Inhaltsbeschreibung
Urlaubsreisen waren ein zentraler Bestandteil der Lebenswelt der DDR-Bürger: Betriebliche Ferienheime, Jugend-Ferienlager oder Prestigeprojekte wie die Kreuzfahrtschiffe der »Friedensflotte« sollten das Reisen demokratisieren. Mit Fahrten ins sozialistische Ausland verband sich zudem die Absicht, die Beziehungen zu den »Bruderländern« zu stärken und zugleich die Sehnsucht nach Fernreisen zu stillen.
Für die Staats- und Parteiführung der DDR waren damit, wie Hasso Spode erläutert, die Förderung und planmäßige Steuerung des Erholungswesens gleichermaßen Aufgabe und Instrument der Machtsicherung. Während das Regime sich in dieser Vorstellung gefiel, ermöglichten indes im Laufe der Jahrzehnte vielmehr persönliche Initiativen und Netzwerke der Bürgerinnen und Bürger die charakteristische rege und vielfältige Urlaubskultur der DDR. Die Unzufriedenheit über die allgegenwertigen Einschränkungen, insbesondere im Vergleich mit der Bundesrepublik, wuchs dabei stetig. Das Buch beleuchtet Tourismus und Reisen in der DDR und ordnet diese in ihre größeren geschichtlichen Zusammenhänge ein.