Inhaltsbeschreibung
Im April 1981 steigt Matthias Domaschk in Jena in einen Zug nach Berlin. Der 23-Jährige will zu einer Geburtstagsfeier – die ausgerechnet am selben Wochenende stattfindet wie der Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Jedenfalls, so der Entschluss der Sicherheitsbehörden, sollen Domaschk und sein Begleiter Berlin unter keinen Umständen erreichen. Zwei Tage später ist Matthias Domaschk tot, gestorben im Stasi-Untersuchungsgefängnis in Gera.
Peter Wensierski rekonstruiert die letzten Stunden vor dem wahrscheinlichen Suizid und beschreibt, wie der junge Mann von den Autoritäten gebrochen wurde. Anhand des Schicksals von Matthias Domaschk zeichnet er das Bild einer unangepassten Jugend, die sich in erster Linie nach einem freien und selbstbestimmten Leben sehnte, wie junge Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst von Jazz, Rockmusik und Beat-Literatur, von den DDR-Autoritäten jedoch als „dekadent“ verhasst und bekämpft wurden. So zeigt der Fall auf schockierende Art und Weise, mit welchen Maßnahmen die Staatsmacht jede Form der jugendkulturellen Abweichung unnachgiebig verfolgte.