine Internetseite nicht schnell genug, so ist dies für die Kontrollstellen prinzipiell in Echtzeit und standortunabhängig einsehbar.
Hochqualifizierte Beschäftigte verlieren durch solche Prozesse systematisch Privilegien, die Positionen im mittleren Management normalerweise kennzeichnen. Denn höhere Managementabteilungen können sich über das Nutzen arbeitsprozessrelevanter Daten operationales Wissen aneignen, das andernfalls die exklusive Domäne der Beschäftigten im mittleren Management wäre. Deren Erfahrungswissen verliert im Angesicht "objektiver" Zahlen an Bedeutung. Während etwaige Verfehlungen im Rahmen einer Jahresbilanz noch übersehen werden könnten, werden in Arbeitsprozessen, die in Echtzeit von spezifischen Algorithmen überwacht werden, selbst kleinere Fehler schnell und systematisch aufgedeckt. So wird das systematische Aussieben der "Low Performer" möglich.
Spezifische Softwarelösungen verstärken zudem die interne Konkurrenz unter den Mitarbeitern: Bei Amazon kommt beispielsweise eine Software mit dem Namen "Anytime Feedback Tool" zum Einsatz.
Digitalisierungsprozesse verschärfen insofern nicht nur die vermeintlich objektive Leistungskontrolle. Auch direkte, personengebundene Kontrollformen erleben im Bereich qualifizierter Angestelltenarbeit eine professionelle Formalisierung. In den hochqualifizierten Tätigkeitsbereichen, die von einer solchen digitalen Verschärfung der Kontrollmechanismen betroffen sind, setzt die Digitalisierung der Arbeitsprozesse, analog zur Situation der Einfacharbeitsplätze, folglich ebenfalls Intensivierungs- und Abwertungsprozesse in Gang. Zum einen erzeugen die internen Konkurrenzsituationen Arbeitsdruck. Zum anderen verliert das mittlere Management tendenziell an Handlungsautonomie. Die mittleren Leitungsebenen werden von Entscheidern zu Befehlsempfängern.
Globalisierte Konkurrenz
Amazon ist auch ein Vorreiter in Bezug auf eine dritte Dynamik innerhalb des Dienstleistungssektors, die sich auf die digitale Reorganisation von Arbeitskraft bezieht: dem sogenannten Crowdsourcing, also der Vermittlung von Arbeitskrafteinheiten über digitale Plattformen, wie beispielsweise Amazons "Mechanical Turk". Auf den Seiten des "Mechanical Turk" können Auftraggeber Aufgaben ausschreiben, die dann von Freelancern überall auf der Welt übernommen werden können. Meist handelt es sich dabei um Kleinstaufträge mit Stückzahlentlohnungen im Centbereich, wie beispielsweise das Erstellen von Produktbeschreibungen für E-Commerce-Seiten. Es werden aber auch verhältnismäßig anspruchsvolle Übersetzungsaufträge angeboten.
Crowdsourcing als neues Organisationsmodell für Arbeit ist dabei keineswegs auf das Amazon-Universum begrenzt. In jüngerer Vergangenheit haben sich zahlreiche Crowdsourcingplattformen entwickelt, die einfache, aber auch qualifizierte Tätigkeiten wie etwa Designaufträge oder Softwareentwicklung, ausschreiben. Zudem haben große Unternehmen der "Old Economy" das Crowdsourcing für jene digitalisierbaren Dienstleistungs- und Servicetätigkeiten entdeckt, die rund um den Produktionskern gruppiert sind. So arbeiten beispielsweise Bosch, Siemens oder BMW am Aufbau eigener Plattformen.
Während das tatsächliche Ausmaß von Crowdwork und seine Bedeutung für die Zukunft der Arbeit noch ein empirisches Forschungsdesiderat darstellen,
Für die über den "Mechanical Turk" oder andere Plattformen organisierten Arbeitskräfte haben solche Organisationsformen durchaus Schattenseiten. So können sie innerhalb der Organisation des Auftraggebers keinerlei Mitbestimmungsrechte einfordern, stehen außerhalb des Geltungsbereichs betrieblichen Arbeitsrechts und sind nicht über die Betriebszugehörigkeit zugleich in die Sozialversicherungen integriert. Zudem gehen auch die hohen Autonomiespielräume, die für selbstständige Arbeit eigentlich typisch sind, in Crowdsourcingmodellen mehr und mehr verloren. Digitale Überwachungstechnologie hilft zunehmend, die Kontrolllücke zu schließen, die üblicherweise entsteht, wenn ein Arbeitgeber Aufträge an Selbstständige auslagert. Direkt in die Plattformen integrierte Überwachungsfunktionen ermöglichen es Auftraggebern beispielsweise, Zeitprofile der Tastaturanschläge von Freelancern zu kontrollieren und Screenshots von deren Arbeitsbildschirmen zu sehen.
Crowdsourcing stellt insofern eine neue Organisationsform von Arbeit dar, die den Trend zum Outsourcing von Arbeitskraft an formal selbstständige Arbeitnehmer in zahlreichen Dienstleistungsberufen – etwa bei Entwicklern, Designern oder Übersetzern – weiter verstärkt. Digitale Technologie ermöglicht in solchen Arbeitszusammenhängen allerdings zudem die Ausübung von Kontrolle über die Tätigkeitsprozesse der Freelancer, wie sie bei der externen Vergabe von Aufträgen an Selbstständige sonst kaum möglich ist. Auch hier ist eine Abwertung der jeweiligen Tätigkeiten impliziert, die sich nicht nur aus der Exklusion von Arbeit aus den Sicherungsnetzen der Unternehmen ergibt, sondern auch aus den neuen Möglichkeiten der Ausübung von Herrschaft jenseits von Betriebsgrenzen.
Kontinuität hinter dem Wandel
Im Zuge der Digitalisierung von Arbeitswelt und Wirtschaft geraten zahlreiche Tätigkeiten im Dienstleistungssektor, die bisher als verhältnismäßig schwer technisch zu regulieren galten, in den Wirkungskreis neuer Technologieanwendungen. Amazon kann dabei als ein "Fenster in die Zukunft" gelten, in dem sich mögliche (allerdings keineswegs notwendige) Veränderungen von Arbeitsprozessen und Organisationsformen im Dienstleistungssektor zeigen.
Bisher dominierten direkte personenbezogene Kontrollformen die Arbeitssituationen von einfachen, dezentralen Dienstleistungstätigkeiten. Für Hochqualifizierte im tertiären Sektor bedeutete das Nutzen digitaler Technologie vielfach einen Zugewinn an Freiheit und eine inhaltliche Aufwertung ihrer Tätigkeiten. Bei Amazon dagegen steht Einfacharbeit unter dem Regime eines digitalen Taylorismus, der sukzessive die Autonomie der Beschäftigten aus dem Arbeitsprozess tilgt und damit zu einer Abwertung der Arbeit beiträgt. Hochqualifizierte Beschäftigte in den IT-, Vertriebs- und Steuerungsabteilungen sehen sich ihrerseits mit neuen Überwachungsprozessen konfrontiert und über Peer-to-Peer-Kontrolle in Konkurrenzsituationen gedrängt.
Zudem löst sich Arbeitskraft im Kontext von Crowdsourcinganwendungen von der Betriebszugehörigkeit und den damit verbundenen Integrationsmechanismen. Die formal selbstständigen "digitalen Kontingenzarbeitskräfte"
Folglich halten, erstens, mit der Digitalisierung der Arbeit partiell klassische Rationalisierungsdynamiken aus dem industriellen Sektor Einzug in verschiedene Dienstleistungstätigkeiten. Zum anderen verschärfen sich, zweitens, soziale Herrschaftsformen, wie sie für Dienstleistungstätigkeiten auch bisher bereits typisch waren, nun unter digitalen Vorzeichen. Im Rahmen neuer Organisationsformen von Arbeit wird, drittens, zudem die im Dienstleistungssektor ebenfalls seit Jahren virulente Entwicklung der Freisetzung von Arbeit in einer steigenden Zahl von formal selbstständigen, freiberuflichen Tätigkeiten weiter verstärkt. Der vermehrte Einsatz digitaler Technologie zu Überwachungs-, Steuerungs- und Organisationszwecken im Dienstleistungssektor mag folglich zwar ein verhältnismäßig neues Phänomen sein. Die Ziele und Effekte dieses Prozesses sind dagegen aus der Geschichte der Arbeit in industriellen und tertiären Zusammenhängen allzu vertraut.