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En-Gendering jüdische Migration: Narrative jüdischer Frauen mit sowjetischer Erfahrung in Deutschland nach 1990 | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Impressum Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

En-Gendering jüdische Migration: Narrative jüdischer Frauen mit sowjetischer Erfahrung in Deutschland nach 1990

Alina Gromova

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Der Artikel behandelt die Situation der Frauen in der russischsprachigen jüdischen Community nach 1990 in Deutschland. Die Autorin geht den Fragen nach den Entwürfen des Berufslebens, dem Engagement in den jüdischen Communities und der spezifisch weiblichen Erinnerungskultur nach. Hier werden Erzählungen, Erinnerungen und Positionen russischsprachiger Jüdinnen sichtbar und bieten einen neuen Blick auf die jüdische Geschichte und Gegenwart aus der Frauenperspektive.

Der Vorstand und das Aktiv der WiGB erörtern das Programm des Berichtsseminars WiGB-2002.V. l. n. r.: Dr. Fenja Kropman, Dr. Bella Lurik, Vorsitzende der WiGB, Dipl. Ing., Alla Kochergina, Dipl.Ing. Genrietta Liakhovitskaia, Prof. Dr. Victor Mairanowski, Leiter des Seminars, Dipl. Ing. Ari Kropman. (© Wissenschaftliche Gesellschaft bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin)

Anfang der 1990er Jahre begann eine verstärkte Einwanderung von Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion nach Deutschland. Zu verschiedenen Aspekten dieser Migration ist in den vergangenen fünfzehn Jahren bereits publiziert worden, etwa zur kulturellen, religiösen und urbanen Identität der jungen Generation, zur transnationalen Küche innerhalb der jüdisch-russischsprachigen Community, zu ihrem Humor und ihrer Konsumkultur oder zu ihrem Umgang mit Antisemitismus und Rassismus in Deutschland.

Medial wird über die jüdischen Einwander*innen häufig das Bild transportiert, dass sie ihre jüdischen Traditionen und ihren Glauben in der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten nicht gelebt hätten. Deshalb wird dieser Beitrag zunächst kurz umreißen, wie die Situation von Jüdinnen und Juden in der Sowjetunion war, wie sie in dieser Situation lebten und wie sich charakteristische Biografien und Lebenswege zu dieser Berichterstattung verhalten.

Über die Situation der Frauen in der russischsprachigen jüdischen Community in Deutschland nach 1990 ist bisher nur wenig bekannt. Dieser Beitrag widmet sich zum einen der Frage, wie sich das Berufsleben von Frauen in der ehemaligen Sowjetunion und später in Deutschland gestaltete: Konnten sie auf ihren vor der Immigration erworbenen beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen in Deutschland aufbauen? Welche Wege gingen sie, um ein erfülltes Leben nach der Einwanderung zu verwirklichen? Des Weiteren wird das Engagement von Frauen für die Belange jüdischer Communities in Deutschland betrachtet sowie ein kurzer Blick auf ihre Rolle in der deutschen Kulturlandschaft geworfen.

Und schließlich wird die Frage nach der spezifisch weiblichen Erinnerungskultur russischsprachiger Jüdinnen gestellt: Welche Erinnerungen an die Verfolgung, das Überleben und den Widerstand im Zweiten Weltkrieg bringen sie nach Deutschland mit, und wie lassen sich diese mit dem deutsch-jüdischen Erinnerungsdiskurs hierzulande verflechten? Ziel ist es, die häufig unsichtbaren Erzählungen, Erinnerungen und Perspektiven russischsprachiger jüdischer Frauen sichtbar zu machen.

Jüdisches Leben in der Sowjetunion – ein kurzer Überblick

Das häufig medial vermittelte Bild, dass die in den 1990er Jahren nach Deutschland gekommenen Jüdinnen und Juden in der Sowjetunion weder ihrer Religion noch ihren jüdischen Traditionen nachgehen durften oder wollten, trifft keineswegs auf alle Personen zu, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nach Deutschland kamen. Während der siebzig Jahre dauernden Sowjetzeit von 1922 bis Dezember 1991 hatten sich in den meisten Familien jüdische Riten und Bräuche mit sowjetischen Feiertagen und Traditionen verwoben. Auf diese Weise pflegten viele Familien das Jüdische in ihren Familien- und Freundeskreisen und bewahrten so ihre Identität. Ein vitales und öffentliches jüdisches Leben, und vor allem ein Gemeindeleben, war jedoch aus politischen Gründen unter der kommunistischen Führung, die generell die Ausübung von Religion ablehnte und zu verhindern suchte, über viele Jahrzehnte in der Sowjetunion kaum möglich. So hatte Wladimir Iljitsch Lenin in Anlehnung an Karl Marx schon 1905 formuliert: „Die Religion ist das Opium des Volks.“ Verboten war die jüdische Religion offiziell nicht, aber die Anzahl der Synagogen in der Sowjetunion nahm über die Zeit deutlich ab.

Jüdische Kommunisten, die bis 1929 eine eigene Sektion innerhalb der Kommunistischen Partei der Sowjetunion bildeten, wollten nach 1918 eine säkulare jüdische Kultur und Identität im Sozialismus etablieren, die sich von der Religion lösen sollte. Dazu wurde die jiddische Sprache durch die Etablierung von Theatern sowie durch Literatur und Zeitungen gefördert. In dieser Zeit verließen zahlreiche jüdische Gelehrte das Land oder arbeiteten im Untergrund weiter. Insgesamt änderte sich in der Sowjetunion die Politik gegenüber der jüdischen Minderheit mehrfach, sodass von einem eher ambivalenten Verhältnis gesprochen werden kann. Während des Zweiten Weltkrieges etwa wurden Verbote für religiöse Einrichtungen und Riten kurzzeitig wieder aufgehoben, um Loyalität gegenüber dem Staat zu generieren. So kämpften beispielsweise viele Juden und Jüdinnen in der Roten Armee gegen Hitler-Deutschland mit.

Von 1948 bis 1953 ließ Josef Stalin Jüdinnen und Juden durch die sogenannten Kosmopolitismus-Prozesse und wegen einer angeblichen Ärzteverschwörung verfolgen und auch ermorden. In diesen Jahren wurden viele jüdische Einrichtungen zerstört. Unter Nikita Chruschtschow wurden in den 1960er Jahren weitere Synagogen geschlossen. Gottesdienste und religiöse Feierlichkeiten wurden selten öffentlich, sondern eher im Verborgenen begangen. Offiziell gab es zwar keinen Antisemitismus in der Sowjetunion, doch begegneten Jüdinnen und Juden Ablehnung, Ressentiments und Ausgrenzung im Alltag.

Jüdisch zu sein, wurde in der Sowjetunion als nationale Zugehörigkeit angesehen. Wie bei Angehörigen anderer Volksgruppen und Nationalitäten, die in der Sowjetunion lebten, wurde dies seit 1932 in ihrem Inlandspass entsprechend mit dem Wort „jevrejka“ oder „jevrej“ vermerkt. Die Zugehörigkeit zur jüdischen Nationalität wurde, wie auch bei den anderen Nationalitäten, Interner Link: über den Vater weitergegeben.

Jüdinnen und Juden trafen sich im privaten Kreis, tauschten sich über Diskriminierungserfahrungen aus, sprachen über soziale und wirtschaftliche Überlebensstrategien, diskutierten die Möglichkeiten der Ausreise oder erzählten sich Witze, um sich in ihrem überwachten Alltag ein Ventil zu schaffen. Viele aus der älteren Generation mischten ihr Russisch mit Jiddisch und servierten Mazze oder gefilte Fisch an jüdischen Feiertagen wie Interner Link: Pessach oder Rosh haShana. Manche lebten das Judentum im Untergrund weiter, etwa mit Literatur aus Selbstverlagen, deren Schriften untereinander weitergereicht wurden. Darüber hinaus gab es in Wohnräumen Seminare zur Vermittlung der jüdischen Religion, vor allem in den Küchen. Jüdinnen und Juden brachten sich gegenseitig die jüdische Kultur und Traditionen näher. Und auch religiöse Anlässe wie Bar Mitzwa oder Bat Mitzwa wurden im Privaten in Wohnräumen gefeiert.

Die wirtschaftliche Situation russischsprachiger Jüdinnen in der Sowjetunion der 1980er und 90er Jahre

Die 1980er und -90er Jahre sind in der Geschichte der Sowjetunion in mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Diese Dekaden, in denen der Zerfall der Sowjetunion eingeleitet und schließlich vollzogen wurde, sind durch politische und wirtschaftliche Umbrüche, Instabilität und Kriminalität geprägt. Der grassierende latente Antisemitismus brachte für Jüdinnen und Juden berufliche Einschränkungen mit sich. So war es unter anderem unmöglich, sich in der Sowjetunion als Jüdin an Universitäten für bestimmte Studiengänge einzuschreiben. Quoten für die Belegung von Studienplätzen, die für Zugehörige unterschiedlicher Volksgruppen, also auch für Jüdinnen und Juden galten, waren ungeschriebenes Gesetz. Bekam eine Jüdin oder ein Jude einen Studienplatz nicht, wurde das häufig mit der Quote begründet.

Zudem war es Jüdinnen und Juden nicht möglich, in den diplomatischen Dienst einzutreten. Menschen mit jüdischen Namen erlebten Diskriminierung in Schulen, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum, weil ihr Äußeres als nichtslawisch angesehen wurde. Von den lebensfeindlichen Bedingungen der sowjetischen Existenz waren besonders Frauen betroffen, jüdische wie nicht-jüdische gleichermaßen. So verdienten sie fast ein Drittel weniger als Männer in denselben Berufen und Positionen und waren nur zu einem geringen Anteil in Führungsebenen vertreten, obwohl mehr Frauen als Männer eine Hochschulqualifikation besaßen.

Mit Glasnost und Perestroika unter Michail Gorbatschow, dem Generalsekretär der KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion), begann in der Sowjetunion zwischen 1985 und 1991 der allgemeine gesellschaftliche Umbruch. Die Reformen des politischen Systems setzten neue gesellschaftliche Strömungen und Meinungsprozesse in Gang, die zur Formierung neuer Gruppierungen führten. Dazu gehörte auch die Frauenbewegung, deren Mitglieder als Leningrader Dissidenten-Feministinnen bekannt waren und sich um die Herausgeberinnen der Samizdat-Magazine wie „Maria“ oder „Frau und Russland“ gruppierten. Zum ersten Mal konnten sowjetische Frauen nun öffentlich dagegen protestieren, als „Bürger zweiter Klasse“ behandelt zu werden.

In dieser Zeit konnte auch die US-amerikanische jüdische Frauenorganisation Kesher erste Kontakte zu Jüdinnen in der Sowjetunion knüpfen. Das Projekt Kesher, in dem heute etwa 3.000 Jüdinnen in 150 Orten in Russland, der Ukraine, in Weißrussland, Moldavien, Georgien und Israel aktiv sind, eröffnete 1994 erstmalig Kesher-Büros in mehreren (ex-)sowjetischen Republiken. Die Kesher-Aktivistinnen wollten jüdische Frauen wieder mit den jüdischen Traditionen vertraut machen, da viele dieser Traditionen durch die restriktive sowjetische Politik in Vergessenheit geraten waren. Heute leistet Kesher zudem Informationsarbeit über die Prävention von Brustkrebs, setzt sich gegen Gewalt gegen Frauen ein und bietet Leadership-Trainings für jüdische Frauen an.

Derzeit widmen sich in Deutschland immer mehr junge russischsprachige Wissenschaftlerinnen jüdischer Herkunft der jüdisch-(post-)sowjetischen Kultur und Tradition. Dazu gehören etwa Darja Klingenberg, Julia Bernstein oder Sevil Huseynova.

Die große Ausreisewelle von Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion in den 1990er Jahren nach Deutschland

Als die sowjetische Regierung in den 1970er Jahren dank des kurzen Tauwetters in den Ost-West-Beziehungen den Eisernen Vorhang für kurze Zeit lüftete, kamen zunächst etwa 3.500 Jüdinnen und Juden in die Bundesrepublik. Der Großteil von ihnen ging nach West-Berlin. Dieser relativ kleinen Gruppe folgten seit 1991 etwa 220.000 jüdische Einwander*innen, die mit dem Fall des Eisernen Vorhangs auf der Grundlage des Interner Link: Kontingentflüchtlingsgesetzes in die Bundesrepublik Deutschland gekommen waren.

Sie erhielten einen Aufenthaltstitel aus humanitären Gründen und mussten kein Asylverfahren durchlaufen. Auf diese Weise hoffte man hierzulande auch, die mitgliederarmen Jüdischen Gemeinden zu stärken und das jüdische Leben in Deutschland, das durch die Shoah nahezu ausgelöscht worden war, wieder zu beleben. Die Einwander*innen schauten ihrerseits zuversichtlich in die Zukunft und hofften auf die Fortsetzung ihrer Berufswege, ein diskriminierungsfreies Leben und attraktivere Perspektiven für ihre Kinder.

In den hiesigen Jüdischen Gemeinden engagierten sich vor allem die Frauen ehrenamtlich und halfen konkret mit Kleiderspenden, bezogen Betten in Unterkünften und unterstützen ihre russischsprachigen jüdischen Schwestern und Brüder dabei, sich in Deutschland zurechtzufinden. Zudem stellten die Gemeinden ihnen Räume zur Verfügung, damit sie sich untereinander treffen und in den Interner Link: Jüdischen Gemeinden einbringen konnten .

Jüdische Frauen als selbstbestimmte Akteurinnen in Wissenschaft und Forschung

Unter den jüdischen Frauen, die nach Deutschland kamen, war der Großteil in der Sowjetunion als Akademikerinnen tätig gewesen und hatte etwa als Ingenieurinnen, Hochschuldozentinnen oder Ärztinnen gearbeitet. Ihre akademischen und beruflichen Qualifikationen haben sie an den Universitäten und Instituten in der Ukraine und Russland, Lettland und Litauen, Aserbaidschan und Georgien erworben. Die Immigrantinnen, die in der ehemaligen Sowjetunion als Frauen und als Jüdinnen mehrfach diskriminiert wurden, waren davon ausgegangen, mit ihren Berufs- und Hochschulabschlüssen in Deutschland adäquate Anstellungen zu bekommen und in der Gesellschaft gebraucht zu werden. Wie viele andere Immigrantinnen wurden jedoch auch die Jüdinnen aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland damit konfrontiert, dass ihre ausländischen Abschlüsse bis heute nicht anerkannt werden.

Wer keinen Anerkennungsbescheid über den ausländischen Abschluss vorweisen konnte, wurde von Arbeitsvermittler*innen als „Ungelernte“ eingeordnet und dementsprechend vermittelt. Die betroffenen Frauen mussten ihren Lebensunterhalt häufig mit schlechtbezahlten Jobs bestreiten, die weit unter ihren Qualifikationen lagen und keine sinngebende Funktion für sie hatten. So war eine Akademikerin, die sich und ihre Familie als Putzkraft finanziell über Wasser halten musste, keine Seltenheit. Eine weitere finanzielle Benachteiligung erfuhren und erfahren die Jüdinnen dadurch, dass sie bis heute, anders als Spätaussiedler*innen, keine Rentenansprüche aus ihrer beruflichen Tätigkeit in der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland geltend machen können, was in der Community als große soziale Ungerechtigkeit empfunden wird.

Viele russischsprachige jüdische Wissenschaftlerinnen sind jedoch nicht bereit, ihre erzwungene Passivität im akademischen Leben hinzunehmen. Deshalb widmen sie sich in ihrer Freizeit weiterhin Forschung und Lehre, individuell und auch im Kollektiv: Beispielhaft für einen Zusammenschluss eingewanderter jüdischer Wissenschaftler*innen ist die Wissenschaftliche Gesellschaft (WiGB) bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Mit ihrer Gründung im Jahr 1996 wurde sie zur ersten Vereinigung dieser Art im Nachkriegsdeutschland. Im Gegensatz zum Russisch-jüdischen Wissenschaftlichen Verein, der am Ende des 19. Jahrhunderts von Emigrant*innen in Berlin gegründet wurde und dessen Mitglieder nahezu ausschließlich Männer waren, gehören der WiGB zahlreiche Frauen an.

Darunter ist etwa die Chemikerin Bella Lurik. Sie kam 1993 nach Deutschland und gründete 1996 die WiGB mit. Seit 1998 leitet die in Machatschkala (Dagestan – ASSR) geborene Wissenschaftlerin mit dem Spezialgebiet „Chemie und Technologie biologisch aktiver Verbindungen“ die Wissenschaftliche Gesellschaft. Zusammen mit Bella Lurik gehörten im Jahr 2018 insgesamt 17 Frauen der WiGB an. Sie bildeten damit mehr als ein Drittel der 52 Mitglieder, die die WiGB im Jahr 2018 zählte. In der ehemaligen Sowjetunion waren sie als Mathematikerinnen, Chemikerinnen, Psychologinnen, Geographinnen, Biologinnen und Polytechnikerinnen tätig. Mit der WiGB haben die eingewanderten jüdischen Wissenschaftlerinnen für sich einen Raum geschaffen, in dem sie weiterhin forschen und publizieren können.

Daneben engagieren sich die Mitglieder der WiGB für die Bildung der jungen Generation, sie organisieren Seminare und geben Nachhilfeunterricht für Kinder und Jugendliche. Frauen aus der jungen Generation der Immigrantinnen berichten, dass sie ihre Leidenschaft für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bei den Mathematik- und Physikolympiaden der WiGB entdeckten. Julia Klebanow, heute Medizinstudentin an der Berliner Charité, schreibt:

Ich erinnere mich sehr genau daran, wie ich als fünfzehnjähriges Schulmädchen auf die Mathematikolympiade der WiGB aufmerksam wurde und mich zur Teilnahme anmeldete. Die Olympiade war nicht nur ein voller Erfolg für mich mit einem wunderbaren Bücherpreis, nicht nur ein sehr angenehmes Erlebnis mit vielen interessanten Menschen in einer schönen, entspannten Atmosphäre, sondern eröffnete mir vor allem eine wunderbare Zusammenarbeit mit Professoren und Dozenten aus der ehemaligen Sowjetunion […]. Seminare wurden schon bald zum Beispiel auf das Deck eines Schiffes verlegt, das durch Berlin fuhr, was zusätzlich das Knüpfen von Kontakten mit anderen Schülern und Mitgliedern der Wissenschaftlichen Gesellschaft erleichterte und der Anschaulichkeit der erklärten Sachverhalte diente.

Ein wichtiger Teil der Arbeit der Wissenschaftlichen Gesellschaft ist die Erforschung jüdischer Geschichte. Mit der Publikation „Zur Geschichte der Potsdamer Synagoge“ oder mit der Ausstellung „Deutsch-Jüdische Wissenschaftler“, um nur einige Beispiele zu nennen, möchten die Mitglieder der WiGB eine stärkere Bindung der jungen Generation an ihre jüdischen Wurzeln fördern. Mit einem bewundernswerten Spagat zwischen Erwerbsarbeit und ehrenamtlicher Forschung und Lehre tragen jüdische Immigrantinnen so zum Fortbestehen ihrer wissenschaftlichen Arbeit und zur Förderung jüdischer Geschichte und Kultur in Deutschland bei.

Engagement russischsprachiger Jüdinnen in soziokulturellen jüdischen Organisationen und kulturellem Leben in Deutschland

Das schon bald nach ihrer Ankunft in Deutschland beginnende Engagement jüdischer Frauen aus der Sowjetunion für die Förderung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur bleibt für die Öffentlichkeit oft unsichtbar. Dabei finden sich unter den Einwander*innen heute zunehmend mehr Frauen, die als Gründerinnen und Mäzeninnen auftreten und die sich der Pflege der jüdischen Traditionen verpflichten. Unter ihnen sind vor allem Frauen, die sich in den postsowjetischen Republiken aktiv am jüdischen Leben beteiligten. Nachdem die Sowjetunion zusammengebrochen war, richteten jüdische internationale Organisationen auf dem postsowjetischen Territorium Jüdische Gemeinden und Jüdische Kulturzentren ein.

Anna Bekkerman-Chernobelskaya, die aus der Ukraine nach Deutschland eingewandert ist, gründete im Jahr 2013 das jüdische sozio-kulturelle Zentrum Yahad Chaverim in Bochum und spezialisierte sich auf die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Mit Themen wie der „Geschichte des jüdischen Volkes“, aber auch „Umwelt und Nachhaltigkeit in der jüdischen Tradition“ wird gemäß der Vereinssatzung die Entwicklung des jüdischen Selbstbewusstseins bei der jüdischen Jugend unterstützt. In einem Interview sagt Bekkerman-Chernobelskaya:

Die Tradition der Hochzeit, der Beerdigung, die Informationen über die Traditionen, der Faden wurde zerrissen. […] Interessant für uns sind Alltagstraditionen, so ein Volk sind wir. Ich habe erst später verstanden, warum es bei uns zu Hause einen Topf gab, in dem man nur Milch kochen durfte, und ein spezielles Schneidebrett nur für Fleisch. Heute ist das bei mir zu Hause auch so. Wir sind praktische Menschen, deshalb macht es Sinn, diese Seite der Tradition zu erklären. Wie kommt das seit Generationen und seit dem Altertum, inwieweit ist das in unser Leben übergegangen?

Die Gründung von Yahad Chaverim betrachtet Bekkerman-Chernobelskaya im Nachhinein als essentiell dafür, ihr jüdisches Selbstbewusstsein in Deutschland nicht zu verlieren: „Die Lebensweise, das Tempo, die Überlastung hier in Deutschland führte dazu, dass man heute die Tradition nicht einhalten kann. Und deshalb habe ich den Verein gegründet, weil ich verstanden habe, dass eine Katastrophe passiert. Die Routine tötet einfach alles. Vor der Vereinsgründung hat sich mein jüdisches Selbstbewusstsein sehr geschwächt.

Auch Valentina Ivanidze, die im Jahr 2010 das Jugendzentrum „Lifroach“ der Jüdischen Gemeinde Potsdam gründete, führte in ihrem Geburtsort Karaganda in Kasachstan ein aktives jüdisches Leben und war als Freiwillige am Wiederaufbau der dortigen Jüdischen Gemeinde Anfang der 1990er Jahre beteiligt. In Deutschland unterstützt sie Jugendliche darin, ihre Ideen in Bezug auf lokale, nationale und internationale Veranstaltungen und Programme, die mit der jüdischen Geschichte, Gegenwart und Kultur in Verbindung stehen, zu verwirklichen.

Eine herausragende Rolle in der Auseinandersetzung und Interpretation jüdischer Gegenwart und Zukunft spielt Ilana Katz, die 1999 aus dem lettischen Riga nach Deutschland einwanderte und heute die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Kassel ist.

Ilana Katz (© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme)

Im Jahr 2015 gründete die studierte Biophysikerin und Unternehmerin in Kassel das „Sara Nussbaum Zentrum für jüdisches Leben“ und stellte dafür Räumlichkeiten zur Verfügung. Im gleichen Gebäude, das Katz erworben hat, betreibt sie, wie viele andere Unternehmerinnen aus der ehemaligen Sowjetunion, eine multikulturelle Tagespflegeeinrichtung für ca. 50 Menschen. Das „Sara Nussbaum Zentrum für jüdisches Leben“ wurde aus dem Privatvermögen der Familie Katz finanziert. Dort wird ein umfangreiches Kulturprogramm veranstaltet, und es werden Ausstellungen über das Leben von Kasseler Jüdinnen und Juden heute und in der Vergangenheit gezeigt.

Die Leiterin des „Sara Nussbaum Zentrums für jüdisches Leben“, Elena Padva, wurde in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren und kam im Alter von 16 Jahren zusammen mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie studierte Marketing und arbeitete in der Marktforschung, ehe sie anfing, Ausstellungen zu kuratieren. Ein wunderbares Beispiel ihrer kuratorischen Arbeit ist die Wechselausstellung „Kontingentflüchtling war gestern. 25 Jahre jüdisch-russischer Einwanderung nach Kassel“,

Erster Raum der Ausstellung „Kontingentflüchtling war gestern – 25 Jahre jüdisch-russischer Einwanderung nach Kassel“ im Sara Nussbaum Zentrum für jüdisches Leben. (© Sara Nussbaum Zentrum)

die zwischen 2015 und 2019 in den Ausstellungsräumen des „Sara Nussbaum Zentrums“ gezeigt wurde. Der Titel der Ausstellung macht deutlich, dass die Einwander*innen sich heute als Kasseler Jüdinnen und Juden begreifen und nicht in erster Linie als Kontingentflüchtlinge – ein Begriff, der in der bundesdeutschen Öffentlichkeit heute immer noch häufig verwendet wird und den Blick stark auf die Rahmenbedingungen dieser Einwanderung lenkt.

„Kontingentflüchtling war gestern“ ist die selbstbewusste Stimme einer Generation, die ihre Themen und Belange aus der eigenen Perspektive artikuliert. Dazu gehören private Momente, die sich in Anekdoten über Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt, über die Heimtücken der deutschen Sprache oder über die skurrilen Situationen in Wohnheimen ausdrücken. Dazu gehört ein Bild von Deutschland, dem die Einwander*innen anfangs vor allem im Gewand von Regeln und Verboten wie „Rauchen verboten! Betreten verboten! Zutritt verboten! Parken verboten!“ begegneten. Das umfasst auch den Zeitgeist, der in der Auseinandersetzung mit Abschied und Heimat zur Sprache kommt, wie zum Beispiel in diesem Zitat: „Du entwurzelst dich, du verlierst dein Zuhause. Du verlierst den Boden unter den Füßen, schwebst in der Luft, in völliger Ungewissheit…“ (R. Ostrovskaya).

Die Lebenswege der Kasseler jüdischen Familien wurden in dieser Ausstellung liebevoll und wirkmächtig mit Orten wie Küche, Wohnheim oder Zuhause verflochten und machen sie zu wichtigen Koordinaten jüdisch-deutscher Migrationstopographien. Ohne diese Dokumentation wären Gegenstände oder Gespräche aus den Wohnheimen, in denen die meisten jüdischen Einwander*innen aus der ehemaligen Sowjetunion häufig über viele Jahre nach ihrer Einreise untergebracht wurden, in Vergessenheit geraten.

Migrationsgeschichte als Motor für Tätigkeiten in Kultur und Wissenschaft

Eine Reihe jüdischer Frauen, deren Familiengeschichte mit der Sowjetunion verbunden ist und die häufig als Kinder oder Jugendliche nach Deutschland gekommen sind, wirken heute als Schriftstellerinnen und Essayistinnen, Theaterautorinnen und Dramaturginnen. Ihre Romane, Essays und Theaterstücke haben in Deutschland ein beachtliches Publikum gefunden, zum Teil mehrfach ausgezeichnet. Es sind, um nur einige zu nennen, Lena Gorelik, Olga Grjasnova, Alina Bronsky, Lana Lux, Katja Petrowskaja, Alexandra Friedmann, Sasha Marianna Salzmann oder Marina B. Neubert. Sie alle beschäftigen sich in ihren Werken mit Identität, Herkunft, Heimat und Geschlecht. Sie sind in der Regel mehrsprachig, haben eine internationale Ausbildung absolviert und auch ihre Romane oder Essays spielen zwischen Berlin und Baku, Istanbul und Moskau, Lwiw und München.

Diese Themen werden auch von jungen Künstlerinnen und Literaturwissenschaftlerinnen aufgegriffen. Anna Schapiro, die in Moskau geboren wurde, ist Mitbegründerin und Mitherausgeberin der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart, die seit 2016 erscheint. Kristina Omelchenko, die ebenfalls in Russland geboren wurde, forscht zu transnationalen Erinnerungsnarrativen in der deutsch- und russischsprachigen Gegenwartsliteratur. Der wesentliche Beitrag der zweiten Generation von Autorinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen für die deutschsprachige Gegenwartsliteratur, Kunst und Forschung liegt in der transnationalen und intersektionalen Perspektive und Themen wie Diversität und postmigrantische Erinnerungskultur, die ihre Arbeiten prägen.

Erinnerungskultur jüdischer Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion im Kontext des Zweiten Weltkrieges

Der bundesrepublikanische Erinnerungsdiskurs zu Jüdinnen und Juden in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ist geprägt von Gedenkveranstaltungen. So wird etwa am 9. November, dem Tag der Pogromnacht von 1938, oder am 27. Januar, dem Tag der Befreiung von Auschwitz, traditionell an Jüdinnen und Juden als Opfer des Holocaust gedacht. Die Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion werden in der Öffentlichkeit als Veteran*innen der Roten Armee dagegen häufig mit dem Narrativ der Sieger*innen in Verbindung gebracht. Auf zahlreichen Fotografien in der Berichterstattung über die Veranstaltungen zum Sieg über Hitler-Deutschland werden auch Frauen als ehemalige Rotarmistinnen sichtbar. Auf diese Weise manifestiert sich in der deutsch-jüdischen Erinnerungskultur ein dichotomes Opfer-Sieger-Narrativ, welches das Leiden im Nationalsozialismus und das Kämpfen im Stalinismus als zwei gegensätzliche Erinnerungen darstellt.

Gruppenporträt jüdischer Kriegsveteran*innen vor dem sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten, 2005. (© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Florian Willnauer)

Allerdings handelt es sich bei dem Sieger*innen-Narrativ um eine tradierte heroisierende Männererzählung, die sich an militärischen Kriterien bemisst. Es griffen zwar auch Frauen zu den Waffen, der Großteil von ihnen nahm in der Regel jedoch „als freiwillige Rotarmistinnen am Zweiten Weltkrieg teil, meist als Sanitäterinnen, Krankenschwestern oder Bürokräfte […].“ Die Geschichte jüdischer Frauen in der Roten Armee ist jedoch bis heute noch nicht ausführlich erzählt worden.

Die Geschichten der überwiegenden Mehrheit jüdischer Frauen waren während des Zweiten Weltkrieges und unmittelbar danach allerdings nicht von der Roten Armee geprägt. In seinem Projekt „Objekttage. Erinnerungsstücke und Migrationsgeschichten – Portraits in Deutschland lebender Jüdinnen*Juden“ trägt das Jüdische Museum Berlin viele dieser bisher wenig sichtbaren Geschichten zusammen.

In der Online-Dokumentation des Projekts berichtet etwa Sofiya Haradzetskaya darüber, wie sie als Kind das Ghetto im weißrussischen Dubrowno überlebte und später durch die Wehrmacht von Dubrowno nach Orscha getrieben wurde. Ihre Mutter schloss sich den Partisanen an und fand ihre Tochter erst im April 1945 wieder. Viktoria Shtivelman erinnert sich an ein anderes prägendes Kapitel aus der Geschichte sowjetischer Frauen zur Zeit des Krieges: Ihre Familie hat die Blockade von Leningrad überlebt, die vom September 1941 bis Januar 1944 andauerte, und wurde anschließend nach Sibirien evakuiert.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden mehr als eine Million Jüdinnen und Juden aus der früheren Sowjetunion von den sowjetischen Autoritäten evakuiert oder konnten allein ins Innere der Sowjetunion entkommen. Unter denjenigen, die Zuflucht im nord- oder zentralasiatischen Teil der Sowjetunion fanden, waren überwiegend Frauen und Kinder. Männer, die auf den Familienfotos aus dieser Zeit zu sehen sind, kamen meist auf eine kurze Stippvisite von ihrem Armeedienst. Zu diesem Anlass wurden die Fotos auch meist angefertigt.

Betrachtet man die Geschichte jener Frauen, bleibt mit der Osteuropahistorikerin und Genderforscherin Anika Walke festzuhalten, dass „das Überleben und Weiterleben von Juden und Jüdinnen in der (ehemaligen) Sowjetunion noch kaum dokumentiert oder gar untersucht worden sind. […] Vernachlässigte, ‚vergessene‘ Erinnerungen sind lange Zeit diejenigen von Frauen gewesen. Als Subjekte historischer Prozesse waren sie nicht sichtbar. Dadurch wurden nicht zuletzt die Erfahrungen, die sich von denen von Männern unterschieden, ignoriert bzw. existieren im kollektiven Bewusstsein nicht. Dies muss auch mit Bezug auf den nationalsozialistischen Genozid an der jüdischen Bevölkerung Europas festgestellt werden.“

Die vielfältigen Flucht- und Überlebensgeschichten jüdischer Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion erweitern damit die Opfer-Sieger*innen-Wahrnehmung, die die deutsch-jüdische Erinnerungskultur in Deutschland prägt. Vor dem Hintergrund der Frauenerinnerungen muss die deutsch-jüdische Erinnerungskultur stärker als verflochtene Geschichte des Stalinismus und des Nationalsozialismus gedacht werden.

Sofiya Haradzetskaya mit ihrem Ehemann Ilya Haradzetski. (© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme)

Fazit

Wird die Situation der Frauen in der russischsprachigen jüdischen Community nach 1990 in Deutschland betrachtet, zeigt sie sich als ein Narrativ der – häufig widersprüchlichen – Verflechtungen von Erfahrungen und Erinnerungen. So sorgte die Nichtanerkennung beruflicher Qualifikationen in Deutschland unter anderem dafür, dass jüdische Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion nach kreativen Wegen suchten, um ihre ursprünglichen Berufe weiterhin ehrenamtlich auszuüben. Die Unterdrückung des religiösen Lebens, mit dem die Frauen in der Sowjetunion konfrontiert waren, führte nicht zwangsläufig dazu, dass sie sich von der jüdischen Tradition abwandten.

Wie Beispiele von Gründerinnen jüdischer Vereine, Ausstellungsmacherinnen, Schriftstellerinnen und Dramaturginnen zeigen, spielt die Auseinandersetzung mit jüdischer Identität und Tradition bei vielen Frauen eine bedeutende Rolle. Auch der Blick auf die deutsch-jüdische Erinnerungskultur aus der Frauenperspektive offenbart, dass die jüdischen Verfolgungs- und Überlebensgeschichten im Nationalsozialismus und im Stalinismus sich nicht als unvereinbare Gegensätze, sondern als eine verflochtene, multidirektionale Erzählung denken lassen. Solche Verflechtungsgeschichten lassen unsichtbare Lebenswege von Jüdinnen mit sowjetischen Erfahrungen in Deutschland erzählen und schaffen einen neuen Blick auf jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland nach 1990.

Zitierweise: Alina Gromova, „En-Gendering jüdische Migration: Narrative jüdischer Frauen mit sowjetischer Erfahrung in Deutschland nach 1990“, in: Deutschland Archiv, 5.02.2021, Link: www.bpb.de/326606

Fussnoten

Fußnoten

  1. Siehe z. B. Julia Bernstein, Food for Thought: Transnational Contested Identities and Food Practices of Russian-Speaking Jewish Migrants in Israel and Germany, Frankfurt am Main 2010; Darja Klingenberg, Komische Leute. Selbstverständnisse und Erfahrungen von Rassismus und Antisemitismus russisch-jüdischer Migrant_innen im scherzhaften Gespräch, in: Karen Körber (Hg.), Russisch-jüdische Gegenwart in Deutschland. Interdisziplinäre Perspektiven auf eine Diaspora im Wandel, Göttingen 2015, S. 107-133; Alina Gromova, Generation „koscher light“. Urbane Räume und Praxen junger russischsprachiger Juden in Berlin, Bielefeld 2013.

  2. Siehe Karin Leipold, Die Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Eine Gemeindestudie, Dissertation, Universität Bayreuth 2014, https://d-nb.info/1095663615/34, zuletzt aufgerufen am 28.01.2021.

  3. „Jevrejka“ oder „jevrej“ [Rus. eврейка; еврей] leitet sich, wie auch das Wort „Hebräer“ vom Hebräischen „ivri“ ab, das in der Tora frühe Angehörige der Israeliten, später auch ihre Nachfahren, die Jüdinnen und Juden, bezeichnet.

  4. Zum Humor der jüdischen Einwander*innen siehe: Darja Klingenberg, Das kommt mir komisch vor… Zum Humor der neu eingewanderten russischen Jüdinnen und Juden, in: Jüdisches Museum Frankfurt (Hg.), Ausgerechnet Deutschland! Jüdisch-russische Einwanderung in die Bundesrepublik, Berlin 2010, S. 121-123.

  5. Klavdia Smola (Ed.), Jewish Underground Culture in the late Soviet Union. Special Issue of the Journal East European Jewish Affairs, Vol. 48, 1, 2018.

  6. „‘Samisdat‘ (auch Samizdat geschrieben, vom Russischen sam isdatelj – Selbstverleger) ist Ausdruck politischer und kultureller Opposition und gleichzeitig des Willens, unzensierte, freie, eigene Gedanken oder künstlerische Werke einem möglichst breiten Leser- und Zuschauerkreis bekannt zu machen“, zitiert nach Viktor Krieger, Russlanddeutscher Samisdat und das Umfeld seiner Entstehung, in: Bundeszentrale für politische Bildung, Dossier: Russlanddeutsche, www.bpb.de/283339, aufgerufen am 14.12.2020.

  7. Vgl. Татьяна Горичева: Мне надоели подвальность и элитарность «Второй культуры» [Tatyana Goricheva: Ich habe genug vom Kellergeruch und Elitismus der „Zweiten Kultur“], http://gefter.ru/archive/17640, aufgerufen am 14.12.2020. Das Interview von Raissa Orlowa mit Tatyana Goricheva ist Teil des Buch-Projekts „Erinnerungen an den Samisdat“, das aus dem Forschungsprojekt „Die Geschichte der Dissidenz in der UdSSR“ der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, Memorial Moskau und Memorial St. Petersburg hervorgegangen ist. Weitere Audioaufzeichnungen und Transkripte liegen im Historischen Archiv der Forschungsstelle Osteuropa, https://www.forschungsstelle.uni-bremen.de, aufgerufen am 14.12.2020.

  8. Carmen Scheide/Natali Stegmann, Themen und Methoden der Frauen- und Geschlechtergeschichte, in: Frauen- und Geschlechtergeschichte. Digitales Handbuch zur Geschichte und Kultur Russlands und Osteuropas, 2003, S. 12, http://www.osmikon.de oder als PDF-Datei unter https://epub.ub.uni-muenchen.de/578/1/scheidestegmann-frauengeschichte.pdf, aufgerufen am 14.12.2020.

  9. Zu Kesher siehe: www.projectkesher.org; Christian Jahn, „Stimme der ‚Feministka‘“, in: Jüdische Allgemeine, 25.10.2011, https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/stimme-der-feministka/, aufgerufen am 14.12.2020.

  10. Eine fundierte Einführung zu diesem Thema gibt Larissa Remennick, Russian Jews on Three Continents: Identity, Integration, and Conflict, New Brunswick 2007.

  11. Siehe Bettina Englmann/Martina Müller, Brain Waste. Die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen in Deutschland, Augsburg 2007.

  12. Trotz der jahrzehntelangen Arbeitsbiographien in der ehemaligen Sowjetunion werden die Rentenansprüche von jüdischen Migrant*innen in Deutschland nicht anerkannt. Während rund 2,4 Prozent der deutschen Rentner*innen auf Leistungen der sozialen Grundsicherung im Alter angewiesen sind, liegt die Quote bei den jüdischen Einwander*innen bei 50 Prozent. Vgl. dazu: Dinah Riese, „Arm, jüdisch, eingewandert“ in: taz, 23.01.2020, https://taz.de/Fluechtlinge-aus-der-frueheren-UdSSR/!5655973/, aufgerufen am 14.12.2020; „Wie weiter bei den Renten?“ in: Jüdische Allgemeine, 27.08.2020, https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/wie-weiter-bei-den-renten, aufgerufen am 14.12.2020.

  13. Victor G. Mairanowski, 20 Jahre einzigartiger Aktivität. Eingewanderte jüdische Wissenschaftler in Berlin, Berlin 2018, S. 209-227.

  14. Ebd., S. 164.

  15. Interview mit Anna Bekkerman-Chernobelskaya am 18.01.2015, in: Alina Gromova, „Mapping Study Germany for Genesis Philanthropy Group“, Berlin 2015. Unveröffentlichte Studie über Organisationen, die sich an die Gruppe junger russischsprachiger Jüdinnen und Juden in Deutschland richten.

  16. Ebd.

  17. https://sara-nussbaum-zentrum.de/aufeinander-zugehen/ueber-sara-nussbaum: Sara Nussbaum wurde 1868 in Merzhausen als Sara Rothschild geboren. 1891 heiratete sie den Möbelhändler Rudolf Nussbaum aus Kassel. Mit ihren drei Kindern lebten sie seitdem in ihrem Wohn- und Geschäftshaus in der Schäfergasse. Das Ehepaar engagierte sich sehr für die Bürger der Stadt Kassel und die Jüdische Gemeinde. Sara unterstützte ihren Mann zudem beim Aufbau der DRK-Sanitätseinheit „Kolonne Nussbaum“ und ließ sich zur Rotkreuzschwester ausbilden. Am 7. September 1942 wurde die 74-jährige Sara Nussbaum von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie meldete sich dort freiwillig für die Arbeit in der Typhusabteilung der Krankenstation. Sara Nussbaum überlebte und kehrte nach Kassel zurück. Sie lebte bis zu ihrem Tod in Armut – eine Entschädigungszahlung erhielt sie nie. Allerdings verlieh ihr die Stadt Kassel 1956 als erster Frau die Ehrenbürgerschaft. Wenig später verstarb sie.

  18. Die Zeitschrift Jalta wird seit 2017 von Micha Brumlik, Marina Chernivsky, Max Czollek, Hannah Peaceman, Anna Schapiro und Lea Wohl von Haselberg herausgegeben. Jalta versteht sich als Forum, in dem jüdische wie nicht-jüdische Stimmen zu Wort kommen. Die Autor*innen machen übersehene Perspektiven sichtbar und beziehen diese aufeinander. Sie artikulieren und entwickeln kritische Positionen und reflektieren aktuelle Diskussionen. Ihre Auseinandersetzungen stellen mehrheitsgesellschaftliche Deutungsmuster in Frage, spiegeln die Diversität der Post-Migrationsgesellschaft wider und zeigen Möglichkeiten der Allianzbildung auf. Siehe: https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/zeitschriften/jalta, aufgerufen am 14.12.2020.

  19. S. Neuberg/S. Reuber, „Rotarmisten. Die Stimme der Veteranen.“, in: Jüdische Allgemeine, 07.12.2006.

  20. Vgl. dazu: Judith Kessler, Frauen in der Roten Armee, in: AVIVA-Berlin, 05.05.2015, https://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Women%20+%20Work.php?id=14191408, aufgerufen am 14.12.2020.

  21. Alina Gromova/Tamar Lewinsky/Theresia Ziehe, Objekttage. Erinnerungsstücke und Migrationsgeschichten – Porträts in Deutschland lebender Jüdinnen*Juden, im Jüdisches Museum Berlin 2018, www.jmberlin.de/node/5528, aufgerufen am 14.12.2020.

  22. Saidjon Kurbanov et al., comp. Taschkent, Usbekistan, aus der Sowjetunion evakuierte jüdische Flüchtlinge, 1941-1942 [Datenbank online]. Provo, UT, USA: Ancestry.com Operations Inc, 2008, https://www.ancestry.de/search/collections/1373/, aufgerufen am 14.12.2020.

  23. Anika Walke, Jüdische Partisaninnen. Der verschwiegene Widerstand in der Sowjetunion, Berlin 2007, S. 15-17.

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Dr.; ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin. Sie studierte Jüdische Studien und Anglistik in Berlin, Potsdam und Melbourne und promovierte in Europäischer Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema Identität und urbaner Raum bei jungen russischsprachigen jüdischen Einwander*innen in Berlin. Von 2010-2012 war sie im Vorstand der Stiftung Zurückgeben zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft tätig.