Inhaltsbeschreibung
Das Jahr 1913 war das letzte Vorkriegsjahr vor dem Ersten Weltkrieg, der "Urkatastrophe Europas". Es wird daher in der Rückschau häufig als letztes "Normaljahr" verklärt, als letztes Jahr einer vermeintlich unbeschwerten Zeit und stabilen Ordnung, die anschließend unwiederbringlich verloren gingen. Tatsächlich kann diese Sicht nur für den westlichen Teil Europas gelten: Auf dem Balkan tobten bereits zwei verlustreiche Kriege um das Erbe des zerfallenden Osmanischen Reiches, welche die Schrecken einer gesamteuropäischen Auseinandersetzung erahnen ließen. Doch trotz Aufrüstung und Zuspitzung waren die Entwicklungen, die zum Beginn des "großen Krieges" führten, keineswegs zwangsläufig.