Inhaltsbeschreibung
Digitalisierung und Visualisierung haben die globalen Kulturtechniken revolutioniert. Als Selfie oder im politischen Prozess, als gleichermaßen fluide wie langlebige Postings, in verstörenden Hassbildern oder als Labor des Feminismus wirken digitale Bilder in je eigenen Kontexten: Menschen inszenieren sich und werden inszeniert, vernetzen und bekämpfen sich, posieren und protestieren, verfremden, ringen um Anerkennung, Deutungshoheiten und Aneignungen.
Digitale Bilder brechen Normen auf, spiegeln oder verschleiern Realitäten, sind Propaganda oder Vehikel politischer Veränderungen, spalten Gegner, verbinden Gleichgesinnte oder fungieren als Glutnester von Hass und Menschenfeindlichkeit. Zugleich wirken all diese Formen visualisierter sozialer Handlungen als Katalysatoren gesellschaftlicher Prozesse, die ihrerseits wieder Dynamiken anstoßen. Die Autorinnen und Autoren beleuchten in fünf Beiträgen Formen, Absichten und Wirkungen digitaler Bildkulturen: den Bildprotest, den Screenshot, das Hassbild, den Netzfeminismus und das Selfie.